#1
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SA am 13.12.13

Freitag der 13.

Das Datum war für mich bisher ein Tag wie jeder andere.

Ich bin 47 Jahre alt und habe 2 Kinder (11 u.13) Meine ältere Tochter hat seid Geburt eine spastische Hemiparese auf der rechten Körperseite. Dadurch das sie seid Kindesalter therapiert wurde kommt sie gut zurecht.

Leider hat es nun meine Mama (69) erwischt. Sie wohnt ca. 170km von mir entfernt. Alleine in einem einzeln stehenden Haus. Gefunden wurde sie erst nach 7 Std. Danach Intensivstation und nun ist sie seid 2.1. bei mir in der Nähe in einer Rehaklinik.

Betroffen ist ihre linke Körperhälfte.

Sie kann zwar den linken Fuß heben und senken und auch ihre Finger etwas bewegen aber ohne Rolli geht garnichts.Ich gehe schon davon aus das sie noch bis Ende Januar auf Reha ist, nur was ist dann?

Am 4.2. wird meine behinderte Tochter in München operriert und am 4.3.bin ich für 1,5, Wochen in Florida. ( ich bin Amerikanerin)

Meine Mutter will auf biegen und brechen nachhause. Sie denkt sie kann das alles schaffen. Ich sehe das im Moment zumindest noch nicht so.Wie kann sie alleine wohnen? Sie hat schon einen Bekannten der Einkaufen und mit ihr spazieren gehen kann. Aber was ist mit KG, Ergo, kommt die ins Haus?

Was wenn sie Marcomar einnehmen soll und 2 x die Woche zum Dr. zum Blut abnehmen muss?

Gibt es sowas wie Pflege die ins Haus kommt und wer zahlt das alles? Sie hat eine Grundversorgung zur Rente. Ich einen 400€ Job, mehr geht mit den Kids gerade nicht.

In ein Heim will sie nicht ( kann ich mir auch nicht vorstellen, ihre erste Frage nach dem SA war; " steckst du mich jetzt in ein ALtersheim? ")

Ich könnte sie zu uns nehmen aber wir wohnen in MIete mit vieeeeel Treppen allerdings einem freien Zimmer im Obergeschoss.

Kann mir jemand raten wie ich es bewerkstelligen kann/soll?

Ungünstig ist der OP Termin und mein FLug nach Florida. Mir wäre nun lieber das schieben zu können aber das geht nicht. Flug ist schon seid Monaten gebucht und um in der Schule nicht zuviel zu verpassen , wurde die OP ( KH_Aufenhalt ca. 1 Woche mit 2 Wochen daheim)

Falls Mama schon vorher nachhause soll, möchte ich sie daheim versorgt wissen bis ich Nägel mit Köpfen machen kann.

Vielen Dank schonmal für Ratschläge :(

#2

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Linda,

ich versuche mal einige Fragen zu beantworten.

Wenn in der Hand und im Bein Funktionen vorhanden sind, ist die Chance groß, dass noch mehr zurück kommt, es ist ja noch nicht lange her mit dem SA.

Deine Mutter muss möglichst lange bei der Reha bleiben und dort gut mitarbeiten, damit sie später zu Haus zurecht kommt. Gut ist schon mal, dass sie dort Hilfe hat.

Die Reha Zentren haben eine Sozialstation, mit denen man klären kann, wie es weiter geht.

KG und Ergo gibt es auch zu Hause.

Wenn Marcumar gut eingestellt ist, braucht das nur alle 4 Wochen kontrolliert werden.

Bei uns gibt es Sozialstationen, die ins Haus kommen, die machen aber nur so was, wie Verbände wechseln, kein Hausputz oder ähnliches.

Jürgen

http://www.schlaganfall-info.de/com/Zwei_Jahre_danach.pdf


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »jup11« (12.01.2014, 15:26)
#3
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Danke Jürgen,

ich bin über jede Aufmunterung dankbar. In den letzten Jahren war ich nur dafür da um meine Tochter zu fördern und ins Leben zu pushen.

Nie habe ich damit gerechnet das es meine eigene Mom auch noch erwischt.

Putzen wäre nicht das Thema. Ich kann alle 2 Wochen fahren und putzen, waschen usw. Ihr Bekannter kann einkaufen gehen.

Wenn sie nur wieder etwas laufen könnte. Ich überlege die ganze Zeit wie es am besten geht ohne das sie mir noch depressiver wird. Doof ist das sie auch nur eine Wanne hat. Keine Dusche 😕 Wenn sie nicht mobil wird sehe ich daheim keine Zukunft für sie.

Sie will nachhause und ich möchte sie solange wie möglich in der Reha haben. verlängern die Kassen? Ich muss mit dem SD reden. Die kennen die Umstände ja nicht.

Ich bewundere die Stärke die manche Patienten bei ihr in der Reha haben. Da ist eine Frau dabei , sie ist so Lebensbejahend. Von ihr hätte ich gerne etwas Freude am Leben. I)

Liebe Grüße

Linda

#4
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WOW!

Respekt Jürgen :D

Du bist ein gutes Beispiel das Biss und Kampfgeist einen weiter bringen.

Botox hat bei meiner Tochter Laura auch nicht geholfen. Unterschenkelorthesen habe ich 5 in verschiedenen Wachstumsgrößen hier. Bei Kindern ist es einfacher und schneller. Vor allen wenn eine Löwenmutter alle Hebel in Bewegung setzt.Die letzte Orthese war schwieriger zu bekommen, denn die war richtig teuer. Nachdem ich angedroht habe persöhnlich vor dem Schreibtisch des Sachbearbeiters aufzutauchen, war nach 2 Tagen die Bewilligung zur Kostenübernahme da. Nach 2 Monaten hat sich jener Sachbeabeiter bei mir gemeldet und sich nach Lauras Fortschritt erkundigt *lach* Ich muss einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.

Nun muss ich für meine Mutter kämpfen. Langsam wird wir klar warum ich mich mit meinem Kind schonmal warm laufen musste.

Ich finde es Klasse das du das mit dem Auto fahren hinbekommen hast. Das gibt ein großes Stück an Unabhängigkeit und Lebensqualität zurück. Meine Mom hat kein Auto oder Führerschein, sie ist immer gelaufen oder Bus gefahren. Sie wohnt sonst in Garmisch-Partenkirchen. Was auch im Winter nicht einfacher werden wird. Gut das es heuer keinen richtigen Schnee hat. Kann so bleiben.

LG

Linda

#5
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Hallo Linda, ich stelle mir deine Situation sehr mitreißend und emotional anstrengend vor, vor allem wenn ich mich hineinzuversetzen versuche. Ich wünsche dir von Herzen alle Kraft der Welt und hoffe, dass es deiner Mutter bald wieder besser gehen wird!!

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