#1
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Hallo! Bin neu hier im Forum.

Mein Vater hatte letztes Jahr im April eine Hirnblutung und wurde dort in ein künstliches Koma versetzt das mehrere Tage in Anspruch nahm. Es dauerte mehr als ein halbes Jahr bis er überhaupt irgendwas reden konnte. Seit Jänner 2014 bis zum heutigen Tage hat sich alles so entwickelt das er sich komplett bewegen kann, ohne schwierigkeiten auch sprechen kann. Allerdings hatte er Krankenhauskeime weswegen er von Rehazentren nie aufgenommen wurde, weshalb er immer noch nicht laufen kann. Er kommt jetzt von 29. Oktober weg für 28 Tage ins Rehazentrum Münster in Tirol, der man nachsagt eine ausgezeichnete Einrichtung zu sein. Da hoffen wir das die bemühungen meiner Mutter meinen Vater so weit gebracht zu haben belohnt werden, und er vielleicht doch nochmals die möglichkeit bekommen kann wieder zu laufen. Er ist 72 und war bis zu seiner Hirnblutung sehr sportlich unterwegs, weshalb ich mir sicher bin das er dort noch weiter kommen kann. 

 

Weshalb ich mich im Forum angemeldet habe, war eigentlich wegen einer Frage. Und zwar ist es so das mein Vater das Glück hatte das eigentlich bis aufs Gehen und damit auch verbunden das WC gehen, alles funktioniert...dennoch ist er nachwievor nicht voll da. Er kann deutlich sprechen, man kann mit ihm eine normale Kommunikation führen. Jedoch wenn ich mit ihm telefoniere weiß er nicht wer ich bin, er kann sagen es scheint die Sonne obwohl es regnet..also er ist quasi verwirrt...und dahingehend wollte ich mal nachfragen ob dieser Zustand so bleiben wird, oder ob sich da noch mehr regenerien kann, sodass er wieder mehr abcheckt und sich soweit als möglich sein Leben wieder normalisiert. Es wäre sicher falsch ewig von dem Punkt zu träumen das es wird wie früher, aber dennoch gibt es auch immer wieder Erfahrungen wo nach einer gewissen Zeit, auch wenn Zeit mehrere Jahre bedeuten kann (grad in dem Alter meines Vaters), deutliche Verbesserungen aufgetreten sind.

Letztes Jahr um diese Zeit, also 5-6 Monate nach der Hirnbluten, hat er kaum gesprochen und war gar nicht anwesend....jetzt kann man ganz normale Gespräche mit ihm führen, auch wenn er natürlich nicht immer soviel redet, meistens dasselbe bzw. mit Dingen aus der Vergangenheit verbindet und die oft erwähnt. Aber eben, meine Frage ist..wenn jemand soweit gekommen ist, geht es da auch noch weiter, oder sollte man sich da keine großen Hoffnungen mehr machen. 

 

Mfg Christian 

#2
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es wird immer besser wenn man kämpft nach 3 jahren kann ich laufen- sehr schlecht- das liegeradfahren hat mir geholfen die nötigen muskeln zu trainieren... und vorsicht bei schmertmitteln- die blokieren nur

#3

jup11

Quarnbek, Germany

Hallo Christian,

das können dir nicht mal die Ärzte beantworten. Wichtig ist, dass das Gehirn gefordert wird und man motiviert ist, dann sind sicher Fortschritte zu erwarten. Wenn man einfach nur so dasitzt und vor sich hindöst, sieht es schlecht aus.

Jürgen

http://www.schlaganfall-info.de/com/Drei_Jahre_danach.pdf
#4
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ich finde der vergleich mit den fröschen passt. man nimmt2 gläser milch tut 2 frösche hinein- der erste wird ertrinken und der zweite muss so lange strampeln bis die milch zu butter wird- erst dann kommt er hinaus!

#5
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Hallo Christian,

das ist vermutlich die schwierigste Frage, die Du stellen kannst. Ein ganz besonderer Spruch ist da "Nie aufgeben"!

Machen wir uns nichts vor: Bei einem Schlaganfall sterben Hirnzellen ab. Das ist insofern kein größeres Problem, da andere Hirnzellen diese Aufgaben übernehmen können. Entscheidend ist eben wieviele Zellen betroffen sind, denn dementsprechend viel "Umschicht-Arbeit" ist dann zu leisten. Verschiedene Fähigkeiten, die in den abgestorbenen Zellen gelagert waren, sind zunächst einmal weg. Mein Arm ist kräftig und stark, ich weiß aber nicht (mehr) wie ich ihn ansteuern soll. Dieses "Nichtwissen" - der Körper versucht eine neue "Nervenleitung" zu legen - kann mehrere Monate dauern. Dann ist es aber auch nicht unbedingt so, dass gleich wieder alles funktioniert. Vielleicht ist es nur das Zucken eines Fingers. Wichtig ist hier: "Nie aufgeben"!

Neben der angesprochenen Motivation braucht es einfach auch Zeit, die man aber auf keinen Fall nur so dasitzen sollte. Zeit, auch für die Angehörigen, um sich auf die neue Situation einzustellen. Und Zeit auch, um überhaupt die Notwendigkeit  der "Umschicht-Arbeit" zu erkennen. Stichwort: "Fördern und Fordern". Wenn einer alles auf dem Tablett serviert bekommt... wird er kaum selber aufstehen. Das ist glaube ich eine ganz schwierige Situation für die Angehörigen. Und für die Betroffenen natürlich abhängig vom Lebensalter oder der körperlichen Verfassung.

Bodo

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