#1
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Unbekannt

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Moim moin, werte Foristen

Ich habe ein paar Fragen zu Therapiemöglichkeiten, zuerst einmal die Vorgeschichte. Meine Frau hatte letztes Jahr im Februar eine Hirnblutung, war halbseitig gelähmt. Mittlerweile kann sie wieder in der Wohnung ohne Hilfsmittel gehen, fast alle Hausarbeiten ( bei denen man sich nicht bücken muss) verrichten. Außerhalb des Hauses kann sie so ca. 45 Minuten mit Stock gehen, wenn es länger wird oder sie einkaufen will, braucht sie einen Rollator. Sie ist also zu 80% wieder hergestellt, die zweimalige Physio in der Woche bringen keine so rechten Fortschritte mehr.

Die Probleme, die sie hat, sehe ich als medizinischer Laie in drei Bereichen, natürlich die Nerven, die Muskulatur und die Psyche. Vieles haben wir uns schon selbst erarbeitet. Seitdem sie einen Ergometer hat und täglich darauf 10 Minuten trainiert, hat sich ihr Gang und vor allem die Ausdauer verbessert. Irgendwann kam mal auf, sie kann zwar z.B. eine Einkaufstasche heben. Aber sich selbst nicht aus inem Stuhl mit Armlehen drücken mit dem betroffenen Arm. Unser Tipp war, Bizeps scheint ok, der Trizeps arbeitet nicht, Seitdem sie ein Hanteltraining für den Trizeps macht, scheint sich das auch zu verbessern. Solche Sachen haben wir aber selber heraus gefunden, die Physio macht 08/15 und war nicht sehr hilfreich. Zumal es auch nicht gerade förderlich für die Motivation ist, wenn solche Sprüche kommen wie "Seien sie doch froh, das 80% wieder gehen".

Ihr Kernproblem scheint im Bereich Fuß zu liegen. Fußheberschwäche hat sie zwar nicht mehr. Aber sie kann die Zehen kaum bewegen und hat auch ab der Hälfte des Fußes ein Taubes Gefühl. Nun haben ja schon gesunde Menschen ein Problem damit, einzelne Zehen zu bewegen. Wir haben noch keine sinnvollen Übungen für die Zehen gefunden. Ich habe mal irgendwo, weiß leider nicht mehr wo, einen Handschuh gesehen, der die Finger einzeln elektrisch stimuliert. Weiß jemand, ob es so etwas auch für den Fuß gibt?

 

Gibt es so etwas wie einen Nerven/Muskelscan, der Hinweise darauf geben könnte, welche Muskeln man gezielt trainieren sollte. Bei Diabetikern macht man ja schließlich auch Nervenscan.

Was ich für psychisch bedingt halte: Gut für den Fuß sind ja Strandspaziergänge, so 10 Minuten schafft sie es. Am Anfang sind die Zehen extrem verkrampft und rollen sich ein. Wenn sie dann eine Weile gegangen ist, lockert sich das ganze wieder und die Zehenstellung ist normal. Ich schätze mal, dieses verkrampfen ist eine Reaktion auf das Wegsacken im Sand. Was kann man tun?

Gibt es irgendeine Klinik oder ein Forschungsprojekt an einer Uni Klinik, in das man hinein kommen könnte, für die restlichen, fehlenden 20%? Ich habe so den Eindruck, es wird viel getan, damit die Betroffenen wieder auf die Beine kommen. Aber wenn sie erst einmal wieder humpeln können, gibt es keine spezielle Therapie, die versucht, mehr zu erreichen.

Bin für jede Anregung dankbar.

 

#2

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo,

es muß dir klar sein, das es nicht wieder so wird, wie es mal gewesen ist. Es sind weitere Verbesserungen möglich, wenn man daran arbeitet, aber 100% erreicht man nicht.

Ich konnte vor einiger Zeit eine Intensivtherapie am Ambulanticum Herdecke machen, die sind da sehr gut ausgestattet und haben gute Therapeuten, das hat mir noch einmal was gebracht.

http://www.ambulanticum-herdecke.de/

Zu Hause gehe ich in eine Sport-Reha Einrichtung (Fitnessstudio) und mache Ergo und Physio.

Wenn bei deiner Frau die Zehen so krallen, dann sind es Spastiken, die wird man nicht wieder los, man kann aber lernen damit umzugehen.

Vielleicht solltet ihr den Physiotherapeuten mal wechseln.

Jürgen

http://www.schlaganfall-info.de/com/Drei_Jahre_danach.pdf

#3
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Unbekannt

Gelöscht

Vielen Dank für die Antwort

Das es keine 100% mehr wird, ist uns auch klar. Nur ob nun 80 oder 90, ist schon ein Unterschied. Das meine Frau noch lange nicht austherapiert ist, sieht man daran, das sie in den letzten Monaten wo wir alle möglichen Geräte angeschafft haben ( Ergometer, Rüttlerplatte, Hanteln, Balanceplatte) kleine zwar, aber Fortschritte macht. Dieses Ambulaticum scheint mir sehr interessant zu sein. So stelle ich mir eine moderen Therapie vor. Ob das bei ihr noch etwas bringt, wird man dann sehen.

Auf alle Fälle scheint der Ansatz vielversprechend zu sein. In der Reha Klinik, in der meine Frau war, waren die in etwa auf dem technischen Stand von vor 15 Jahren. Ganganalyse, Lokomat etc. das haben die vielleicht mal in einem Prospekt gesehen.

Nur so wie ich das verstehe, ist das ja ambulant. Wir wohnen ca. 700 km davon weg. Also zweimal die Woche zu einer Anwendung zu fliegen ist einfach zu teuer und wird auch an die Grenzen der Leistungsfähigkeit meiner Frau gehen.

Im Grunde suchen wir eine Reha Klinik, die so ausgestattet ist und moderne Verfahen anbietet.

#4

jup11

Quarnbek, Deutschland

Ich wohne auch 450 km von Herdecke entfernt, das was ich da gemacht habe war eine Intensivtherapie das wird von der TK und der Barmer unterstützt. Ich war im November für 4 Wochen da und im Februar noch mal für 2 Wochen, in der Zwischenzeit hatte ich einen Heimtrainingsplan. Dort hatte ich jeden Tag fast 5 Std  Therapie,  das ist nicht jedermanns Sache. Gewohnt habe ich im Hotel, dies wird ebenfalls von der TK unterstützt. 

#5
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Unbekannt

Gelöscht

Das hier kommt mir irgendwie vor, wie schlecht platzierte Werbung... :O

#6

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Karla,

ich hoffe das ist gute Werbung, ich gebe hier nur meine Erfahrungen wieder und versuche anderen damit zu unterstützen. 

Auf Reha-Einrichtungen habe ich nur schlechte Erfahrungen sammeln können und würde auch keine Reha mehr machen. Dort geht es nur darum mit minimalem Aufwand die Vorgaben der Rentenversicherung bzw. der Krankenkasse zu erfüllen und so viel Geld zu verdienen.

Jürgen

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