#1
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Hallo,

ich habe schon im Allgemeinen Forum geschrieben, aber vielleicht bin ich hier noch besser aufgehoben. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich relativ schnell einige von euch melden könnten, weil ich gerade ziemlich verzweifelt bin. Versuche mal, alles kurz zusammenzufassen:

Mein Vater, 67, hatte am 26.3. einen SA, lag leider zwei Tage in seiner Wohnung, dadurch natürlich keine gute Prognose. Linksseitige Lähmung, Sprachzentrum intakt. Nach einer Woche Stroke-Unit kam er in die Früh-Reha (Bad Camberg), nach einer weiteren Woche dort Lungenembolie. Erstmal Aussetzen der Therapie, Erholung war angesagt. Von da an ging es nicht mehr auf- sondern eher abwärts.

Nach weiteren ca. 2 Wochen starkes Hämatom im linken (gelähmten) Bein. Keiner kann es sich richtig erklären, woher es kommt. Röntgen unauffällig. Stetig sinkender hb-Wert, was wir erst Mitte letzter Woche erfahren haben. Da war er schon bei 7,5 (normal für einen Mann: mind. 13) und Arzt sprach von evtl. Bluttransfusion. Dann ist er aber ins Wochenende und wir hatten keine Chance mehr, ihn zu erreichen. Am Samstag verschlechterte sich der Zustand meines Vaters nochmal (unser Eindruck) und wir haben ihn auf unseren Wunsch in ein KH bringen lassen. Die Reha sagte vorher, dass der Platz für ihn freigehalten würde und wir haben auch bekräftigt, dass er wieder zurück soll.

Im KH waren sie mittelmäßig entsetzt, dass die Reha nicht schon früher gehandelt hat und haben ihm sofort eine Transfusion verpasst, am nächsten Tag noch eine, und auch gleich mehrere Untersuchungen angesetzt, um rauszufinden, woran der hohe Blutverlust liegen könnte (zum Teil am Hämatom, aber lt. Arzt sei das nicht ausreichend für diesen hb-Wert). Bisher kam nichts raus und mein Vater fühlt sich auch schon wieder kräftiger. Lt. KH sollte er übermorgen wieder in die Reha. Jetzt haben die das abgelehnt mit der Begründung, er sei austherapiert. Lt. Krankenkasse hat die Reha aber letzte Woche erst einen Antrag auf Verlängerung gestellt. Aus irgendeinem Grund hat der MDK aber wohl geschrieben, es gäbe keine Notwendigkeit mehr einer weiteren Reha. Bitte was???? Wir sind total sauer und völlig ratlos, was wir jetzt tun sollen. Dazu kommt noch, dass er eine mittelschwere Depression haben soll (was stimmen könnte, bin mir nicht ganz sicher) und sich einen blöden KH-Keim eingefangen hat und deshalb momentan isoliert liegen muss. Um den loszuwerden, sagt das KH selbst, müsste er raus aus dem KH. Aber wohin??? Jeder Weg ist gerade eine Sackgasse und wir sind echt völlig ratlos und fertig mit den Nerven.

Hat jemand von euch schon mal Ähnliches erlebt? Wie können wir der Kasse gegenüber auftreten? Welche Möglichkeiten haben wir? Ich war heute Morgen bei meinem Vater und habe ihn wacher erlebt als in den ganzen letzten zwei bis drei Wochen. Und er hat sein linkes Bein etwas bewegt! Als ich es angewinkelt habe und ihn bat, es gegen meinen Druck zu strecken, hat er es tatsächlich geschafft! Und das nennen die austherapiert???

Bin für jeden Tipp dankbar!

Ulrike

#2
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Hallo Ulrike habe gerade Deinen Beitrag gelesen und das Dein Vater 67 ist bestimmt

Rentner da gibt es keine Hoffnung auf eine Reha,ich habe nach 11 Jahren mal einen

Antrag gestellt abgelehnt selbst mit Selbstbeteiligung abgelehnt.Wir sind nicht mehr

im Beruf und bekommen deshalb keine Reha oder Kur.Ich glaube nicht daß jemand hier im Forum

ist der im Rentenalter eine Kur oder Reha bekommen hat,wenn ja bitte melden.Du kannst

ja Widerspruch einlegen,vielleicht hast Du mehr Glück als ich.Ich bin bei der IKK.Ich bin

jetzt 71 und habe keine Hoffnung mehr liebe Grüße Maria

#3
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Liebe Maria,

also, wenn es so wäre, wie du es schilderst, dann bekäme ja keiner über 65 mehr eine Reha genehmigt! In der Klinik, in der mein Vater war, hat er aber zu den jüngeren Patienten gehört. Und die haben dort auch immer zu ihm gesagt, dass er ja noch jung sei und sich da noch viel tun könne. Deshalb mag ich mich nicht mit dem derzeitigen Zustand zufrieden geben und hoffe, dass es noch einen Ausweg gibt...

Trotzdem Danke für deine Antwort und ich wünsche dir alles erdenklich Gute!

Ulrike

#4
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Ich kann keine fachlich qualitativ hochwertige Anwort geben, muss mich aber Ulrike anschließen! Bei meinem Mann waren ziemlich viele in der AHB die weit über 60 waren.

Kann mich an einen 78-jährigen erinnern .... nach SA das 3. oder 4. Mal in Reha ... und der hat mal von jetzt auf gleich Fortschritte hingelegt ... das war sehr motivierend für alle.

Aber über die generelle Regelung dazu weiß ich leider nichts!

 

#5
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Also ich hatte ja jetzt auch das Problem mit der Bewilligung der Reha-Verlängerung. Aber wir haben erfolgreich Widerspruch eingelegt. Das Alter DARF für die Bewilligung einer Reha keine Rolle spielen. Mit der Änderung des Pflegegesetzes hat JEDER Mensch einen gesetzlichen Anspruch auf eine Reha. Es gilt auch der Grundsatz: Reha vor Pflege!  http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2619

Ihr müsst auf jeden Fall Widerspruch einlegen. Der Arzt in der Klinik muss das auch machen und bei der Krankenkasse fundiert begründen, warum eine Reha auf jeden Fall gemacht werden muss. Darin muss auch stehen, auf welchem Stand der Patient ist und dass die Krankheit auch noch aufgetreten ist. Dass deshalb erst einmal keine Reha möglich war. Sollte der Arzt sich weigern, musst Du einen anderen Arzt (Hausarzt, Facharzt für Neurologie) darum bitten. Aber ihr dürft auf keinen Fall klein beigeben! Wehrt euch! Weißt die auch auf das geltende Gesetz hin.

Ich drücke euch die Daumen!

LG, Bine

#6
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Hallo Bine,

vielen Dank für deine mutmachenden Worte! Es tut gut zu wissen, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist (wenn ich natürlich auch wünschte, dass du keine Probleme damit hättest!!).

Wir werden auf jeden Fall kämpfen und das Krankenhaus hat jetzt auch einen neuen Antrag gestellt. Ich hoffe sehr, dass der wohlbegründet ist - gelesen habe ich ihn (noch) nicht, falls das überhaupt geht. Die betreffende Sozialarbeiterin war heute krank und der Arzt, mit dem wir gerne mal ausführlicher darüber gesprochen hätten, ist bis Sonntag auf einem Kongress... Also, wieder warten. Aber am Wochenende passiert ja ohnehin nicht viel.

Vielen Dank auch noch für die Internet-Adresse, da werde ich mich gleich mal schlau machen.

LG

Ulrike

#7
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Hallo Ulrike,vielleichthabe ich mich verkehrt ausgedrückt eine Reha steht

jeden zu aber später einmal eine Kur ist sehr schwer.Nach meinen SA war

ich 3 Monate in der Reha als ich aber 7 Jahre später eine Kur beantragte

sagte man mir trotz widerspruch ab.Ich habe mich verkehrt ausgedrückt sorry Maria

#8
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Hallo Maria,

vielen Dank für deine Korrektur - das beruhigt mich etwas :)

LG

Ulrike

#9
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Hallo Maria,

ich glaube nicht, dass das so stimmt.
Ich bin zwar noch nicht ganz im Rentenalter, habe aber unbefristete Erwerbsminderungsrente. Letztes Jahr Kur beantragt, 2,5 Jahre nach KH, und Rehas damals, und sofort bewilligt bekommen (stationär, obwohl ich lieber ambulante Reha gemacht hätte). Hängt vielleicht auch von der Kasse und den jeweiligen Sachbearbeitern dort ab und von der Begründung, die dein Arzt in den Antrag schreibt.

LG Marianne

#10
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Ulrike, ich würde Dir aber trotzdem empfehlen, selber auch Widerspruch bei der Krankenkasse einzulegen. Begründe es auch mit dem notwendigen medizinischen Aspekt und dass Ihnen das ärztliche Attest ja von der Klinik zugehen muss, aber auch mit dem gesetzlichen Anspruch eines JEDEN Menschen auf eine Reha. Ich bin da sehr offen auf meine Krankenkasse zugegangen. Habe sie auch wortwörtlich gefragt ob sie es wirklich nötig haben Menschen zu diskriminieren. Denn der Sachbearbeiter hat mir ja wortwörtlich am Telefon gesagt, wenn jemand Pflegestufe hat, ist das nicht konform mit einem Reha-Verlängerungsantrag!  Habe auch auf das Gesetz hingewiesen.

Also macht selber noch einen Widerspruch. Wenn Du rechtlicher Betreuer bist, dann ist das kein Problem. Ansonsten lasst den Betroffenen selber unterschreiben. Wartet nicht auf das was die Klinik oder Arzt verspricht. Die reden oft das Blaue vom Himmel und es stimmt nichts. Diese Erfahrung habe ich auch machen müssen.

LG, Bine

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