#1
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Hallo ihr Lieben,

 

in meinem Leben haben sich in letzter Zeit leider einiges verändert, mit denen ich nicht weiss, wie ich weiter machen soll. Vielleicht kann der eine oder andere in diesem Forum mir helfen.

Am Freitag vor einer Woche hatte mein Vater einen „beinahe“ Aortenriss, während der 7h-Operation hat er zusätzlich einen Schlaganfall erlitten. Seitdem liegt er auf der Intensiv-Station der chirurgischen Herz-Klinik. Sein Zustand hat sich schon etwas stabilisiert, aber von dem Schlaganfall wurden große Teile des Gehirns schwer geschädigt, die genauere Auswirkungen können die Ärzte noch nicht genau abschätzen.

Die Ärzte werden ihn aber zu einer „neurologischen Früh-Reha“ weiter leiten. An diesem Punkt jagen die uns aber was die Wartezeit und Entfernung angeht zusätzlich  Angst ein: es würde viele Wochen dauern, bis überhaupt ein Platz frei wird, dabei werden jüngere Menschen bevorzugt (mein Vater ist 55 Jahre), und es kann auch vorkommen, dass er ein Platz bekommt, der auch 500 km von uns (Heidelberg) entfernt sein kann. Das jagt mir echt Angst ein, ich bin meinem Vater sehr, sehr eng verbunden, und ich bin alleinerziehend (8Monate altes Baby), das wäre echt fatal. Auch für seinen Enkelkind ist er („Großpapa“) nach mir die wichtigste Bezugsperson…Und man liest überall, dass die Früh-Reha möglichst früh beginnen soll…;

Hat vielleicht jemand Erfahrung, wie man die Wartezeit auf einen Platz verkürzen könnte. Soll ich die Kliniken auf eigene Faust anrufen? Kann man zuerst in eine weit entferntere Klinik kommen und dann in die nähere verlegt werden? Ich bin Euch für jeden Hinweis , Erfahrung, Tipp  und Aufbauendes sehr dankbar,

Viele Grüße

Julia

#2
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Hallo Julia,

 

wir machen gerade so ziemlich das selbe durch, wie du. Mein Vater hatte bereits am 27. Dezember im Urlaub auf Mallorca einen Schlaganfall, danach 3 1/2 Wochen künstliches Koma und am 28.01.2011 ist er dann in Deutschland ins Krankenhaus gekommen.

Dort sagte man uns dann auch, dass es lange dauern könnte, bis man einen Früh-Reha Platz gefunden hätte. Wir haben so eine Früh-Reha mit großer neurologischer Klinik direkt vor der Haustür, gerade mal 2km entfernt, da war aber zunächst kein Platz für meinen Vater frei und er sollte dann 100km weiter weg in eine andere Klinik.

Einen Tag bevor er abgeholt werden sollte, rief man aus unserem Heimatort im Krankenhaus an und sagte, man hätte nun doch ein Bett frei. Die Freude bei uns war groß, als mein Vater dann am 8.02.2011 endlich nach "Hause" kam.

Ich glaube wir hatten einfach nur Glück oder irgendjemand hat sich für uns eingesetzt, der uns hier in der Klinik kannte. Ich weiß es nicht.

Jedenfalls hat es am Ende doch nicht so lange gedauert, bis es endlich in die Früh-Reha ging. Mein Vater ist auch 55. Leider bleibt euch ja nichts anderes übrig, als abzuwarten, aber ich denke schon, dass bald ein Reha-Platz für deinen Vater gefunden wird. Und hoffentlich dann auch in eurer Nähe!

Viele Grüße

Sandra

#3
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Hallo Sandra,

 

vielen Dank ! In solcher Situation tut es echt gut, situationsabhängige "Erfolgs"geschichten zu hören. Ich telefoniere gerade die neurologischen Früh-Reha Kliniken ab. Das größte Problem ist, dass mein Vater noch beatmet wird, sonst aber auf Fragen etc. reagiert, bei Bewußtsein ist. Ich habe erfahren, dass es maximal 12 Betten in einer Klinik für solche (beatmete) Patienten gibt... Wenn man einen größeren Radius in Betracht nimmt (200-300km), dann gibt es wohl auch Kliniken, die auch innerhalb einer Woche aufnehmen könnten... Nur habe ich gehört, dass es dann Probleme gibt, direkt in der Phase B heimatnah zu verlegen, ich kläre das noch mit KH-Soz.Dienst und KK...Weisst Du zufällig, ob das funktionieren würde ?

Ich wünsche Euch und Deinem Vater alles Gute, dass es gut und gezielt aufwärts geht!

Liebe Grüße

Julia

#4
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Hallo Julia,

bei meinem Mann war es genauso ... auch uns wurde gesagt dass diese Früh-Reha-Plätze sehr rarr sind und er ist 42!!!!

Auch ich habe die Kliniken, die in Frage kamen selbst angerufen ... und siehe da innerhalb von einer Woche hat es geklappt. Es ist in der Tat auch so, dass eine Verlegung mit der Phase B schwierig wird. Uns hat man gebeten, sich das von vorneherein zu überlegen. Eine Verlegung später wäre für Menne auch sehr streßig gewesen ... der reine Stationswechsel war für ihn schon eine kleine Katastrophe.

#5
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Hallo Julia,

geh bitte in die Sozialstation und sucht gemeinsam einen Rehaplatz bei Dir in der Nähe! Auch wenn nicht gleich was frei ist, kannst du die Zeit zu Hause mit Reha überbrücken. Mit dem Baby bist du wahrscheinlich noch zu Hause und kannst auch für deinen Vater ein wenig da sein. Du bekommst sicher viel Unterstützung, die Sozialarbeiter werden dir bestimmt helfen, dass du nicht im Regen stehst!

Und mit 55 gehört dein Vater zu den jüngeren Patienten!

Liebe Grüße Manfred

#6
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Hallo ihr Lieben,

 

vielen, vielen Dank an Euch für die Informationen und Eure Erfahrungen!

ICh bin positiv überrascht über die vielen Rückmeldungen nach kurzer Zeit!

Heute wird mein Vater auf die ITS einer neurologischen Klinik verlegt, als Zwischenschritt zur Früh-Reha. Ich habe alle erdenklichen Kliniken abtelefoniert, die nächste mögliche ist die Heidelberger Schmieder Klinik, die nächsten ca. 300 km weiter weg, der größte Hacken ist wie gesagt die machinelle Beatmung...Auch die KK hat mitgeteilt, dass es "üblich ist auf einen Reha-Platz in der Nähe zu warten, spätere Verlegungen (v.a. in der gleichen Phase) finden so gut wie nie statt...Die Ärzte haben da Mut zugesprochen, die ITS bei der Neurologischen Klinik sei eine geeignete Zwischenstuffe zur Frühreha. Morgen können wir ihn dann dort besuchen. Ich hoffe sehr, wenn sie den Kleinen mit rein lassen... das ist sein Ein und Alles..Aber jetzt bleibt wirklich nur abwarten, vielen Dank auch für den Tipp mit dem Sozialen Dienst. Nach Kontakt mit denen mit ich zuversichtlich. Die Sache ist am Laufen, wir haben alles mögliche getan, alle nur zugänglichen Möglichkeiten ausprobiert.. Das Wichtigste ist wirklich, dass mein Vater einen starken Kämpfer-Willen zeigt, er macht die Übungen so gut es eben geht, "beantwortet" die Fragen (Hand-Bewegung)..

 

Danke nochmals an Euch alle für die Unterstützung und Tipps!

PS: Wie habt ihr denn kommuniziert, wenn man nichts sagen kann, beatmet wird und auch bewegungstechnisch sehr eingeschränkt ist.. Wie kann man mehr als "ja/nein" erfahren? Danke!!!

#7
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Hallo,

ich kann Manfred nur zustimmen ... die Nähe zur Klinik ist extrem wichtig, die regelmäßigen Besuche sind für die Patienten sowas von wichtig. Mein Mann war in der Schmieder Klinik in Heidelberg fast 8 Monate!

Zur Verständigung: also anfänglich haben wir uns über Augenkontakt verständigt ... in der Früh-Reha wollte er sehr schnell Papier und Stift für die Verständigung ... allerdings konnte niemand entziffern was er wollte ... das hat ihn so was von zornig gemacht .... aber die Entwicklung ging ziemlich rasch (oder es kommt einem heute so vor) .... das kurze Entblocken der Kanüle folgte bis diese dann gezogen wurde.

Leider gab es im KH absolut keine Therapie ... da ich aber wußte wie wichtig diese ist (u.a. durch dieses Forum) habe ich alles in Bewegung gesetzt, dass er so schnell wie möglich nach Heidelberg kommt.

#8
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Hallo Kathrin,

danke!Die sollten uns spätestens morgen Bescheid geben, ob Warteliste oder gar sofort Termin. Danke für Deine aufbauende Erfahrung. Meinen Vater macht es auch zornig, dass er sich noch nicht richtig ausdrücken kann, aber wir sagen ihm immer wieder, es ist nur eine Frage der Zeit...

Lg

Julia

#9
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Hallo Julia,

Friedhelm hat in seinem Shop Karten, mit denen die Kommunikation funktionieren kann! Setzkasten, oder Laptop, kann auch eine Hilfe sein. Heute gibt es ja schon kleine, leichte Geräte, die helfen können.

Oder bastle selber mit Bildern, Worten und Videos etwas, damit du mit ihm sprechen kannst!

Liebe Grüße Manfred


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (01.03.2011, 18:28)
#10
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Danke,Manfred! Wir sind am Ausprobieren..

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