#1
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Hallo Zusammen,

möchte kurz mich vorstellen. Hatte Ende 2008 einen Schlaganfall mit Hemiparese links. 6 Monate Reha und ein großer Kampf liegen hinter mir, aber wem erzähle ich das wohl hier. Bin jetzt im Rollstuhl. Vielleicht mal später mehr. Doch nun zu meinem Anliegen: Nach dem SA wurde ich in Pflegestufe 2 eingruppiert. Nach 1 1/2 Jahren und neuer Bewertung dann unbefristet in die Pflegestufe 1 (mit 63 min Pflege), sozusagen sehr knapp. Widersprüche blieben diesbezüglich erfolglos. Irgendwann fehlt einem auch die Kraft sich dauerhaft zu wehren.

Es gibt minimalste Verbesserungen, ich freue mich wenn ich den Daumen heben kann usw, wacklig aber immerhin kann ich ein paar Schritte am Vierpunktstock machen, wenn neben mir jemand läuft, ansonsten brauche ich überall Haltegriffe und meinen Rollstuhl. Ich würde gerne noch mal in eine Reha gehen und hoffe dabei vielleicht auf einen größeren Verbesserungsschub. Jetzt bekam ich von auch einem Betroffenen den Hinweis, dass ich vielleicht bei  einer größeren Verbesserung meine Pflegestufe aberkannt bekäme.

Habt ihr da Erfahrung? Ist das so? Auch wenn diese unbefristet ist, meinte mein Bekannter wäre das unerheblich wenn in der Reha so deutliche Fortschritte gemacht werden würden.  Ich glaube nicht, dass ich nach der Reha komplett selbstständig wäre, möchte einfach vielleicht nur sicherer werden, können die mir dann die Pflegestufe wegnehmen?

Würde mich auf eine Antwort von Euch freuen.

#2
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Hallo,

mir ist neu das Pflegestufen unbefristet erteilt werden.

Zum Thema Besserung und Pflegestufe muss ich ehrlich sagen, dass mein Mann alles geben würde für eine dauerhafte und wesentliche Besserung. Die PS wäre mir dann offen gestanden völlig Wurst.

Die Pflegestufe beruht doch nun mal auf dem Hilfebedarf.

#3
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Da kann ich mich nur anschliessen, Claire. Mein Mann hat nach seiner REHA die PS 1 bekommen. Körperlich hat er sich fast wieder vollständig erholt, seine geistigen Fähigkeiten sind allerdings nicht zurückgekommen. Er hat fast kein Kurzzeitgedächtnis mehr, auch aus der Vergangenheit fehlt ihm vieles. Das bedeutet, dass er immer auf Unterstützung angewiesen ist. Er kann nicht alleine zum Arzt, seine Tablettenaufnahme muss überwacht werden, Essen zubereiten (auch Kleinigkeiten) geht garnicht,auch Getränke muss ich ihm zuteilen, die Körperpflege muss überwacht werden. Draussen kann er mit Rollator gut laufen, aber ist völlig hilflos, weil er nicht nach Hause finden würde. Natürlich leite ich in dazu an, alles selber zu machen. Er gibt sich auch Mühe, aber es ist wie bei einem dreijährigen Kind. Im April kommt der medizinische Dienst wieder zur Überprüfung. Trotz seiner erheblichen geistigen Defizite befürchte ich das sie ihm die PS aberkennen, man sieht es eben nicht so offensichtlich. Aber mal sehen, ich habe ihm gesagt er soll einfach nur er selbst sein, nicht mehr und nicht weniger. Ich bin froh, dass wir schon so viel errreicht haben.

Aber wenn ich das Gefühl hätte, dass ihm die PS unbedingt zusteht, um die pflegenden Angehörigen zu unterstützen und zu entlasten, dann würde ich auch darum kämpfen. Viele Möglichkeiten hat man nicht, vielleicht mit Unterstützung des VDK`s

 

LG Nehima

#4
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ja der www.vdk.de ;)hat mir sehr geholfen.gruss von Stephan:)

#5
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Vielen Dank Nehirma, meiner Frau würdest Du aus dem Herzen sprechen. Das mit dem kämpfen ist halt so eine Sache, ich kann es selbst nicht - bin damit völlig überfordert und verstehe diese Zusammenspiele von Minuten usw überhaupt nicht. Meine Frau hat in den letzten vier Jahren um alles und ebbes kämpfen müssen und letztendlich ist sie müde geworden, manches ist so aussichtslos.

Claire, klar wäre ich froh ich hätte eine wesentliche Verbesserung und bräuchte alles nicht mehr, was denkst du denn? Doch die Realität ist ja so, ich werde nie mehr völlig aktiv und selbstständig mobil sein, dessen bin ich mittlerweile bewusst. Jedoch würde ich so manches noch verbessern und ich glaube fest daran, dass dies mir gelingen würde. Hätte ich nicht meinen Willen die letzten Jahre gehabt, dann wäre ich bestimmt nicht so weit gekommen, wie jetzt. Meine Frau hatte in den ersten Monaten ein Tagebuch von mir geführt. Sie gab es mir mal vor einer Zeit zum Lesen, ich war geschockt über den Menschen den sie schreibt - das soll alles mir passiert sein. An vieles kann ich mich nicht erinnern, aber ich bin schon entsetzt wie schlecht es um mich stand. Deshalb kann ich um jedes bisschen was ich mir zurück erobert habe stolz sein.  Da wird aber einem vom MDK schon angekreidet wenn man sich ins Bett legt. Egal wie ich mich selbst darein wurschtel und ob ich quer liege mit den Füßen halb draußen oder auf dem Rollstuhl, für den MDK zählt das schon, dass ich selbst ins Bett kann. Das finde ich halt auch nicht in Ordnung.

@beersche, das mit dem VDK habe ich auch schon mal gehört. Der ist auch nicht so teuer, glaube ich. Das werden wir dann wohl mal ansteuern.

Vielen Dank für Eure Tips.

 

#6
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Guten Morgen,

also zunächst würde ich an deiner Stelle die Reha in Angriff nehmen. Was genau sich da tut, kann man doch nicht vorher sagen.

Und dann bleibt doch abzuwarten was der MDK macht.

Ich wünsche dir viel Erfolg!

#7
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also ich würde mich auch freuen wenn ich wieder soweit selbständig wäre das ich keine Hilfe mehr benötigen würde. ich habe PS1 des Geldes wegen wäre mir eine höhere Stufe natürlich angenehmer ,da ich nur noch für zwei Monate Krankengeld bekomme(dann sind die 78 Wochen umund die Em bzw.EU Rente wird wohl nicht so üppig ausfallen. ich warte auch auf meinen nächsten Reha Termin(Seesen,Schildautalklinik)ich erwarte aber nicht das ich da noch verbessert werde, da es wohl hauptsächlich darum gehen wird ob ich noch egrenzt arbeitsfähig bin damit die RV keine volle Rente zahlen muss(befürchte ich).trotzdem für eine Verbesserung meiner Selbsständigkeit würde ich(bzw.meineFrau)gern auf die 235 € Pflegegeld verzichten.

#8
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....Wenn ich dann selbstständig wäre..... Der Begriff ist ja wohl sehr dehnbar.....auch für den MDK.

Sorry, ich kann mich nicht so richtig ausdrücken und habe mein Problem vielleicht nicht richtig geschildert, kann es auch nicht besser erklären. Was solls jeder kämpft ja für sich.

#9
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das stimmtwohl"Wenn ich dann selbstständig wäre"ist keine umfassende beschreibung meines gegenwertigen Zustandes  ich tippe mit einem Finger der rechten Hand und fasse mich daher sehr kurz.ich würde froh sein wenn ich von morgens bis abends vollkommen ohne die Hilfe meiner Frau auskommen würde.ich gehe aber davon aus das der Mdk bei einer änderung des gesundheitlichen ZUstandes,egal in welche Richtung,eine persönliche Begutachtung vornehmen wird.unbegrenzt ist eine PS aufkeinen Fall, steht auch in den Unterlagen.für welchen Zeitraum,bis zur nächsten turnusmäßigen Begutachtungweis ich jetz so aus dem Handgreif leider auch nicht.

#10
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Hallo kapp49,

ich kann deine Sorge, dass man dir deine Pflegestufe nach einer Reha herunter setzt gut verstehen. 

Die Pflegestufe wird ja vom MDK danach festgesetzt, wie pflegebedürftig du bist, d.h. ob du z.B.  morgens alleine aufstehen kannst, die Körperpflege und das Anziehen alleine schaffst bzw. mit wieviel Unterstützung. Ambesten googelst du mal eine entsprechende Liste , da kannst du dann jede einzelne Hilfeleistung und deren Umfang nachlesen.

Wichtig wäre auch, dass du bei der Pflegekasse eine Kopie des letzten Gutachtens erfragst, dort steht auch am Ende, welche Begutachtungsintervall der MDK empfiehlt.

Genauso sollteset du den Abschlussbericht der Reha genau durchlesen. 

Wenn du z.B. in der Reha sicheres Gehen am Stock und Treppen steigen lernst, heisst das ja nicht, dass du dich auch alleine waschen und anziehen kannst. 

Ich kann dir nur aus unserer Sicht berichten. mein Mann ist seit 2009 linksseitig gelähmt. Eine Reha könnte bewirken, dass er mal 10 m am Stock alleine gehen könnte, würde ihn aber leider niemals aus der Pflegebedürftigkeit bringen.

lg zaubernuss

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