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Patientin trägt Katheter, damit die Pflege weniger Arbeit hat

Meine Mutter liegt nach einem Schlaganfall im Johanniter Reha-Zentrum in Oeynhausen. Meine Frage, ob sie Urin und Stuhl kontrollieren kann, wird vom Pflegepersonal mit "weiss ich nicht" beantwortet. Man belässt den Blasen-Katheter und die Windel, weil die Patientin ja noch nicht alleine zur Toilette gehen kann. Auf die Scham der Patientin, die sich nicht gern die Windeln wechseln lässt und die ja nach nunmehr über vier Wochen des Kathetertragens auch das Harndranggefühl verloren hat, nimmt man keine Rücksicht.

 

Also, nach meinem Gefühl geht man dort mit der Würde des Patienten wenig respektvoll um. 

 

Hat jemand ERfahrungen?

Über Meinungen würde ich mich freuen. 

 

Pulcinella

#2
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Hallo Pulcinella,

wer hat bei euch die Betreuung deiner Mutter? Oder habt ihr eine Generalvollmacht die regelt, wer in solchen Fällen von den Ärzten aufzuklären ist? Oder macht das deine Mutter selbst? Wenn sie das nicht möchte, dann müssen sie den Katheter auch ziehen, man kann sie nicht zwingen!!!

Ich habe das bei meinem Mann immer so gehalten. Da müssen die Pfleger zwar mehr arbeiten, aber das interessiert mich wenig, das ist ihr Job. Für deine Mutter ist es später einfacher, das Gefühl dafür wieder zu erlangen.

LG

Denise

#3
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Hallo Pulcinella,

mir hat man auch immer erzählt das mein Mann nicht selbständig Urin lassen kann.Obwohl er starke Probleme mit dem Katheter hatte.Ich habe einfach darauf bestanden daß man es versucht und eine nette Krankenschwester hat es auf eigene Verantwortung nach Absprache mit mir probiert. Mein  Mann konnte auch Urin lassen und so ist der Katheter draußen geblieben.Ihm ging es dann auch gleich viel besser. Er hatte vorher richtige Krämpfe, die waren dann weg. Von allein kümmern die sich da nicht drum. Ist ja auch vie bequemer als jemanden der nicht laufen kann aufs WC zu schleppen.

liebe Grüße Fuchsie

#4
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moin Pulcinella,

wenn es so ist wie Du es schilderst, wäre es imho Zeit für ein ausführliches Gespräch mit der Pflegedienstleitung und dem ärztlichen Leiter der Einrichtung. Die sollten Dir dann alle pflegerelevanten, bzw. medizinischen Sachverhalte genau erklären können. Formuliere Deine Fragen/Klagen schriftlich.

Pflegepersonal, dass nicht über den Zustand seiner betreuten Patienten Bescheid weiß, ist ein absolutes no go.

Noch ein klein und gemeiner Tipp: bestehe auf eine schriftlichen Stellungnahme auf Deine Fragen. So bleibst Du und Dein Anliegen in besserer Erinnerung.

Ich weiß, wovon ich schreibe. Ich bin Krankenpfleger mit einer PDL Ausbildung. Also lass Dich nicht abwimmeln.

LG Norbert

#5
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Hallo Pulcinella,

um Norberts Aussage noch ein wenig zu bekräftigen. Ich schreibe den Ärzten immer Mails, die müssen sie beantworten!!! Somit habe ich gleich alles schriftlich!

 

LG

Denise

#6
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Wir haben in B.O. bei den J. die gleiche Erfahrung gemacht. Ich habe darauf bestanden das der Katheder gezogen wird und wenn nicht das ich ihn selbst ziehe. Mein LG hatte es dann aber selbst erledigt. Und siehe da, nach kurzer Zeit war alles in Ordnung, er war "dicht".

#7
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Hallo Pulcinella,

ich kann Dir auch nur aus unserer Erfahrung sagen, bestehe darauf, dass der Katheder gezogen wird und auch die Windel entfernt wird. Wenn ich nicht bei meinem Mann gefordert hätte, dass dies passiert, würde er heute noch Katheder, Windel, PEG und Trachialkanüle haben. Lass Dich nicht mit Horrorprognosen zum Thema Inkontinenz abspeisen, das erleichtert dem Pflegepersonal nur die Arbeit und nimmt dem Patienten jeden Lebensmut. Man muss eben mit dem Patienten eine Weile ruhig und geduldig trainieren. Bei uns war das auch in der Frühreha ein Kampf mit der Klinik. Erst in der Reha wurde dann auch die Bettpfanne durch einen Toilettenstuhl ersetzt.

Liebe Grüße Zauernuss

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