#1
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo zusammen,

vielen Dank, dass es dieses Forum gibt. Viele Beiträge machen einem echt Mut, denn von den Ärzten hört man ja keine Prognose.

Eventuell gibt es jemanden der die Erfahrung hat und sagen kann wie sich alles entwickeln wird?

Mein Papa hatte im September einen Schlaganfall - nach dem ersten konnte er sogar wieder gehen - jedoch folgte darauf ein 2. schwerer, nachdem wir auch um sein Leben gebangt hatten. Er war zum Glück auch gleich auf der Stroke Unit als das passiert ist, ingesamt 4 Wochen in der Klinik und ist nun auf AHB.

Leider ist er noch halbsseitig (links) gelähmt und meine Frage ist ob mir jemand sagen kann wie die Prognosen sind? Er konnte bereits nach dem 2. ein bisschen mit den Zehen wackeln, nun kann er den Fuß bewegen und auch das Bein etwas anheben. Am Arm ist leider noch nichts erkennbar. Sie versuchen schon mit ihm laufen zu lernen, er kann auch schon stehen und kommt vom Bett mit Hilfe in den Rollstuhl....ich weiß das ist alles schon gut und er ist ja auch erst seit einer Woche auf Reha, aber ich habe Angst wenn es so bleibt...Wir haben ein altes Haus das wie fast jedes Haus natürlich nicht behindertengerecht ist und meine Mutter überlegt schon ob er in ein Pflegeheim muss. Er ist doch aber noch nicht alt (63J) und man könnte doch mit Sicherheit etwas umbauen? Kann mir da auch einer Ratschläge geben? Ich wohne leider selbst 300km von der Heimat weg und kann auch nicht immer helfen aufgrund der Distanz.Meine Mutter ist natürlich auch psychisch am Ende und spielt immer das was wäre wenn Spiel. Aber ich bin der Meinung Reha kann doch viel machen? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wo könnte man sich denn noch HIilfe holen?

Vielen Dank

#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Jardilla,

ich hatte fast das gleiche Schicksal.

Mit 56 Jahren bekam ich meinen SA.Ich bin einfach umgekippt und nach ein paar Minuten ging es mir wieder gut.

Trotzdem hat mich mein Mann sofort in`s Krankenhaus gebracht.

Im CT hat man nichts festgestellt,mich aber vorsichtshalber auf der Stroke Unit gelassen.

Am nächsten Tag wurde mit Kontrastmittel eine Untersuchung im MRT gemacht.

Ich konnte plötzlich nicht mehr stehen,als ich aus der Röhre kam.

Etwas später konnte ich nicht mehr klar sprechen.

Von den nächsten Tagen habe ich nur eine verschwommene Erinnerung.

Es ging gar nichts mehr,meine linke Seite war gelähmt.

Ich war von April bis November im Krankenhaus und Rehamaßnahmen.

Ich will dich nicht mit der ganzen Geschichte langweilen.

Heute kann ich wieder gehen,nach Rollstuhl und Rollator,ohne Hilfsmittel.

Mein linker Arm hat noch wenig Kraft und manchmal Spastik,die sehr schmerzhaft ist.

Wir haben auch ein Haus,mit Treppen und oberer Etage,aber Pflegeheim war nie eine Option.

Ich verstehe deine Mutter ehrlich gesagt nicht.

Dein Vater kann doch gehen und es wird sicherlich noch besser werden.

Selbst wenn der Arm gelähmt bleibt,hat er doch den anderen Arm noch.

Ich mache auch viele Sachen nur mit einem Arm,der andere unterstützt nur etwas,weil er ziemlich kraftlos ist.

Man braucht sehr viel Geduld bei einem SA,als Betroffener und als Angehöriger.

Vor allem muß man seine Therapien machen.

Krankengymnastik zweimal die Woche mache ich immer noch.

Mein SA war 2005.

Ich habe ein Dreirad,da fahre ich im Sommer mit,weil ich das Gleichgewicht auf einem Zweirad nicht halten kann.

Man kann noch nach Jahren Fortschritte machen.

Ich habe immer versucht selbständig zu bleiben,oder wieder zu werden.

Betüddelt werden muß keiner,manche brauchen auch einen Tritt,damit sie sich nicht hängen lassen.

Es verläßt einen auch manchmal der Mut,wenn lange Zeit nichts weiter geht.

Gebt deinen Vater nicht auf,ein Pflegeheim muß die allerletzte Lösung sein.

Alles Gute Marion

 

#3

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Jardilla,

es kann dir keiner sagen, wie es mit deinen Vater wird. Im ersten halben Jahr nach dem Schlaganfall kommen noch viele Funktionen zurück, danach wird es schwieriger. Wichtig ist, dass dein Vater auf der Reha gut mitarbeitet und sich nicht hängen läßt. Die Reha solltet ihr so lange wie möglich machen, wenn er wieder zu Hause ist, ist er auf sich allein gestellt. Die Reha-Einrichtungen haben eine Sozialstation, die können einen beraten wie es weiter gehen kann, Hilfsmittel, Umbauten am Haus, u.s.w.  Dies alles solltet ihr abgeklärt haben, bevor er wieder nach Hause kommt. 

Hier noch einige Infos:

https://www.mh-hannover.de/fileadmin/kliniken/neurologie/download/Info-Heft/Informationsbroschuere_15_01_14.pdf

http://www.unserebroschuere.de/Kompetenznetz_Schlaganfall.pdf

http://www.ruhr-uni-bochum.de/np-ratgeber/index.html

Hier kannst du lesen, wie es mir ergangen ist:

http://www.schlaganfall-info.de/com/Drei_Jahre_danach.pdf

Jürgen

#4
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Unbekannt

Gelöscht

Das hört sich doch schon mal alles gut an! Ich konnte erst nach 8 Wochen wieder stehen, mein Arm kam erst nach 6 Monaten wieder in die Gänge....wir wohnen auch in einem alten Haus und ich habe wochenlang Treppe steigen geübt, damit ich wenigstens am Wochende nach Hause durfte. In meiner Sig ist ein Link zu meiner Geschichte,wenn es dich interessiert.

#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo ihr Lieben,

 

vielen Dank für die aufmunternden Worte.

Wir haben auch schon längere Gespräche geführt und es ist nun soweit, dass er nur bis Freitag auf Reha ist. Der Arzt möchte ihn nun nochmal verlängern, weil er eben Fortschritte macht. Nur warten wir seit Freitag auf die Verlängerung. -> Diesen Freitag soll er entlassen werden und wir wollten das alles so organisieren, dass er erstmal nach Hause kann. Dazu zählt ja ein Pflegebett und man muss kleine Trittbetter begradigen, Klohalterung etc. Das bekommen wir aber erst alles nachdem er eine Pflegestufe bekommen hat und die bekommt er ja erst bei der Entlassung.

Bin echt verzweifelt, weil ja einfach noch nichts geregelt ist und wir auch nichts regeln können. Wir telefonieren ständig mit dem sozialen Dienst aber sie meinen sie können auch nichts sagen weil sie auf die Kostenbestätigung von der Krankenkasse warten.

Jetzt meine Frage: Wie habt ihr das geregelt im Hinblick aufs Hilfsmittel und Umbau? Wie kann man das vorher regeln wenn man ja nicht weiß wann er heim kommt? Das alles ist doch echt blöd geregelt. Dann muss er ja trotzdem erstmal Kurzzeitpflege bis wir alles hätten?

Er macht ja Fortschritte ich bin ganz begeistert am Wochenende konnte ich mit ihm am Stock ein paar Meter gehen. Habe Angst, dass es dann zuhause nicht funktioniert und er keine Fortschritte mehr macht...

#6

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Jardilla,

wenn der Arzt eine Verlängerung der Reha beantragt hat, denn sind gute Chancen, das dies auch gemacht wird.

Wenn dein Vater aus der Reha kommt, denn gleich eine Pflegestufe beantragen. Hilfsmittel wie z.B. Rollstuhl, Gehhilfe und so was bekommt dein Vater von der Rehaeinrichtung verschrieben. Pflegebett und sonstigen Kleinkram kann der Hausarzt verschreiben, schwieriger sind Umbauten am Haus, die dauern länger. Die Reha-Einrichtung hat eine Sozialstation, du solltest mal mit denen sprechen, vielleicht können die Ärzte von der Reha Einrichtung noch was verordnen.

Vielleicht ist eine ambulante Pflege erforderlich?

Wenn dein Vater aus der Reha entlassen wird, denn gleich zum Hausarzt und Verordnungen für die weitere Therapie besorgen, damit die Therapie nicht zu lange unterbrochen wird.

Jürgen

#7
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Jardilla,meine Partnerin hatte vor neun Jahren einen Schlaganfall.Zum Glück kann sie noch laufen,leider hat sie ständig mit Muskelverspannungen und kribbeln in der rechten Körperhälfte zu tun.Sie geht seit einiger Zeit zur Physiotherapie doch es gibt keine Linderung und kribbeln hört auch nicht auf.Ich habe ihr eine Reha vorgeschlagen,doch welche Klinik ist dafür die beste?Vieleict kannst du dich mal melden.MfG Rolf

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