#1

DirkHaberhauer

Frankfurt, Deutschland

Mein Partner hatte erst einen Schlaganfall = rechts gelähmt, 9 Tage später auf der anderen Seite Schlaganfall = nun beide Seiten schwerst eingeschränkt plus Sprache/Schlucken/etc 😢

Er soll jetzt auf Reha.
Wie geht das? Werden die vor Ort dann wirklich auch gepflegt? Er kann nichts und im KH war jetzt schon ein paar mal, dass er ausgetrocknet war oder der Zucker entgleiste, ohne dass es jemand aufgefallen wäre. Wie ist das in der Reha? 

Hat jemand Ahnung, wie lange?
Gesagt wurden jetzt 3 Wochen, aber das erscheint mir wie ein Witz.

Gehen Reha's so lange, bis der Patient wieder was kann?

Ich bin völlig überfahren und erhalte nirgends Aussagen. Jeder duckt sich weg. Es ist zum Verzweifeln.

 

Bitte um Eure Einschätzungen (mir ist klar, dass niemand eine echte Prognose abgeben kann, aber eigene Erfahrungen schildern vielleicht?)

#2

thagenesis

bawue, Deutschland

Hallo Dirk,

bei einer stationären Reha gibt es in der Regel schon Pglegekräfte. wie die Qualität der Pflege vor Ort ist, kann man vorweg aber natürlich nicht sagen. was bei mir aber immer funktioniert hat(und vermutlich überall funktionieren sollte): ein Hol- und Bringdienst schiebt einen im Rollstuhl zu den einzelnen Therapien. bezüglich der drei Wochen: zunächst wird erstmal nur eine gewisse "Standarddauer" für eine Reha beantragt, die Stationsärzte in den Rehaeinrichtungen sind in der normalerweise dahinter Verlängerungen zu beantragen, da der Laden so Geld verdient. da wird man als Patient einfach gefragt "möchten sie verlängern"? und die Rehseinrichtung kümmert sich um Formalitäten mt dem Leistungsträger wie z. B. Krankenkasse, Rentenversicherung oder Berufsgenossenschaft

 

Gruss, Uwe

#3

Christine

Koblenz, Deutschland

Hallo Dirk,

ich kann jetzt leider nur kurz antworten, deshalb nur drei Punkte:
– Bei einer stationären Reha gibt es Pflege, wie im Krankenhaus. In der Reha, in der mein Mann war, war die Pflege hervorragend.
– Rehas werden meist zuerst nur für drei Wochen bewilligt und können dann immer wieder verlängert werden. Mein Mann war 4 Monate in der Frühreha (Phase B ), und dann 10,5 Monate in der Reha Phase C.
– Dein Partner (bzw. sein Bevollmächtigter/Betreuer) kann bei der Wahl der Rehaklinik ein Wunsch- und Wahlrecht ausüben, kann sich also die Klinik aussuchen. Es gibt bei den Rehakliniken durchaus Qualitätsunterschiede.

Liebe Grüße
Christine


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Christine« (16.11.2024, 22:02)
#4

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Mein Partner hatte erst einen Schlaganfall = rechts gelähmt, 9 Tage später auf der anderen Seite Schlaganfall = nun beide Seiten schwerst eingeschränkt plus Sprache/Schlucken/etc 😢

Er soll jetzt auf Reha.
Wie geht das? Werden die vor Ort dann wirklich auch gepflegt? Er kann nichts und im KH war jetzt schon ein paar mal, dass er ausgetrocknet war oder der Zucker entgleiste, ohne dass es jemand aufgefallen wäre. Wie ist das in der Reha? 

Hat jemand Ahnung, wie lange?
Gesagt wurden jetzt 3 Wochen, aber das erscheint mir wie ein Witz.

Gehen Reha's so lange, bis der Patient wieder was kann?

Ich bin völlig überfahren und erhalte nirgends Aussagen. Jeder duckt sich weg. Es ist zum Verzweifeln.

 

Bitte um Eure Einschätzungen (mir ist klar, dass niemand eine echte Prognose abgeben kann, aber eigene Erfahrungen schildern vielleicht?)

Hallo Dirk,

in welcher Phase befindet sich denn Dein Partner?

Falls Du die Frage nicht verstehst schau bitte hier Die Phasen der neurologischen Rehabilitation , denn davon abhängig ist, wie Dein Partner betreut werden muss und vor allem in welche Rehaeinrichtung er kommt.

Mein Mann befand sich in der Phase C+ als er in die Reha kam und ich kann leider nur eines sagen .. wäre ich nicht täglich vor Ort gewesen, die Reha wäre keine Reha gewesen. 

Die 3 Wochen Reha sind die üblichen Taktungen. Kurz vor Ablauf wird geprüft, ob eine Verlängerung beantragt werden muss. Mir wurde damals aber auch gesagt: das machen wir nur wenn ihr Mann aktiv dabei ist. Tja, er hatte damals noch ein so extremes Schlafbedürfnis und zudem legte die Reha ihn mit dem Blasenkatheter mehrere Male flach (der Katheter landete nachweislich 4x in der Prostata.. Die Infektionen kannst Du Dir vermutlich vorstellen. Und Infektion bei einem neurologisch eingeschränkten Menschen, das bedeutet, das Gehirn funktioniert nicht wie es soll). Wäre ich nicht anwesend gewesen, das wäre wie folgt abgelaufen: "Ach, Herr Amsel, Sie sind ja müde. Da komme ich morgen wieder" (selbst miterlebt, deshalb war ich dann täglich da. Zumal man mir am dritten Rehatag die Ärzte schon deutlich machten, dass bei meinem Mann Hopfen und Malz verloren sei. (die Prognosen trafen alle nicht ein. Aber sie wären es mangels durchgeführter Therapien).

Du darfst nicht davon ausgehen, dass Dein Partner in der Reha intensiver/besser betreut wird als im Krankenhaus. 

Lange Rede, kurzer Sinn: gleichgültig wo er hin kommt: versuche so oft und so lang wie möglich vor Ort zu sein - und auch bei den Visiten. Zumindest immer wieder. 

Und gerne lästig sein. Fragen, in Frage stellen wenn etwas komisch erscheint - aber höflich. 

Ich habe jedenfalls keine guten Erfahrungen in der Reha gemacht.

Katheter in der Prostata 4x. Dann erst als es nicht mehr anders ging in eine Klinik. 

Dabei weigerte man sich den Katheter zu ziehen. (wäre ja naheliegend gewesen). Mit der Begründung: er könne das noch nicht steuern. Klar nicht... aber so lernt er es auch nicht wieder bzw. verlernt es. 

Das hat dazu geführt, dass im Grunde die Reha 4-6 Wochen lang eher für die Katz war weil mein Mann Fieber und Entzündungen hatte.

Während dessen hat man ihm Obstsäfte mit Süssstoff reingepfiffen. Er sollte ja viel trinken. Das führte zu Durchfall den ich nicht beschreiben möchte. Na ja und ich kam auch nicht auf die Idee, dass man in in einer Klinik Obstsaft mit Süssstoff anbietet. Ich habe 6 Wochen gebraucht bis mir das durch Zufall auffiel. Jedenfalls konnte mein Mann das nicht kontrollieren und er hatte mehrfach am Tag das Problem. Das prüfte kein Mensch und man hätte ihn auch noch in der Pampe liegen lassen (bei Visiten, bei Übergaben, beim Frühstück des Personals) wenn ich nicht Druck gemacht hätte (ja, ich selbst wäre im Zustand meines Mannes damit damals überfordert gewesen)

Mein Mann hat eine Unverträglichkeit. Dennoch kam es mehrfach vor, dass ihm Produkte mit diesem Stoff angeboten wurden. Hätte ich nicht kontrolliert, mein Mann hätte die feinsten Magen/Darmkrämpfe entwickelt.

Die Logopädie war auch unter aller Kanone. Das weiß ich heute nachdem ich Vergleichsmöglichkeiten haben. Um es kurz zu machen: der sogenannten Cheflogopäde hatte von Aphasie keine Ahnung

Gut war die Physiotherapie. Die war sogar hervorragend. Aber der Rest - inkl. Pflege.. mittelmässig bis schlecht. (bei der Pflege war es stark Personenabhängig)

Es gab da noch einiges mehr. Ich möchte nur verdeutlichen: Präsenz der Angehörigen ist wichtig. Sowieso für den Patienten und besonders wenn er Sprachprobleme hat, aber auch um dem Personal klar zu machen, dass da jemand ist der auf das was passiert achtet.

Mein Mann hat mehrfach Verlängerungen erhalten. ich musste aber immer darauf drängen. Zum Schluss wollte dann mein Mann nicht mehr. Er war zu diesem Zeitpunkt wieder soweit hergestellt, dass er eine Treppe (Eine Etage) bewältigen konnte. Sprache war aber nach wie vor so gut wie nicht vorhanden. Verstehen ... mittelprächtig, Lesen, Rechnen gar nicht. Konzentration und Müdigkeit schwach bzw. vorhanden.

Ach so.. und dann hatte die Reha auch die Blutdrucksenker nicht nachreguliert. Mein Mann ist mir 2 Wochen nachdem er wieder zu Hause war in der Küche zusammengebrochen. Im Krankenhaus stellte man dann fest, dass es an den Blutdrucksenkern lag. (und gleich an mehreren) Ich hatte das nur nie bemerkt weil ich nie unmittelbar nach Einnahme den Blutdruck kontrolliert hatte. 

Die lange Geschichte habe geschrieben um Dir klar zu machen: pass einfach auf. Achte auf ihn und sei präsent. Das muss und wird sich bei euch nicht alles wiederholen (na ja, der Katheter ... weil er bequem fürs Personal ist). 

Ist Dir bekannt wo er hin soll?

 

 

 

#5

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Hallo Dirk,
– Dein Partner (bzw. sein Bevollmächtigter/Betreuer) kann bei der Wahl der Rehaklinik ein Wunsch- und Wahlrecht ausüben, kann sich also die Klinik aussuchen. Es gibt bei den Rehakliniken durchaus Qualitätsunterschiede.

Liebe Grüße
Christine

Hallo Christine,

das ist nach der Akutphase leider nicht immer so, denn die Einrichtung muss in der Nähe der Klinik liegen (Transferkosten) und damit besteht in der Regel relativ wenig Auswahl - es sei denn, man wohnt in bzw. um ein Ballungszentrum.

Mein Mann hatte, trotz PKV/Beihilfe keine Wahl bzw. die Alternative wäre gewesen: erst einmal Pflegeheim und dann von dort aus schauen (was keine Option war)

#6

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Christines Hinweis zu den Qualitätsunterschieden der Rehas ist durchaus richtig. Da gibt es große. Wenn Dir bekannt ist welche Optionen ihr habt, dann googeln. Alte Bewertungen (vor und während Corona) sind m.E. aber nicht mehr relevant. Da hat sich seitdem viel geändert.

#7

DirkHaberhauer

Frankfurt, Deutschland

😢 😢 😢

DANKE erst mal für die Antworten! Der Austausch wird für mich unbezahlbar, weil ich überhaupt nichts weiß (außer dem bisschen, was ich in den letzten 2 Wochen gegoogelt habe.

Wir haben keine Klinikwahl. Es hieß: er muss den nächsten freien Platz nehmen. Leider ist der weiter weg und da ich auch eingeschränkt bin, werde ich ihn nicht oft besuchen können (Besuchszeiten sind erst ab 14 Uhr und da komme ich danach ins Dunkel, wo ich nicht fahren kann). Ergo muss ich mir "Fahrer" suchen, was nicht leicht wird. Das KH meinte, sie können ihn weder pflegen noch fördern.

Ich könnte jetzt schon weinen.

Er kommt nach Wiesbaden ins Median NRZ. War da schon mal jemand?

Bei der Phase würde ich nun nach dem 2. Schlaganfall sagen B. Bis zu diesem wäre es C gewesen. Nach dem ersten konnte er noch mit Hilfe und Rollator etwas laufen, sich mit Hilfe setzen und selber essen. Jetzt geht quasi gar nichts mehr. 
Seit gestern spricht er wieder ein wenig, sehr undeutlich, aber im richtigen Zusammenhang.
Leider hat das KH weder seinen Diabetes im Griff (vorgestern fand ich ihn mit 465 vor!) und gestern hiess es auch, er hätte schon 6 Tage keinen Stuhlgang --- was soll ICH da machen? Ist das nicht Sache der Einrichtung?

Was hab ich jetzt Schiss, dass auf der Reha die Betreuung nicht klappt!

Meint Ihr aber, dass die ihn nicht raus schmeißen, bis er zumindest ein wenig wieder kann, auch wenn das länger als 3-4 Wochen dauert? Hier bei uns zu Hause wird es räumlich nicht klappen, wir haben nur Treppen überall hin. Ich kann ihn weder stemmen noch heben.

Tieftraurige Grüße

#8

DirkHaberhauer

Frankfurt, Deutschland

da wird man als Patient einfach gefragt "möchten sie verlängern"? und die Rehseinrichtung kümmert sich um Formalitäten mt dem Leistungsträger wie z. B. Krankenkasse, Rentenversicherung oder Berufsgenossenschaft

 

 

 

Hallo Uwe, 
es wäre fatal, wenn sie ihn fragen. Er wollt sich im KH schon mehrfach selbst entlassen und hat, als er noch etwas reden konnte, furchtbar gelogen. Erst: er müsse heim, mich pflegen. Dann: Er wolle heim, weil ich ja da bin und gerne alles für ihn tue. Was nicht möglich ist, weder räumlich noch zeitlich, da ich ja voll Arbeite. Kann man sowas der Reha-Einrichtung glaubhaft vermitteln? Ich habe ja alle Vollmachten für ihn. 

#9

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Wir haben keine Klinikwahl. Es hieß: er muss den nächsten freien Platz nehmen. Leider ist der weiter weg und da ich auch eingeschränkt bin, werde ich ihn nicht oft besuchen können (Besuchszeiten sind erst ab 14 Uhr und da komme ich danach ins Dunkel, wo ich nicht fahren kann). Ergo muss ich mir "Fahrer" suchen, was nicht leicht wird. Das KH meinte, sie können ihn weder pflegen noch fördern.

Er kommt nach Wiesbaden ins Median NRZ. War da schon mal jemand?

Bei der Phase würde ich nun nach dem 2. Schlaganfall sagen B. Bis zu diesem wäre es C gewesen. Nach dem ersten konnte er noch mit Hilfe und Rollator etwas laufen, sich mit Hilfe setzen und selber essen. Jetzt geht quasi gar nichts mehr. 
Seit gestern spricht er wieder ein wenig, sehr undeutlich, aber im richtigen Zusammenhang.
Leider hat das KH weder seinen Diabetes im Griff (vorgestern fand ich ihn mit 465 vor!) und gestern hiess es auch, er hätte schon 6 Tage keinen Stuhlgang --- was soll ICH da machen? Ist das nicht Sache der Einrichtung?

Meint Ihr aber, dass die ihn nicht raus schmeißen, bis er zumindest ein wenig wieder kann, auch wenn das länger als 3-4 Wochen dauert? Hier bei uns zu Hause wird es räumlich nicht klappen, wir haben nur Treppen überall hin. Ich kann ihn weder stemmen noch heben.

Theoretisch, lt. Gesetzeslage, hättet ihr die Wahl. Nur muss das Krankenhaus ihn nicht bis ein Platz frei wird behandeln. Das wiederum würde dazu führen, dass er in irgend einem Pflegeheim übergangsweise landen würde. Letztendlich auch keine Option und vor allem verschenkte Zeit.

Die Median-Kliniken ermöglichen auch Begleitpersonen. Hier ein Hinweis darauf, wenn man es verordnet bekommt Mit Begleitperson zur Reha | MEDIAN Kliniken (ich gehe allerdings davon aus, dass Du dafür keine Verordnung erhalten würdest.) In der Regel ermöglichen die Kliniken aber auch Begleitpersonen wenn das privat getragen wird. 

Auf jeden Fall wäre es möglich, dass Du Dir ein Zimmer nimmst und ab und zu übernachtest. Davor natürlich klären, ob Du an diesen Tagen ganztägig da sein und vor allem bei den Therapien dabei sein darfst. Begründe das mit der Zeit nach der Reha - damit Du besser unterstützen kannst. In der Regel wird das akzeptiert - außer eben in Coronazeiten.

Suche das Gespräch. Frage ob das möglich ist. Ich würde jedenfalls versuchen ab und zu an den Tagen der Visite dabei zu sein. 

Hast Du für Deinen Partner eine Generalvollmacht? Darfst Du in seinem Namen entscheiden?

Mein Mann konnte bei Einlieferung in die Reha auch nichts mehr. Nicht sitzen, nicht schlucken, nicht sprechen. Die Schluckprobleme gingen zum Glück bei ihm relativ zügig wieder zurück (dauerte aber mehrere Wochen bis normales Essen wieder möglich war), sitzen und stehen machte auch gute Fortschritte (wobei es anfangs zum Erbarmen aussah). Sprechen ist bis heute nicht mehr richtig wieder gekommen. Mein Mann hat eine globale Aphasie. 

An meiner Schilderung kannst Du erkennen, dass Dein Partner schon Fortschritte macht. Nämlich bei der Sprache. Und das ist ein Glück dass das so früh erkennbar ist. Dann wird das sehr wahrscheinlich auch so weiter gehen.

Selbstverständlich ist es Sache der Einrichtung für einen geregelten Stuhlgang zu sorgen (Schlaganfallpatienten haben diesbezüglich sehr häufig ein Problem). Ich empfehle: Das nächste Mal die Frage stellen: "und was unternehmen Sie dagegen?"

Was die Treppen bei euch zu Hause angeht: Kein Mensch kann Dir sagen, ob er nach Reha-Ende wieder gehen kann - oder gar Treppen steigen. Und selbst wenn er es wieder kann, dann werden viele Treppen schwierig werden. Zumindest auf Dauer. Überleg' Dir jetzt schon Alternativen. Ist ein Treppenlift installierbar? Oder ein richtiger Aufzug? Wäre ein Umzug eine Option (Pflege wird auch leichter wenn man selbst nicht laufend Treppen bewältigen muss)

Das ist jetzt nichts was Du sofort entscheiden musst. Aber meine Erfahrung ist, dass man ein Problem manchmal eine Weile hin und her gewälzt haben muss bis man eine gute Lösung gefunden hat. 

Fang an nicht in "ich kann das nicht oder das ist nicht möglich" zu denken. Beginne damit das Problem zu erkennen und Dir Gedanken darüber zu machen wie Du es umschiffen kannst. Lösungsorientiert denken nicht problemorientiert - das bringt Dich weiter.

#10

Christine

Koblenz, Deutschland

Hallo Dirk,
– Dein Partner (bzw. sein Bevollmächtigter/Betreuer) kann bei der Wahl der Rehaklinik ein Wunsch- und Wahlrecht ausüben, kann sich also die Klinik aussuchen. Es gibt bei den Rehakliniken durchaus Qualitätsunterschiede.

Liebe Grüße
Christine

Hallo Christine,

das ist nach der Akutphase leider nicht immer so, denn die Einrichtung muss in der Nähe der Klinik liegen (Transferkosten) und damit besteht in der Regel relativ wenig Auswahl - es sei denn, man wohnt in bzw. um ein Ballungszentrum.

Mein Mann hatte, trotz PKV/Beihilfe keine Wahl bzw. die Alternative wäre gewesen: erst einmal Pflegeheim und dann von dort aus schauen (was keine Option war)

 

Da habe ich andere Erfahrungen gemacht, vielleicht habe ich da einfach mehr Glück gehabt. Für Ben habe ich für Phase C eine Klinik in einem anderen Bundesland und sehr weit entfernt ausgewählt, und es war nie eine Frage, ob die Transferkosten übernommen werden. Es waren auch andere Patienten dort, die weit entfernt wohnten bzw. vorher in einer Akutklinik oder Frühreha waren, die nicht in der Nähe war. 

Tatsache ist aber auch, dass die Kliniken einen nicht darauf aufmerksam machen, dass man sich die Klinik aussuchen kann, und die Patienten am liebsten in die nächstbeste Rehaklinik verlegen, in der ein Platz frei ist. Das hat die Frühreha bei Ben auch versucht, aber ich habe auf meinem Wunsch- und Wahlrecht bestanden. Dann ging das auf einmal. Zuerst hieß es noch, in der Reha, die ich ausgesucht hatte, würde erst in drei Wochen ein Platz frei werden, aber sowohl der Sozialdienst der Frühreha als auch ich haben dann mehrmals in der Klinik angerufen. Vier Tage später hatten wir einen Platz.

Ich würde auf alle Fälle versuchen, in die beste Reha zu kommen, denn die Unterschiede können wirklich gewaltig sein. Was allerdings auch wichtig ist – und da bin ich ganz bei Dir, Amsel – ist die Anwesenheit einer Begleitperson. Das lässt sich bei einer weiter entfernten Klinik nicht unbedingt verwirklichen. Ich bin ziemlich sicher, dass Ben nicht so viele Verlängerungen bekommen hätte, wenn ich nicht täglich auf der Station und bei fast allen Visiten anwesend gewesen wäre.

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