#1
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was ist die "bessere" Rehamaßnahme

Hallo,

es geht langsam aufwärts. Die Anschlussreha steht im Raum. Nun ist die Frage, ob meine Mutter eine neurologische oder eine geriatrische Reha bekommen soll. Sie war vor dem SA völlig selbständig, sehr aktiv, nicht bewegungseingeschränkt, körperlich sehr fit. Davon ist natürlich nicht mehr viel geblieben :(. Sie ist immer noch linksseitig gelähmt, Arm ist weiterhin kaum was erkennbar, Bein geht etwas. Laufen wird trainiert. Der Neglect wird besser, psychisch ist sie allerdings extremst angschlagen (sie hatte vor zwei Jahren einen Zusammenbrucht und war einige Wochen in der Psychiatrie, das macht die Sache nun nicht einfacher, da sie inzwischen klar erkennt, was mit ihr los ist.)

 

Welche Reha wäre denn für Sie besser geeignet? Derzeit wissen wir es einfach nicht. Kann uns hier jemand einen Tipp geben?

 

Es grüßt Gruenes Feld

#2
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also mir wurde--logischerweise--von der geriatrischen reha abgeraten, obwohl die im nachbarort war. die menschen werden wohl nur aufs nötigste gefordert und gefördert, ziel ist, dass sie sich alleine anziehen und waschen können. bei vielen wartet eh schon der heimplatz. wenn deine mutter vorher fit war, würde ich auf jeden fall die neurologische reha wählen!

#3
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Tazzi, du bist oder warst doch viel zu jung für eine geriatrische Reha ! :)

Für meine Mutter ( Schlaganfall am 31.03.14 aufgrund Vorhofflimmerns) wurde nach dem Aufenthalt auf der Stroke nur die geriatrische Reha beantragt.

Ich war von Anfang an hin und hergerissen, ob ich das gut finden soll oder nicht, aber die Ärzte haben gemeint, dass man ältere Menschen, die oft auch noch weitere altersbedingte Einschränkungen haben, nicht mehr ohne weiteres auf Ergometer und Laufbänder stellen kann.

Meine Mutter war trotz ihrer 83 Jahre vor dem Schlag geistig und körperlich fit, trotz einer vor 2 Jahren überstandenen Darmkrebs-OP.

Ich habe deshalb ein bisschen gehofft, dass sie rehafähig werden könnte. Aber die Hoffnung hat sich nicht bewahrheitet.

Sie hat schon in der Akutphase auf Therapiemaßnahmen nicht reagiert. Daher möchte ich vor zu hoffnungsvollen Träumen bei älteren Personen warnen, manchmal "gewinnt" da einfach der Schlaganfall.

Ich habe tage- und nächtelang im Internet die Kliniken mit geriatrischen Reha-Abteilungen recherchiert und habe dann eine Klinik gegenüber den Ärzten durchgesetzt, die mir einfach vom Bauchgefühl zusagte.

Dort waren auch alle sehr liebevoll und bemüht. Das Pflegepersonal ist auf die Therapie und Pflege bei älteren Menschen spezialisiert und der Pflegeschlüssel war auch höher, das heißt, es waren genügend Pfleger und Schwestern auf der Station.

Es sind Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten dort bei der Arbeit.

Meiner Mama hat das alles leider nichts genutzt, weil sie entweder nicht mehr mitmachen wollte oder konnte.

Und wenn du den Mund nicht aufmachst, kann der liebevollste Logopäde mit dir das Schlucken und Sprechen nicht üben.

Sie wurde dann nach 4 Wochen als nicht therapiefähig in die Kurzzeitpflege entlassen.

Das wichtigste aber, und da kann ich Tazzi nur zustimmen, in diesen Abteilungen gibt es vorwiegend Patienten, die nach einem Sturz oder bei beginnender Demenz wieder einigermaßen "alltagstauglich" gemacht werden sollen.

Die meisten konnten mit einem Rollator oder Gehhilfen noch laufen und allein essen und zur Toilette gehen.

Die anderen waren leider die "hoffnungslosen Fälle" wie meine Mama, für die anschließend leider nur eine Heimunterbringung möglich war. 

Deshalb, wenn es irgendwie geht, auf eine neurologische Reha pochen. Mit 73 ist deine Mutter eigentlich noch jung genug.

Alles Gute für Euch !

 

 

 

 

 

#4
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Hallo Winterwunder,
Hallo Tazzi,

danke Euch, inzwischen ist wohl klar, das sie eine neurologische Reha bekommen wird. Das hat zumindest die Sozialarbeiterin so gesehen, mal schauen, was die Ärzte dazu sagen. Es ist auch schon klar, in welche Klinik sie kommen soll, Tazzi, wir hatten dazu ja schon gemailt.

Sie wird wohl in die Reha nach Bottrop kommen. Leider gibt es so gut wie keine Erfahrungen im Netz zu diesem Haus. Das jetzige KKH in dem Sie ist (neurlologische Frühreha) ist hinsichtlich der Zimmersituation eine absolute Katastrophe. Es gibt keine Einbettzimmer und die Bäder sind so eng, das ein Rollstuhl nur mit extremstem "Geschiebe" durch die viel zu schmale Tür geht und man sich danach im Bad nicht mehr drehen kann. Dh. der Patient sitzt mit dem Gesicht nach Vorne zur seitlich (links angebrachten) Toilette. Die Patienten benötigen aber hilfe beim Aufstehen - leider steht der Pfleger aber ja HINTER dem Rollstuhl und muss sich erst mühsam daran vorbei quetschen. Wenn der Patient auf der Toilette sitzt gehen die Pfleger wieder und warten bis sie fertig sind. Das kann aber dauern bis sie wieder kommen (30 Minuten hatte die Zimmernachbarin schon) und wenn es so passiert wie meine Mutter (sie ist von der Toilette gefallen) kann man garnicht schnell reagieren, weil man erst den Rollstuhl aus dem Bad bugsieren muss...

Zwei Pfleger im Nachtdienst für ca. 20 - 30 Patienten ist halt auch nachts arg wenig, sie können ja nicht selber auf die Toilette und so werden halt morgens die Windeln gewechselt...

Nunja, wenn jemand noch Erfahrungen zur Klinik in Bottrop (Neurologische Reha) beisteuern kann, wäre ich sehr dankbar!

Gruß GruenesFeld

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