#11
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Zitat von: teetrinker

Irgendwie passen Winterwunders Schubladen bei mir nicht. "Skat kloppe" ich genau so gut wie vorher, Menschärgerdichnicht macht keine Probleme. Halma habe ich leider nie gespielt. Meine Ausfälle sind einzig körperlicher Natur. Und ich hatte einen Schlaganfall und keinen Herzinfarkt.

Zu der Ausgangsfrage: Einfach mal dem Arzt vertrauen. Er hat Erfahrung und seinen Beruf lange genug gelernt.

Moin, muss eben schnell antworten. :)

Lieber Teetrinker, du steckst ja auch gar nicht in meiner "Schublade".

Du bist geistig oder kopfmäßig, oder wie soll ich es nennen, ja auch topfit, wie alle anderen, die hier schreiben, auch.

Und das macht den Unterschied, deshalb mach ich wahrscheinlich auch den Eindruck des personifizierten Jammerlappens, weil es so schwierig ist, diese Defizite zu akzeptieren.

Weil mein Mann - Elektrotechniker - beim Nachhausekommen aus der Reha nicht seine Fernbedienung händeln konnte,  er konnte die Spülmaschine nicht einstellen, er hat beim Memory nicht eine einzige doppelte Karte gefunden. Ich könnte Romane schreiben darüber.

Und in diesem Zustand waren alle Schwerstbetroffenen in der Reha. Da gab es niemanden, der Schach oder Skat hätte spielen können.

Und daher steckt in meinen Schubladen leider halt nichts anderes drin, was ich hier beitragen könnte. :(

 

#12
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Hallo Teetrinker,

da sei froh das dieses alles an dir vorbei gegangen ist 🙂 Das ist das was ja immer gesagt wird, jeder SA ist und zeigt sich anders. Apraxien sind ganz oft, meist für einen begrenzten Zeitraum, vorzufinden. Auch ich habe gesehen das Kamm und Zahnbürste miteinander verwechselt wurden...

Zum Thema Reha: Mein Mann hatte auch einen Herzinfarkt und SA. Nach der kardiologischen Intensivzeit lagen klar die neurologischen Defizite im Vordergrund und er kam in eine neurologische Frühreha. Das würde ich immer auch empfehlen. Die kardiologischen Prophylaxen kann man auch im Nachhinein zu Hause, in Herzsportgruppen und Beratung durch Ärzte und Kardiologen hinbekommen. Übersehen darf man natürlich nicht das ohne ein gesundes Herz der Alltag nicht gehen kann, egal mit welchen Handicaps. Sollte das kardiologische Problem jedoch "im Griff" sein würde ich die neurologische Reha angehen.

Alles Gute

Jutta

#13
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Danke für Eure Antworten. Die Koppelung SA und Herzinfarkt scheint ja häufig zu sein.

Die Frage neurologisch oder kardiologisch wurde jetzt eh schon von oben entschieden: geriatrisch - da sei beides drin. Obwohl mein Angehöriger erst 61 ist. Naja, warten wir halt ab.

teetrinker. im allgemeinen vertraut man ja immer den Ärzten, geht ja gar nicht anders, erst wenn man so mehrmals auf die Nase fällt, versucht man mitzudenken. Und meinen Erfahrungen zufolge ist das sehr wichtig. Eigentlich sollte man immer schon voraus denken, aber das schafft ja ein Laie eh nicht.

Euch wünsche ich auch alles Gute.

Viele Grüße

johann

#14
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Hallo,

mein Mann hatte einen Herzinfarkt, daraufhin löste sich ein Aneyrisma im Herzen und wanderte durch ein Loch zwischen den Herzvorhofkammern die rechte Halsschlagader rauf ins Gehirn und sorgte dort für einen schweren Mediainfarkt. Nach drei Wochen Koma waren die Muskeln und Bänder in der linken Hüfte "verknöchert". Es folgten drei Eingriffe am Herzen, eine Deckelung und eine schwere OP an der Hüfte, um die Verknöcherungen zu entfernen.

Um es mal überspitzt zu sagen, hätte mein Mann nicht alles auf einmal gehabt, wäre er zuerst in eine Kardio-Reha, eine orthopädische Reaha und auch noch in eine neurologische Reha. Um sein Leben zu erhalten, wurde er am Herzen operiert und bekommt seitdem Medis. Um seine Schmerzen zu reduzieren und eine Mobilisierung bzu ermöglichen, wurde er an der Hüfte operiert und bekommt seitdem Medis, in beiden Fällen wäre eine Reha nicht möglich gewesen, da er wegen des SA ein Pflegefall ist. Deshalb erfolgen alle Therapien und Reha-Massnahmen zu seinen neurologischen Problemen.

Eine kardio-reha gibts wohl nur zeitnah nach einem Herzinfarkt, daher konnten wir auch leider nix zum Thema Herzinfarkt lernen und erfahren, was andere in der Reha mitbekommen. Orthopädisch ist er natürlich durch seine Physiotherapeuten gut abgedeckt, aber mich ärgert es schon, wenn ich bedenke, dass er, was zum Beispiel das Thema Krankengeld und Krankschreibun betrifft, benachteiligt ist gegenüber jemandem, der diese Erkrankungen z.B. auf mehrer Jahre verteilt hatte. Er wurde so ausgesteuert und berentet als wenn er nur eine Erkrankung hätte. 

Hier im Forum sind einige Betroffene, die Mehrfacherkrankungen haben, bei denen aber alles neben dem SA wie eine "Nebenerkrankung" behandelt wird. Da gibts dann Medis.

lg zaubernuss

#15
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Hallo zaubernuss,

danke für Deine Antwort und den Bericht. Schlimm, wenn man zum gesundheitlichen Schicksalsschlag auch noch soziale Nachteile erleiden muss.

Ich bin gespannt, was mein Angehöriger bei seiner Reha machen und lernen wird.

Alles Gute und viele Grüße

johann

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