#1
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Huhu,

 ich habe leider kein passendes Thema gefunden, deshalb meine Frage hier.

Mein Mann soll nächste Woche in eine Reha-Klinik kommen zur Früh-Reha.

Leider ist diese so weit weg, dass ich ihn höchstens einmal die Woche besuchen könnte.

Gibt es eine Chance, mit ihm zu reisen?

#2
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo,

ich kenn leider aus der Frühreha meines Mannes nur die Variate, dass ich die kosten selber übernehmen musste. Deshalb bin ich jeden Tag eine Stund Fahrt hin und eine Stunde zurück. War extrem kräftezehrend. An Weihnachten und Sylvester hab ich mir mir den Kindern ein Appartment im Wohnheim gemietet. Essen und Trinken konnten wir auf eigene Kosten in der Klinik-Cafeteria.

lg zaubernuss

#3
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Danke für deine Antwort.

Ja, so ähnlich sehe ich es auch.

Heißt aber, dass ich höchstens einmal in der Woche hin komme und das finde ich schon extrem wenig, zumal ich momentan jeden Tag da bin seit 5 Wochen...

#4
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Zitat von: Tanu07

Danke für deine Antwort.

Ja, so ähnlich sehe ich es auch.

Heißt aber, dass ich höchstens einmal in der Woche hin komme und das finde ich schon extrem wenig, zumal ich momentan jeden Tag da bin seit 5 Wochen...

Hallo Tanu,

ich hatte 2010/2011 das Glück, dass die Reha-Klinik in Bad Berleburg Begleitpersonen komplett freie Unterkunft und Verpflegung geboten hat.

Heute habe ich gelesen, dass sie mittlerweise auch einen Kostenbeitrag von 10.-- € pro Tag erhebt, wobei die erste Woche noch kostenfrei ist. Das ist sicherlich eine Ausnahme.

Aber vielleicht findest du im Ort eine günstige Pension, in die du dich für einige Zeit einmieten könntest, wenn es deine finanziellen und familiären Verhältnisse erlauben.

Viel Erfolg auf jeden Fall !

#5
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Ja, von Bad Berleburg hab ich auch gehört.

Leider haben die zu lange Wartezeit. Momentan möchte ich ihn (aus verschiedenen Gründen)nur aus der Klinik weg haben und deshalb steht für mich mittlerweile die Begleitung im Hintergrund.

Ich habe beschlossen, dass ich ihn dann halt nur selten besuchen kann.

Hauptsache, ihm wird geholfen.

Ich denke(hoffe), das sieht er ähnlich.

Danke für eure Hilfe.

#6
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tanu

musst Du den mit deinem Mann mitfahren?wie Alt ist er denn?ich war bald 2 Jahre in der Reha---jeweils 130km entfernt--meine Eltern und meine Freunde kamen immer Mittwochs---aber wenn dein Mann noch so unselbsständig ist kannst Du gerne mitfahren--m.E ist es gut wenn Du ihn nicht dauernt betüttelst--das ist meine Meinung.Gruss von Stephan;)

#7
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Zitat von: beersche

Hallo Tanu

musst Du den mit deinem Mann mitfahren?wie Alt ist er denn?ich war bald 2 Jahre in der Reha---jeweils 130km entfernt--meine Eltern und meine Freunde kamen immer Mittwochs---aber wenn dein Mann noch so unselbsständig ist kannst Du gerne mitfahren--m.E ist es gut wenn Du ihn nicht dauernt betüttelst--das ist meine Meinung.Gruss von Stephan;)

Moin,

liebes beerchen, das mit dem Betüddeln ist gar kein Betüddeln.

Es kommt echt drauf an, wie der Kopf mitmacht beim Patienten. Wenn du klar bist und mit anderen reden kannst, wenn du an Veranstaltungen in der Klinik teilnehmen kannst oder lesen oder fernsehen, dann kannst du es relativ gut allein aushalten.

Aber wenn du nicht weißt, wo oben und unten ist, nach ein paar Metern Flur dein Zimmer nicht mehr wiederfindest, dann hängst du zwischen den Therapien allein in deinem Rollstuhl rum und guckst bestenfalls aus dem Fenster. Es ist ein Riesenunterschied, ob "nur" körperlich eingeschränkt oder eben auch kopfmäßig.

Ich hab meinen Mann in der Klinik überallhin geschoben, wo er alleine niemals hingekommen wäre, hab ihn in Gespräche mit anderen Patienten-Angehörigen einbezogen, hab ihm aus der Zeitung vorgelesen, mit ihm über Familie, Urlaube, unseren früheren Alltag gequasselt, gepuzzelt, Kalender, Uhrzeiten, Kopfrechnen geübt, und was weiß ich nicht alles.

Ich habe bei anderen gesehen, was diese in der therapiefreien Zeit ohne Angehörige machen konnten, und das war eben gar nix außer auf Essens- oder Ruhezeiten warten.

Bei den Aphasie-Betroffenen fand ich es ganz schlimm. Es hat eine Zeitlang gedauert, eh ich verstanden habe, warum diese stumm vor sich hinsitzen und einen Gruß lediglich mit Kopfnicken erwidern konnten.

Erst dachte ich, es handelt sich um ausländische Pesonen, die kein deutsch verstehen, aber dann habe ich mich erkundigt und war echt schockiert, dass da manch einer nur selten Besuch bekam und in dieser Unfähigkeit, sich mitteilen zu können, alleine mit sich war.

Diese Menschen haben oft Weinkrämpfe bekommen, und ich hab seitdem immer versucht, ein paar Minuten dort zu verbringen, sie auch mal anzufassen oder zu verstehen zu geben, dass ich weiß, dass sie etwas erwidern möchten, aber nicht können.

Deshalb kann man nicht immer von betüddeln reden, wenn man seinen Angehörigen unterstützen möchte.

Liebe Grüße an Alle.

 

#8
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo,

schon mal nach günstigem Zimmer in der Umgebung umgesehen???

Nur so als Alternative.

Lg Yvonne:)

#9
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Ja, auch mein Mann ist momentan völlig hilflos.

Und mir wäre wesentlich wohler, wenn ich ihn begleiten würde.

Mir bleibt aber aus finanziellen Gründen wirklich nur die Möglichkeit, ihn einmal die Woche zu besuchen.

Die günstigen Übernachtungsmöglichkeiten habe ich schon sondiert und werde die mit Sicherheit auch mal für ein Wochenende in Anspruch nehmen, aber mehr ist nunmal nicht drin.

#10
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Winterwunder,

du sprichst mir aus der Seele, genauso habe ich das auch immer empfunden und es ist auch heute noch so.

Mein Mann hat nie zu den Patienten gehört, für die die Reha ein Kuraufenthalt war, bei dem man sich wie in einem Hotel frei bewegen konnte und zwischendurch mal eine Therapie hatte. Wäre er vor seinem SA in eine Kur gefahren, hätte er diese Zeit dort auf jeden Fall ohne mich verbracht. Aber er hat nun mal nicht "nur" körperliche Behinderungen. Er kann zwar sprechen, meldet sich aber nicht, wenn er etwas braucht, auch da fehlen ihm Antrieb und Durchsetzungsvermögen. Er hatte bei seinem letzten Aufenthalt total liebe Schwestern und Pfleger auf seiner Station, aber die haben nun mal nicht genügend Zeit für die individuellen Anforderungen jedes Patienten.

Ich kann gut verstehen, wenn Angehörige sich Sorgen machen, den Patienten in eine Reha zu schicken, und ich finde es schade, dass unser Gesundheitssystem keine Möglichkeiten bietet, uns Angehörige in solchen Situationen zu unterstützen.

Und um noch mal mit dem ewigen Märchen aufzuräumen, dass wir Angehörige mit Helfersyndrom sonst keine Hobbies haben, es ist verdammt anstrengend, einen SA-Patienten zu "betüddeln", und das auch noch in einer fremden Umgebung. Unsere Kinder waren 10 und 13, als mein Mann seinen SA hatte, und ich habe mir jeden Tag gewünscht, dass mein Mann vom Kopf her wieder der Alte ist, damit ich in dieser schwierigen Situation mehr für die Kinder dasein konnte. Mein Mann hat sich vorher nie betüddeln und bedienen lassen, und ich würde auch viel lieber mal Zait für mich haben.

Ich kann es nur noch mal sagen, es gibt SA-Patienten, die haben nicht "nur" eine Lähmung, es gibt SA-Patienten, die sind einfach Pflegefälle, das heisst, dass sie Unterstützung im Alltag benötigen.

lg zaubernuss

6005 Aufrufe | 19 Beiträge