Vielen Dank für die guten Tipps. So will jetzt mal von dem Gespräch und dem weiteren Fortgang berichten:
In dem Gespräch wollte man erreichen, dass die Angehörigen zustimmen, dass der Onkel in eine Kurzzeitpflege, die noch selber bezahlt werden musste, da angeblich erst da eine Pflegestufe festgestellt werden kann, verlegt wird. Außerdem müsse man sofort bzw.kurzfristig einen Antrag beim Sozialamt stellen, weil die Kosten niemand dauerhaft alleine tragen kann. Eine Reha oder Geriatrie wurde überhaupt nicht in Erwägung gezogen, weil da das Krankenhaus Anträge stellen musst und bei Kurzzeitpflege bzw. anschließender Pflege einfach nur ein Antrag auf Pflegestufe gestellt werden muss. Das Krankenhaus hätte dann auch schnell abschieben können. So hätte das Krankenhaus keine Kosten mehr gehabt bzw. muss keine Anträge auf Verlängerung der Zahlung für diesen Fall stellen, weil wohl die Fallpauschale abgegolten war. Inzwischen gehe ich auch davon aus, dass man keine Anstalten machen wollte, ihn von der Maschine wieder abzubekommen. Das war so alles ziemlich bequem für das Personal.
In dem Gespräch haben die Tante und ich klar gemacht, dass wir so einer Kurzzeitpflege noch nicht zustimmen, da es seit dem Luftröhrenschnitt von Tag zu Tag eine deutliche Besserung gegeben hat. Das wusste angeblich der Soziale Dienst nicht. Da ruderte man dann auch sehr schnell zurück und versuchte den schwarzen Peter den Ärzten auf der Intensivstation zuzuschieben. Also haben wir im Anschluss an das Gespräch ein Gespräch mit dem Oberarzt der Intensivstation geführt.
Vorher versuchte uns schon eine Schwester weis zu machen, dass er evtl. einen geistigen Schaden haben könne, wenn er aufwache, da er angeblich nicht reagiere. Meistens hatte man Onkel mit Medikamenten zugedröhnt, wenn wir nachmittags kamen. Am Sonntag vor dem Gespräch war das jedoch anders. Da war Onkel wach und klar. Somit entspricht diese Aussage jedoch nicht den Tatsachen, da er am dem Sonntag vor diesem Gespräch eindeutig die Tante, meinen Mann und auch mich erkannt hatte und auch auf weitere Namen enger Familienangehöriger eindeutige Reaktionen gezeigt hat. Der Oberarzt wollte die Kurzzeitpflege wohl mit anschließender Unterbringung im hauseigenen Pflegeheim so begründen. Als wir ihm gesagt haben, dass der Onkel alles deutlich erkannt und auch Reaktionen gezeigt hat, ruderte der Arzt in der Form zurück, dass das die Ärzte meistens nicht so gut wie die Angehörigen beurteilen können. Dann sollte plötzlich ein Schrittmacher implantiert werden.
Da wir darauf auch nicht gerade mit Begeisterung reagiert haben, sondern dem Onkel erst einmal Zeit geben wollten, sich weiter zu erholen, stellte sich dann am nächsten Tag heraus, dass dieser Schrittmacher gar nicht nötig ist. Seit gestern wurde die Beatmungsmaschine abgestellt und Onkel erhält nur noch Sauerstoff. Wir hoffen, dass es jetzt so positiv weitergeht.
Bei dem Gespräch haben Tante und ich durchsetzen können, dass man erst einmal den Weg über eine geriatrischen Station gehen wird, was ja auch von der Kasse gezahlt wird. Es gibt Fortschritte, jedoch nicht jeden Tag ein Quantensprung. Seitdem diese Entscheidung auch vom Oberarzt mit getragen wird, wurde die Maschine jeden Tag ein wenig mehr reduziert und wie gesagt, gestern war sie völlig abgestellt.
Die Beantragung bei der Kasse, ob dieser Weg genehmigt wird, dauert 10 bis 14 Tage. Im Krankenhaus ist noch angedacht, dass wir noch einige Tage auf die normale Station verlegt werden soll. Daraus kann man jetzt doch schließen, dass plötzlich alles getan wird, dass Onkel wieder auf die Beine kommt, weil der andere Weg den Angehörigen nicht verkauft werden kann. Vorher kommt plötzlich diese 'unerwartete' schnelle positive Wendung?
Ich finde es sehr schlimm, dass man erst versucht hat, ihn in eine Pflegeeinrichtung abzuschieben und bin sehr auf die weitere Entwicklung gespannt. Es stimmt wirklich. Man muss kämpfen und darf sich von den Herrgöttern in Weiß nicht alles gefallen lassen.