#1
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Hallo zusammen,

nach langer langer Zeit möchte ich mich endlich mal wieder melden.

Meinem Mann geht es soweit eigentlich gut. Nachdem die Schädeldecke erfolgreich reimplantiert wurde, ist er wieder in der Reha.

Das alles dort geht ihm ziemlich auf den Geist. Allerdings glaube ich dass er sich und seine Fähigkeiten überschätzt. Er sagt bisweilen dass er es dort nicht mehr aushält, er kann nicht mehr und weint immer öfter.

Nun hat er sich es in den Kopf gesetzt zumindest ein Wochenende nach Hause zu kommen. Ich bin ehrlich ... ich habe Angst davor ... 50 Stufen im Altbau ... usw. usw. ich sehe ja täglich wieviel Hilfe er noch benötigt und das rund um die Uhr. Nicht zuletzt denke ich auch dass ihn die "Normaliät" mehr schadet wie sie ihm nützt, schließlich wird er sehr schnell spüren was er alles (noch) nicht kann. Wieviel Hilfe er in der Reha bekommt, merkt er ja gar nicht mehr ... das ist ja bereits Routine geworden.

Was meint ihr? Ist so ein WE-Urlaub sinnvoll???

#2
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Hallo Kathrin,

ich denke, wenn du ihn nach Hause holst, wird ihm bewusst wie wenig er kann.

Das ging mir so, ich hab auch viel geweint, war von April bis November weg.

Ich bin nicht mal die kleine Treppe in unser Schlafzimmer hochgekommen.

Wie gesagt, wenn er es selber merkt wird er auch wieder freiwillig in die Reha gehen.

In der Reha fühlt man sich stark, man denkt man kann schon viel.

Es wird einem ja alles abgenommen, versuch es mal mit dieser Schocktherapie.

Alles Gute Marion


#3
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Hallo,

erlauben die Ärzte in eurer Reah-Klinik denn Wochenendurlaub? Bei meinem Mann war das ausgeschlossen, bei allen Patienten, selbst an Weihnachten wurde keine Ausnahme gemacht. Patienten, die eigenmächtig nach Hause fuhren, wurden darauf hingewiesen, dass sie den Versicherungsschutz verlieren.

Gruß Zaubernuss

#4
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Als es mir besser ging, durfte ich jedes Wochenende nach Hause, auch übernachten.

Alles in Absprache mit der BFA und den Ärzten.

L.G. Marion


#5
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Also WE-Urlaub wird in dieser Reha gestattet, soweit der Patient dazu in der Lage ist.

Ich hatte allerdings heute ein Gespräch mit dem Doktor und auch hat mir abgeraten und will meinem Mann da noch einmal ins Gewissen reden.

Wir befürchten das er schon jetzt ziemlich depressiv ist und er nach einem WE-Urlaub gar nicht mehr in die Reha zu bewegen sein wird. Mein erster Gedanke war auch dass er evt. merkt was alles (noch) nicht geht, genau aus den Gründen die du sagst. Aber aufgrund seiner Depressionen befürchtet auch der Arzt dass diese sich verstärken, da ihm sein "Unvermögen" noch bewußter wird.

 

#6
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Ja, es ist schwer da genau das zu tun, was richtig für ihn ist.

Diese Depressionen sind auch normal in seiner Situation.

Ich habe während der Monate auch viel geweint.

Man hat danach sowieso nahe am Wasser gebaut, es lässt sich nicht mehr so steuern.

Alles Gute

Marion

#7
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hallo

auch mir ist es schwergefallen in der reha,aber ohne dem wäre ich nicht so weit gekommen.

ich durfte auch nich nach Hause aus versicherung technikchen gründe.

lg maigloeckchen

#8
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Hallo Kathrin,

 

ich würde ihn auch nicht aus der Reha holen. Mein Mann wäre freiwillig nicht mehr zurückgegangen.

 

Dann lese ich - 50 Stufen Altbau. Du solltest dir wirlich und ernsthaft Gedanken über einen Umzug machen! Erdgeschoss .... Dein Mann wird diese 50 Stufen die ersten Jahre nicht alleine überwinden können und das würde ich ihm nicht zumuten, denn er wird die Wohnung so immer nur mit Hilfe verlassen können. Und evtl. reicht deine Hilfe da garnicht aus, sondern du müsstest evtl. noch andere Menschen mit einspannen und ob die immer Zeit haben, das ist so eine Frage. Zu Anfangs bestimmt, aber sie werden immer weniger Zeit haben.

 

LG

Denise

#9
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Jeder Mensch ist ja anders gestrickt.

Ich hätte die ganzen Monate ohne "Heimaturlaub" nicht durchgestanden.

Bei der ersten Heimfahrt hatte ich panische Angst und habe mich auch nach einigen Stunden zurückbringen lassen.

Mein Mann war Gott sei Dank froh, dass er mich holen konnte, wenn auch nur die paar Stunden.

Er musste 45 Minuten fahren, eine Strecke.

Ich bin später Freitags geholt worden und Sonntags zurückgebracht worden.

Wie gesagt, jeder Mensch ist anders und für mich war es das Richtige.

L.G. Marion


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »hoffnung« (31.08.2010, 11:05)
#10
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Ich denke auch, dass es das richtige ist, vor allem, wenn er daheim ist, feststellt was nicht mehr geht und sich dann beruhigen kann, aber ich bin ja noch x Wochen in Reha, da muß ich das dann lernen,bzw. da habe ich die Chance es zu lernen, finde ich auch psychisch viel besser, als aus der Reha entlassen daheim aufschlagen und es dann feststellen, ohne das er gewisse Alltagssituationen mit den Therapeuten in der Reha vorher trainieren kann. Nach dem ersten Wochenende daheim war ich fix und Fertig,Irgendwie dachte ich immer, sobald ich daheim bin ist alles wieder beim Alten, das Loch in das ich dann stürzte war tief, ich wurde aber teilweise dadurch aufgefangen, dass ich wusste ich gehe wieder in die Reha:D. Ich wohnte im vierten Stock Altbau ihne Aufzug Wendeltreppe, Wir haben dann während der Reha noch gesucht und sind dann im Mai(5 Monate nach dem Schlag umgezogen, Hochparterre mit Aufzug.Den ersten Heimaturlaub hatte ich zu meinem damaligen LG noch einen Freund bestellt, das man mich im Notfall die Treppe hochtragen kann, es ging auch ohne:D Die Frage ist eher, kann sich Dein Mann im Rollstuhl in Eurer Wohnung frei bewegen ??

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