Hallo Ihr Lieben,
mein Vater (63 J.) hatte Ende August eine intrazerebrale Blutung mit Ventrikeleinbruch rechts frontoparietotemporal, eine SAB links frontal und einen Infarkt im Kleinhirn. Die Blutungen bzw. der Infarkt wurden durch Embolien im Rahmen seiner Prothesenklappenendokarditis ausgelöst - es hatten sich bakterielle Vegetationen auf seinen Herzklappen gebildet, wovon sich immer wieder Teile gelöst hatten und in seinen Kopf geschossen sind .
Nach zwei Wochen künstlichem Koma war er zunächst zu keiner Kommunikation und Bewegung in der Lage. Er sprach nicht, fixierte nicht und man wusste nicht, ob er überhaupt etwas mitbekommt.
Einen Monat später wurde dann die wegen der Endokarditis erforderliche große Operation am offenen Herzen (Austausch der künstlichen Mitral- und Aortenklappen sowie des Herzschrittmachers, Entfernung der Abszesse) durchgeführt, die er trotz der schlechten Chancen zum Glück überlebte .
Seitdem ging es immer auf und ab und er konnte nicht in die neurologisch erforderliche Frühreha, da die internistischen Erkrankungen (akutes Nierenversagen, mehrere Lungenentzündungen, Einblutung im Oberschenkel usw.) Vorrang hatten. Auch ist er noch phasenweise beatmungspflichtig.
Inzwischen bekommt er auf der Intensivstation seit einigen Wochen Ergotherapie und Logopädie. Er kann nun mit der Sprechklappe auf dem Tracheostoma reden (jedoch meistens sehr undeutlich), seinen rechten Arm und manchmal auch sein rechtes Bein bewegen, er fixiert wieder Personen und Gegenstände und saß mehrfach auf der Bettkante und seit zwei Tagen sogar mehrere Stunden im Rollstuhl. Für uns sind das riesige Fortschritte!
Es ist nun geplant, dass er (sofern alles gut geht) in den nächsten Wochen in eine Frühreha kommt.
Meine Fragen an Euch sind nun:
Könnt Ihr mir Phase B-Kliniken im Ruhrgebiet empfehlen? Wir kommen aus Dortmund und ich besuche meinen Vater jeden Tag, was ich auch gerne so beibehalten möchte. Von daher wären Bochum und Herdecke am nächsten.
Über Hagen-Ambrock hört bzw. liest man ja nur Negatives, diese Klinik schließe ich mal aus.
Weiterhin würde mich interessieren, wie ausgefüllt so ein Tag in der Phase B-Reha ist? Hätte mein Vater dann auch nur Ergo- und Physiotherapie und Logopädie à 20-30 Minuten oder wird er dort intensiver betreut?
Wird dort auch, ähnlich wie auf einer Intensivstation, täglich Blut abgenommen und finden auch jeden Tag ärztliche Visiten statt?
Aufgrund des Umstandes, dass mein Papa künstliche Herzklappen hat und nun zum zweiten Mal an einer lebensbedrohlichen Endokarditis erkrankt war, ist er natürlich ein Hochrisikopatient, bei dem bei den kleinsten Veränderungen der Infektwerte sofort reagiert werden muss. Und aufgrund der ganzen Zugänge (ZVK, Blasenkatheter, PEG, Tracheostoma) ist die Gefahr, dass sich insbesondere Staph. aureus und epidermidis wieder in seinem Blutkreislauf breit machen, doch sehr groß.
Es wäre daher fatal, wenn er 3/4 des Tages nur in seinem Bett herumliegen und nicht regelmäßig überwacht werden würde!
Ich fände es toll, wenn Ihr Tipps für mich hättet!
Liebe Grüße!