Liebe Angehörige und Betroffene,
ich war seinerzeit ein wenig ins grübeln gekommen, nachdem ich mit einem hiesigen Betroffenen über Hypnose gesprochen hatte. Ich machte mir so meine Gedanken darüber und in meinem Kopf nahm es schließlich Form an, dass man es eigentlich mal versuchen müßte. Speziell für meinen Mann, der wie einige andere immer müde und schlapp erscheint, was wohl vermehrt durch die Medis kommt. Dazu aber auch diese Form von sagen wir mal Unwilligkeit.Eigentlich ist der Ausdruck auch falsch. Ihm fehlt der Antrieb, der eigene, innere"Schweinehund" ? Er sagt zwar, dass es schön wäre, wenn es ihm besser gehen würde, doch es ihm fehlt der Wille, von sich auch etwas dafür zu tun.(jetzt hab ichs)
So machte ich mich auf die Suche (google) nach einem Hypnotiseur in der Nähe und Hurra, es gab einen Heilpraktiker,der auch Hypnose anbietet hier im Ort. Es gingen einige mails hin und her, was ich mir für meinen Mann vorstelle, ob man bei ihm mit dem Rolli überhaupt herein käme und natürlich der Preis. Wir waren bisher 3 x dort, alle 2 Wochen vom finanziellen her. Mein Mann war einverstanden, es mal zu probieren. So waren wir also vor 6 Wochen das erste mal dort. Nun muss ich dazu sagen, das meiner nicht so lange die Konzentration halten kann und das er bis Ende januar einige Epi-Anfälle hatte. Der Heilpraktiker versuchte nun ein Gespräch mit Männe zu beginnen. Manchmal , bei den wichtigen Dingen, gab ich die Antwort, habe sonst aber ihn sprechen lassen. Das ging nun recht stockend, weil er immer über die Antwort nachdenken musste. Dabei konnte man dann merken, bei welchen Themen meiner mit machte oder nur den Kopf auf stützte, zwar zuhörte, aber sonst in seinen Gedanken versank.
In der 2. Stunde ging es ähnlich zu, doch merkte man, wie der Heilpraktiker ihn im Gespräch an den richtigen Stellen zu packen verstand, also bei den Themen, wo meiner hellwach war, die ihm Spaß machten. Das war bei ihm Motorrad fahren, Gespann fahren, mit mir wieder verreisen wollen.Und so kam Frage auf Frage auf meinen zu, so richtig psychologisch.Und es regte meinen zum logischen denken an.
Jetzt hatte ich mir eigentlich auch was anderes fürs Geld vorgestellt und hatte das beim gestrigen Termin auch gleich angesprochen.( also um über Motorräder zu reden kommen wir lieber mal zum Kaffee vorbei und so ) Mir wurde erklärt, das man eine sogenannte Ritualhypnose schlecht bei meinem Mann machen könne, weil er sich nicht so konzentrieren kann und er wolle ihn unter der Hypnose nicht "verlieren". Dazu die epileptischen Anfälle, die meiner vor Erhöhung der Medikation hatte. Das war dem Heilpraktiker etwas zu gefährlich. Nichtsdestotrotz, mein Mann sagt, ihm täten diese Gespräche sehr gut. Er wird aufgebaut und dahin geführt, das er auch die kleinen Fortschritte sehen müsse. Das sehe ich ja auch alles ein.....
Dadurch, das wir seit Karfreitag unser Mopedgespann haben, hat er etwas, worauf er sich freuen kann, was ihm Spaß macht und wofür er beweglicher werden will, damit ich ihn mit nehme. Er muss ja in den Seitenwagen irgendwie rein kommen.Vom Rolli aus. Dafür muss er aktiv mitarbeiten, allein schaff ich das natürlich nicht. Und dort liegt auch der psychologische Knackpunkt, jedenfalls für ihn.Wenn er mit will, muss er was dafür tun. Die Worte des Heilpraktikers: alles hat seinen Preis !
Auch da geht alles etwas langsamer und Wunder darf man da auch nicht erwarten. Oder höchstens kleine Wunder.... einige Tage nach der 2. Sitzung wollte ich Männe eigentlich ins Haus schaffen, fragte ihn aber doch, ob wir am Geländer draußen nicht ein paar Schritte laufen üben wollten. Eigentlich hätte er nie Ja gesagt. Ich rechnete auch nicht damit, doch zu meinem Erstaunen meinte er, ja, laß es uns versuchen. Ich war mehr als baff!
Wir machen nun noch eine Stunde Ende des Monats.Mai lassen wir mal komplett ausfallen, weil wir da auch oft unterwegs sind und wir einige Übernachtungen zu zahlen haben. Da gehts Geld halt mal woanders hin. Und ab Juni schau ich mal, wie die finanzielle Lage ist. Ich muß mich da mal erkundigen, weil Heilpraktiker eigentlich von der Privaten bezahlt werden.
Im übrigen: nach der ersten gemeinsamen Fahrt im Mopedgespann...das hat ihm so Spaß gemacht und er hat in jeder größeren Kurve mit der rechten (gängigen) Hand schön umgegriffen, um mir als Fahrerin bei der Kurvenfahrt zu helfen. Er war also der sogenannte Schmiermaxe. Hat sicherlich der ein oder andere schon gehört. Jedenfalls hat er ganz aktiv im Beiwagen mitgearbeitet ( so wie er halt konnte...) Daheim hat er was gegessen und ich hab ihn gegen 16 uhr ins Bett gelegt. Leute, der hat bis nach 20 Uhr tief und fest geschlafen..... heut gehts wieder los.
Und wer jetzt noch Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten