Hallo Zusammen,
ich möchte unsere Geschichte erzählen:
Meine Mama 63 j. hatte am 16.05. einen schweren Schlaganfall. Sie lag 8 Stunden bis man sie gefunden hatte.
Die erste Prognose war, dass sie sehr wahrscheinlich stirbt oder ein 24 Std. bettlägriger Pflegefall wird. Zum Glück hat sich der bayerisch Sturschädel meiner Mutter durchgesetzt und sie hat sehr gute Fortschritte gemacht. Sie hat eine globale Aphasie und eine Apraxie. Rechte Bein kommt wieder und sie ist ziemlich auf Zack sich mit dem Rollstuhl selbst fortzubewegen. Mit der Toilette klappt es auch schon wunderbar. Sie ist nicht mehr inkontinent und hat auch einen guten Stand. Man steht nur noch daneben und passt auf, sonst macht sie das selbstständig. Mit Schlucken hatte sie keine Probleme. Magensonde war 5 Tage und seitdem isst sie wieder und gut. Mit dem Verstehen wird es auch immer besser und es kommt oft vor dass sie spontan ein Wort sagt. Letztens hatte sie zum ersten Mal geschaft, was sie spontan gesagt hat mehrfach zu wiederholen und bewußt. Das war der Name meiner Schwester Wir haben gelacht und geweint gleichzeitig. Ab und an kommt es sogar vor dass sie spontan kurz was vorliest. Allerdings sie dies immer nur bei uns, aber nicht in der Klinik. Meine Mama ist noch immer in der Frühreha. Leider konnten sie das Kommunikationsbuch nicht aufbauen da meine Mutter mit Bildern nicht so recht arbeiten kann. Teilweise mag sie auch an und an nicht da ihr das peinlich ist, so kommt es mir vor. Ich denke dass sie mehr kann als die Ärzte glauben. Aber ich bin ja kein Arzt und kann es nur beurteilen wie sie uns gegenüber ist. So sehe ich wahnsinnige Fortschritte und bin froh dass wir auch zusammen lachen und Spaß machen können. Es kommen auch schon mehr Buchstaben. Vor einigen Wochen war sie bei mir in der Wohnung und sie hatte irgendwas fragen wollen. Dann hatte sie einen Stift und Zettel gewollt. Sie schrieb: Wa ist Sa Hochzet. Damit hatte sie gemeint wann meine Hochzeit ist. War auch glücklich dass meine Mama vor zwei Wochen an meiner Hochzeit teilnehmen konnte
Entschuldigt dass ich etwas wirr schreiben, ich bin einfach ziemlich am Ende. Seitdem Schlaganfall hat sich alles verändert. Man lebt nur noch mit diese Thema und ist ständig im Ungewissen. Erst hieß es in der Klinik Pflegeheim, dann nach 4 Wochen hieß es dass wieder alles offen ist und letzte Woche kam wieder, dass wir nach nem Heim schaun sollen. Immer wenn man sich auf was eingestellt hat, war das wieder plötzlich weg. Mein größter Wunsch wäre es, dass ich ihr die Wohnung einrichten kann wie sie es haben wollte. Denn ich muss dazu sagen, dass es mitten in den Umzugsvorberietungen passiert ist. Meine Mama hat sich total in eine Wohnung verliebt und war so glücklich diese bekommen zu haben. Alle Möbel neu bestellt. Sie wollte in die Nähe zu uns Kindern. Die Wohnung habe ich die ganze Zeit weiterlaufen lassen und die Möbel zurück gehalten von der Lieferung her. Aber nun drängt es. Die Möbelhäuser wollen liefern.
Ich bin total mit der Situation überfordert, mein Mann denkt immer nur negativ und meine Schwester überrennt mir direkt mit ihren Schnellstartschüssen wenn sie wieder ihr Organisationsdrang hat. Redet, redet, redet...aber am Ende hängt alles an mir. Ich bin auch der Betreuer.Meine Schwester kippt mir als nächstes um, sie magert immer mehr ab und ich hab auch schon innerhalb von 2 Monaten 13 Kilo runter. Ich bin aber jetzt mit Medikamten eingestellt und geh zur Therapie ab nächste Woche einmal wöchentlich.
Bei meiner Mutter wurde nun noch eine Verlängerung um 4 Wochen in München in der Klinik bewilligt und Reha wird scheinbar nicht mehr durchgehen da in der Sprache keine Verbesserung zu sehen ist und der Satz vom Krankenhaus schon so teuer ist. die Sozialbetreuerin hat mich soeben wieder angerufen und mir das gesagt Aibling nimmt nur Patienten mit einem besserem Index sprachlich und bei einer anderen würde sie untergehen da es zu lange dauert bis man sich auf sie eingestellt hat.
Wir haben nun auch Kontakt zu einer Pflegerin erhalten. Sie hat mehrere Jahre jemanden gepflegt und ist auch Pflegerin vom Beruf her. Sie wäre nun sogar frei und würde mit meiner Mutter in die Wohnung gehen Mit der Anmeldung müsste es über das Amt laufen. Das hört sich alles beinah zu gut an und ich kenn mich da nicht aus. Sie macht sowas schon Jahre und hat auch Erfahrung da sie im Krankenhaus war als Pflegerin in einer Schlaganfallabteilung.
Nun weiß ich nicht wie das mit den Kosten ist. Kosten würde sie 1600 EURO. Gesagt hatte man uns dass das Krankenhaus dann eine Pflegestufe beantragt und man dann den Antrag für das Pflegegeld ausfüllt und wenn man diesen dann fertig hat, zum Sozialamt für den Rest. Diese gehen ja dann sicherlich auf uns Kinder. Ich habe gehört dass man einen Selbsterhalt von 1400 eURO hat und einen Freibetrag noch drüber. Stimmt dies denn in etwa? Wir sind Normalverdiener und nicht reich. Es darf uns nicht finanziell ruinieren. Meine Mama hat eine Rente von 1500 EURO und hat eine Miete von 700,00 EURO. Pflegeheim kostet ja auch ohne Ende und ich weiß dass meine Mama total verzweifeln würde wenn sie in ein Pflegeheim kommt. Ich finde auch dass sie viel zu fit dazu ist. Ich kann sie mir nicht in einem Heim vorstellen und denke dass sie in ihrer eigenen Wohnung viel bessere Fortschritte machen würde. Zumal die Sozialbetreuung von der Klinik einen Kontakt zu Mutabor hergestellt hat. Diese haben eine Tagesstätte und am Anfang würden sie ein Intensivtraining in Ihrer Wohnung von 4 Stunden täglich machen. Aber wenn sie in nem Pflegeheim kommen sollte, wäre dies nicht mehr möglich..
Wäre superlieb wenn mir jemand schreiben könnte, der auch solche Erfahrungen gemacht hat und mir Tipps geben könnte. Wie läuft dies mit den Ämtern und insbesondere mit der Pflege Zuhaus mit 24 Stundenbetreuung? Mich macht das ganze echt verrückt, ich möchte keine falschen Entscheidungen treffen und das Beste für meine Mutter. Ich steh zwischen Stühlen, jeder redet auf einen ein, jeder will was und nebenbei muss man arbeiten und den ganzen Verwaltungsakt mit Vermögensaufstellung, Gericht usw. hinbekommen. Mein größter Wunsch wäre wirklich wenn man das Pflegeheim umgehen könnte. Meine Mutter hat eine Chance verdient in ihre neue Wohnung zu kommen. Sie kämpft sich auch tapfer durch, obwohl sie sehr traurig ist die ganze Zeit. Aber sie kämpft und ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mama!