#1
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Unbekannt

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Laufenlernen nach Schlaganfall - der Körper will, der Kopf sagt nein...

Liebe Mitbetroffene, ich (52) hatte vor fast genau 2 Jahren einen Ponsinfarkt mit anschließender Komplettlähmung links (und wundere mich heute noch, wie ich den überlebt habe 😉 Nun kämpfte ich mich mit meinen Therapeuten zurück ins Leben; erst 18 Wochen Sofort-Reha nach dem Schlag, dann bis heute 2x Ergo + 2x Physio die Woche. Ich will nicht unzufrieden sein - ich bin fast wieder hergestellt. Nur eines fehlt (noch): Ich kann nicht Laufen. Stimmt auch nicht gaaanz, am Rollator komme ich schon durch meine kleine Wohnung, aber eher recht als schlecht. Meine Physiotherapeutin meint, mit dem Bein ist alles soweit in Ordnung - also keine Spasmen, Fuß und Knie beweglich, Bein standfest etc. Aber irgendwie - der Kopf sagt nein. Ich war auch schon in allem viel weiter (kein Rollstuhl/nur Rollator), dann ist allerdings vor einem Jahr mein Lebensgefährte plötzlich verstorben und mein Körper meinte anschließend, Sitzen ist besser/kann man nicht umfallen. (Leichte Ironie hilft mir Überleben.) Meine Frage ist nun: Kennt jemand eine sehr gute Rehabilitationseinrichtung im süddeutschen Raum (komme aus Sachsen/ist aber eigentlich egal, wo), die sich auf solche speziellen neurologischen Einschränkungen versteht? Am liebsten wäre mir eine Reha mit so viel Therapie am Tag, dass ich dann einfach Laufen MUSS. Ich bin dankbar für jeden Hinweis!


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Kaha1a« (08.06.2016, 20:39)
#2

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Kaha,

ich glaube für dich wäre eine Einrichtung wichtig, wo du eine Lokomat Therapie (Laufroboter) machen kannst.

https://www.youtube.com/watch?v=WBdr3aItxSM

Ich war vor einiger Zeit am Ambulanticum Herdecke, die haben 2 von diesen Geräten und sind auf schwierige Fälle spezialisiert.

Für mich war es die beste Einrichtung, die ich jemals kennen gelernt habe. Dort gibt es eine Intensivtherapie, die von der TK und der Barmer bezahlt werden, gewohnt habe ich im Hotel.

Jürgen

http://www.schlaganfall-info.de/com/Drei_Jahre_danach.pdf

#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo,

manche größeren Physiopraxen halten manchmal auch einen Lokomat vorrätig.

Diese wären dann auch für die sogenannte Lokomotionstherapie geeignet. .

Diese Therapie ist ein neuer physik-therapeutischer Ansatz zur Behandlung von neurologisch bedingten Gangstörungen nach Schlaganfall.

Der Patient wird auf dem Laufband mit einem Art Bergsteige- oder Fallschirmgurt gesichert, die Gangbewegung wird durch das Laufband aktiviert und je nach Geschwindigkeit beeinflusst.
 
Die Therapie ist auch für nicht steh- oder gehfähige von Schlaganfall Betroffene geeignet. Durch die Sicherung werden Stürze vermieden, der Patient kann daher angstfrei und entspannt trainieren. In der Anfangsphase des Trainings sind zwei Physiotherapeuten notwendig: einer hilft den Rumpf zu stabilisieren, während der andere dabei behilflich ist, das gelähmte Bein nach vorne zu setzen.  Wünsche stete Besserung  hotte;)

#4
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Unbekannt

Gelöscht

Du kommst aus Sachsen? Ich war in Wurzen im NRZ (neurologisches Rehazentrum Leipzig). Da haben sie mir das Laufen beigebracht. Da ist alles auf Schlaganfall spezialisiert. Einen Lokomat gibt es da natürlich auch. Kann ich nur wärmstens empfehlen.


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »ollie« (08.06.2016, 15:53)
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo,

mein Mann hat ein ähnliches Problem. Seit ca. 5 Monaten kann er nicht mehr gehen. Der SA liegt 6 Jahre zurück. Zwischenzeitlich sind andere Erkrankungen dazu gekommen. (u.a.Herzschwäche, rheumatische Arthritis)

Wahrscheinlich liegt hier das Problem: schwere Arthrose im re. Kniegelenk

Die Physiotherapie erfolgt Zuhause. Wer könnte hier Informationen/Hilfe geben. Eine stationäre Rheha ist zur Zeit kein Thema.

Gruß

Jakpre

#6
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo,

welches die beste Reha-Klinik zum Laufenlernen ist, weiß ich nicht, Ich kenne nur eine, im Herz-Kreislaufzentrum Rotenburg a.d, Fulda. Nach einer Bypassoperation war ich dort, zuerst auf der Intensivstation, später in der Reha.

Da ich zuerst nicht laufen konnte, wurde ich erst auf Rollstuhl "mobilisiert". Später wurde mir Laufen beigebracht. Erst mit einem großen, dann mit einem normalen Rollator. Heute laufe ich wieder ganz gut. Meine Frau sieht das aber anders, weil ich häufig mit Tippelschrittchen durch die Gegend ziehe, vor allem in der Wohnung. Ich bin aber zufrieden, weil der Rollstuhl und der Rollator unbenutzt im Keller stehen. Ich gehe allein zu Fuß zur Physiotherapie (rund 600 Meter entfernt) und einkaufen.

Vom HKZ ROF halte ich nicht viel, das Pflegepersonal scheint sich eher in einer Kaserne zu wähnen als in einer Klinik, aber die Therapie dort finde ich sehr gut. Engagierte Therapeuten - und mir hat die Therapie geholfen.

#7
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Norbert U.,

das ist doch bewundernswert, dass Du nun den Rollstuhl und den Rollator nicht mehr benötigt zum Einkaufen und und und...... Auch wenn das Gangbild noch nicht rundum perfekt ist, lass Dich bitte nicht entmutigen. Mit jeder Strecke die Du auf Deine Art bewältigt, steigerst Du deine Selbstsicherheit und dein Selbstvertrauen. Das Gehen wird Dir stets leichter fallen und das Gangbild sich verbessern. Meinen Glückwunsch dazu!


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »hotte« (16.08.2016, 10:07)
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