#1
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

... Reha wird beendet...

Hallo zusammen,

mein Papa (61 Jahre) hatte am 28.3. einen schweren Schlaganfall (linksseitig gelähmt, ziemlich durcheinander im Kopf). Nach drei Tagen auf der Stroke Unit kam er dann am 4.4. in die Reha.

Dort war er erst auf der Station für die Patienten, die sehr intensive Pflege benötigen, nach ca. drei Wochen kam er dann auf die Station für "Fortgeschrittene" (selbstständig essen, im Rolli sitzen).

Seit der 2. Woche seines Reha-Aufenthalts stehen wir mit dem Case Management in Kontakt.

Aber, und hier nun unser Problem: Glücklich sind wir nicht. Ich dachte eigentlich, dass das Case Management dafür da ist, uns zu helfen. Aber stattdessen verunsichern sie uns nur und "schludern" mit allen notwendigen Veranlassungen.

An fing alles damit, dass die Dame vom Case Management uns nach 3 Wochen Reha mitteilte, dass mein Vater entlassen würde. Wir waren total geschockt. Zu beginn sagte man uns, sollte er gute Fortschritte machen, könnten wir mit einer Reha zwischen 9 und 12 Wochen rechnen. Nach einem Tag voller Panik und Angst stellte sich heraus, dass "es ein Versehen" war.

Vor zwei Wochen fragte meine Mutter beim Case Management nach, ob etwas dagegen sprechen würden, wenn wir meinen Vater mal für einen Tag nach Hause holen können (morgens holfen, abends wieder zurück in die Reha). Und die Dame des Case Management fand die Idee super und meinte, es wäre sicher toll für ihn. Also haben wir ihn am letzten Wochenende abgeholt.

Gestern war meine Mutter dann wieder beim Case Management, weil sie wissen wollte, ob schon eine Reha-Verlängerung beantragt wurde (es war jetzt erst mal eine Reha bis 8.6. vorgesehen) und da sagte die Dame tatsächlich "also wissen sie, die Krankenkasse hat die Reha gekürzt, weil ihr Mann ja letztes Wochenende zu Hause war und darauf hin haben die entschieden, dass ihr Mann am Freitag abgeholt werden kann - das ist ganz normal! Und ihr Mann hat solch tolle Fortschritte gemacht, eine Pflegestufe bekommen sie sowieso nicht für ihn, auch ein Krankenbett etc benötigen sie nicht"

Nun kommt mein Papa also Freitag Heim. Er sitzt im Rollstuhl. Laufen geht für wenige Meter, mit diesem Vier-Fuß-Stock. Gleichgewicht ist ziemlich katastrophal noch. Er trägt Windeln. Natürlich hat er Fortschritte gemacht, aber sind die ausreichen?

Um in sein Bett zu gelangen muss er 17 Stufen hinauf (Reihenhaus, also recht eng).

Und nun der Knaller: das Case Management hat versäumt den Sanitätsdienst zu beauftragen uns alle nötigen Utensillien zu bringen. Heißt also: er kommt nach Hause, hat keinen Rollstuhl, keinen Stock, keinen Toilettenaufsatz, kein Krankenbett, keinen Pflegedienst - nichts!

Ich glaube der Dame vom Case Management nichts mehr. Immer diese Aussage "macht er gute Fortschritte, sind 9 bis 12 Woche Reha normal".... jetzt die Aussage "ihr Mann macht so tolle Fortschritte, deshalb reichen die 8 Wochen Reha"... (in traurigen Phasen bilde ich mir ein, dass sie ihn aufgegeben haben und sich nicht getrauen, es uns so zu sagen). Um nichts haben sie sich gekümmert und nun ist es ihnen auch egal, weil wir ja sehen können, wie wir das alles schaffen... Ich bin total enttäuscht und mutlos!

Ich bin ratlos und egal wo man anruft, man wird vertröstet oder weitergeleitet. Was sollen wir tun?

Ich weiß nicht mehr weiter! :(

Man hört ja immer mal, dass Krankenkassen etc schludern, aber das der Sozialdienst auch nicht hinbekommt? Was können wir jetzt noch tun? Es bleiben nur noch 1,5 Tage?!

 

Geht es nur uns so (vielleicht sind wir einfach zu "nett" und sagen zu allem "ja"?), oder habt ihr gleiche Probleme?

#2
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo,

da würde ich mal ganz schnell Widerspruch einlegen. Ich würde auch mal den Arzt fragen warum man die Ablehnung so hingenommen hat und vor allem warum man mit euch nicht über Verlängerung etc. gesprochen hat.

Die Verordnungen der Hilfsmittel ist bei uns über die Therapeuten und Ärzte der Reha gelaufen. Für alles was nicht rechtzeitig zur Entlassung geliefert werden konnte, gab es Leih-Artikel, wie zB der Rolli!

 

#3
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Case Management in der Reha? Ist das die moderne Bezeichnung für Sozialdienst? In meiner Rehaklinik gab es das entweder nicht, oder die haben sich nicht um mich gekümmert.

Ansonsten wie Kathrin: Widerspruch schadet nie.

#4
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo zusammen,

die Ärzte sind auch ein "Problem". Auf der Station 1 haben wir mit niemanden sprechen können. Jeden Tag haben wir angerufen - nichts. Um Rückruf gebeten - nichts. Erst auf Station 2 hatten wir dann die Chance und da war die Aussage, dass er halt Anti-Depressiva und Blutverdünner (ASS) bekommt. Das sie auf die Rehabilitation spezialisiert sind und nicht auf die medizinischen Probleme.

Nach dem Gespräch am Dienstag haben wir wirklich noch mal einiges Versucht. Krankenkasse, Case Management etc. Aber die Ärzte wollten die Reha nicht verlängern.

Aber ich bin super-verunsichert. Ist er tatsächlich soooo fit, dass eine 2 x wöchentliche Physio ausreicht? Oder brauchen sie nicht mehr zu machen, weil nicht mehr geht? Das ist das schlimmste für mich.

Ansonsten kommt er also heute Heim. Physio haben wir jetzt auch, aber da geht es erst am 13.6. los. Ansonsten sind wir als Family halt gefordert. Laufen gehen, Sudoku spielen etc.

Ganz gemischt: auf der einen Seite freue ich mich natürlich, wenn er heute wieder da ist, wir nicht mehr in die Reha fahren müssen und auf der anderen Seite hätte ich halt gerne noch wenigestens 2 Wochen Reha für ihn gewollt. Er hat wirklich super fortschritte gemacht, aber da wäre noch mehr gewesen. Und jetzt ist halt alles deutlich reduziert.

1453 Aufrufe | 4 Beiträge