#1
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Zusammen,

ich bin sehr verzweifelt und suche einfach einen Rat.

Mein Papa hatte im April eine schwere Hirnblutung- Ich habe das damals auch schon hier geschrieben.

Er lag viele Wochen im Koma und ist aktuell auf einer normalen Station in der Rehaeinrichtung.

Aktuell ist er linksseitig gelähmt, und kann noch nichts essen und tinken da er noch Schluckprobleme hat.

Wenn er keine Fortschritte mehr macht , wird er Ende August entlassen.

Meiner Mutter sagten die Ärzte das sie ein Pflegeheim suchen solle da die Pflege auch mit Pflegedienst bei meinem Vater schwierig werden könnte.

Der Gedanke daran ist sehr schlimm für uns .

Gibt es hier Menschen die auch vor solchen Entscheidungen standen?

Mein Vater ist noch viel zu jung für ein Heim und ich habe Angst das er sich völlig aufgibt.

Ich bin wirklich verzweifelt. Gibt es sonst noch Alternativen?

Ich danke Euch für jeden Tip.

 

Silvia

#2
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Silvia. Meine Mutter hat einen 24Std Pflegedienst, zwar nicht durch einen SA o.ä., aber vielleicht ist in solch eine Richtung evtl bei euch auch zu denken. 

 

Lg Mama2106

#3
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Ich würde dem Rat der Ärzte folgen und ein Heim in eurer Nähe suchen. Warum sollte sich dein Vater aufgeben? Ihr würdet ihn doch täglich besuchen.

Bedenke bitte, dass es für deine Mutter eine enorme psychische und physische Belastung wäre deinen Vater rund um die Uhr zu pflegen. Es wäre für sie auch die totale Einschränkung, dein Mutter wäre praktisch ans Haus gefesselt. Sie könnte sich nie entspannen, da auf ihr die Verantwortung für das Wohlergehen deines Vaters lastet. Jedes Unwohlsein, jede schlecht durchschlafene Nacht würde sie belasten. Und automatisch würde sie ihr Leben zurückstellen. Ich rede jetzt nicht von Urlaub oder so, sondern von ganz simplen Dingen wie einem Einkaufsbummel, nem längeren Ratsch mit der Nachbarin usw. Das macht man nicht mehr, wenn man weiß, dass zuhause ein Hilfsbedürftiger ist.

Ich weiß am Anfang möchte man das nicht wahrhaben. Aber viele Angehörige gehen an der Pflege Schwerkranker einfach zugrunde.

Deine Mutter kann deinen Vater im Heim besuchen. Sie kann auch Teile seiner Pflege übernehmen (essen geben usw.). Sie kann sich langsam damit vertraut machen. Wenn es ihm besser geht, könntet ihr ihn vielleicht stundenweise nach Hause nehmen. Auf keinen Fall aber würde ich jetzt dazu raten.

#4
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Zitat von: mama2106

Hallo Silvia. Meine Mutter hat einen 24Std Pflegedienst, zwar nicht durch einen SA o.ä., aber vielleicht ist in solch eine Richtung evtl bei euch auch zu denken. 

 

Lg Mama210

 

Hallo,

vielen Dank für den Tip. Wie funktioniert dieser 24 Stunden Pflegedienst?

Sie haben uns im KH gesagt das mein Papa nachts gelagert werden muss, und zwar alle

 Stunden. Meine Mutter kann ihn nicht alle
 Stunden heben. Und was ist wenn er im Rollstuhl sitzt und dann Schmerzen bekommt und lieber liegen mag und der Pflegedienst erst wieder in ein Paar Stunden kommt?
Und das ist bestimmt auch sehr teuer oder?
Viele Fragen , ich weiss 😞

 

#5
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Zitat von: Selene

Ich würde dem Rat der Ärzte folgen und ein Heim in eurer Nähe suchen. Warum sollte sich dein Vater aufgeben? Ihr würdet ihn doch täglich besuchen.

Bedenke bitte, dass es für deine Mutter eine enorme psychische und physische Belastung wäre deinen Vater rund um die Uhr zu pflegen. Es wäre für sie auch die totale Einschränkung, dein Mutter wäre praktisch ans Haus gefesselt. Sie könnte sich nie entspannen, da auf ihr die Verantwortung für das Wohlergehen deines Vaters lastet. Jedes Unwohlsein, jede schlecht durchschlafene Nacht würde sie belasten. Und automatisch würde sie ihr Leben zurückstellen. Ich rede jetzt nicht von Urlaub oder so, sondern von ganz simplen Dingen wie einem Einkaufsbummel, nem längeren Ratsch mit der Nachbarin usw. Das macht man nicht mehr, wenn man weiß, dass zuhause ein Hilfsbedürftiger ist.

Ich weiß am Anfang möchte man das nicht wahrhaben. Aber viele Angehörige gehen an der Pflege Schwerkranker einfach zugrunde.

Deine Mutter kann deinen Vater im Heim besuchen. Sie kann auch Teile seiner Pflege übernehmen (essen geben usw.). Sie kann sich langsam damit vertraut machen. Wenn es ihm besser geht, könntet ihr ihn vielleicht stundenweise nach Hause nehmen. Auf keinen Fall aber würde ich jetzt dazu raten.

Hallo Selene,

vielen Dank für den Beitrag. Du sprichst mir ein wenig aus der Seele.

Mein Kopf sagt das auch manchmal, das meine Mama das so psychisch gar nicht bewältigen kann. Sie würde genau das tun, was Du schreibst. Wahrscheinlich würde sie meinen Vater nie mehr alleine lassen und wenn, dann hätte sie ein schlechtes Gewissen.

Sie fährt jetzt schon jeden Tag  Stunden mit Hin und Rückfahrt und gönnt sich keine Pause .

Sie sind über Jahre verheiratet und sie will natürlich für ihn da sein.

Aber die letzten Monate zeigen nun auch ihre Spuren. Kaum Schlaf , da man vor den ganzen Ängsten nicht einschlafen kann.

Sie hat schon sehr viel abgenommen und wenn nicht bald irgendwas passiert , fällt sie um.

Da hat man nicht plätzlich Angst um ein Elternteil sondern um 2.

Mein Herz sagt aber auch, das es schlimm ist, ihn abzugeben in eine Einrichtung.

Mein Vater hatte immer grosse Angst vor so etwas. Ich hoffe nicht, das er denkt, das wir ihn abschieben.

Es ist einfach sehr schwer zu entscheiden.  Ich hoffe jedenfalls das er wo auch immer, so gute Fortschritte macht und dann doch irgendwann nach Hause kann.

Aktuell ist es so, das er noch viel zu wenig kann. Er hat auch grosse Probleme mit dem Schlucken. Er darf daher noch immer nichts trinken und essen. Das ist auch sehr schlimm für ihn da er bei den heissen Temperaturen grossen Durst hat.

LG Silvia

#6
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

hallo, ich habe das gleiche schicksal gehabt, es betraf meinen mann, habe mich aber entschlossen ihn nach hause zu holen,dies ist jetzt 12 jahre her, es war und ist immer noch sehr schwierig, habe es auch mit 24std.-pflege probiert, hat leider nie geklappt, ich glaube nur zu hause ist man gut aufgehoben, ich habe einen pflegedienst,kommt täglich 5x, mein mann ist trotz seines schweren schicksals immer positiv eingestellt, ich glaube ganz fest das es an seinem gewohnten umfeld liegt,                  alles gute

#7
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Silvia,

bei meinem Vater war es ja ähnlich wie bei Deinem. Hirnblutung im Feb.2013 - lange im Koma, Reha usw....Als er dann im Juli 2013 aus der Reha entlassen wurde, war er hilflos wie ein Baby! Da wir noch umbauen mussten, kam er für 4 Wochen in eine Kurzzeitpflege - und dort war es schrecklich für ihn. Es waren nur ältere Herrschaften dort, viel zu wenig Personal, nachts war z.B. eine Schwester für 2 Stationen zuständig, eine andere Schwester hat ständig ihr Kind mitgebracht uvm. Ich habe die letzte Woche bei ihm geschlafen, da er nachts immer wach war und mich angerufen hat. In den 4 Wochen hat sich sein Schlaf-/Wachrhythmus komplett "gedreht" . Tagsüber hat er geschlafen und nachts war er wach (und alle anderen auch).

Ich persönlich würde meinen Vater nicht in eine Pflegeeinrichtung geben, da ich weiss, dass er sich dann aufgeben wird. Aber natürlich spielen hier persönliche Umstände und das Umfeld eine große Rolle. Und die erste Zeit zu Hause war ein Horror. Mein Vater hat nachts nicht geschlafen, permanent meine Stiefmutter wach gemacht, er hat um Hilfe geschriehen, hatte Ängste und war verwirrt. Meine Stiefmutter war wirklich total am Limit. Es war eine richtig schwere Zeit!!!

Wir haben jetzt eine 24 Stunden Pflege (muss privat gezahlt werden ) und das funktioniert gut. Mein Vater hat sehr gute Fortschritte gemacht und ich bin überzeugt, dass er das in einer Pflegeeinrichtung nicht gemacht hätte.

Aber was Du sagst stimmt - mit einem Krankenpflegedienst, der 3 - 4x am Tag kommt, ist es schwer zu schaffen. Mein Vater möchte manchmal früher, manchmal später ins Bett, oder möchte mal früher, mal später auf die Toilette.....Meine Stiefmutter ist klein und zierlich und kann meinem Vater nicht alleine aus dem Bett oder ins Bett helfen. Dazu kommen alltäglich Dinge wie einkaufen gehen, Arztbesuche, spazieren gehen uvm.

Es ist eine so schwere Entscheidung und ich bin froh, dass wir uns eine 24 Stunden Pflege leisten können......

Habt Ihr denn schon ein Heim im Auge ? Und das mal durchgerechnet ? Oder schon eine Pflegestufe beantragt ?

Wenn ich Dir helfen kann, frag ruhig - wir sind ja schon etwas weiter...!

Erstmal alles Gute für Euch alle!

 

Stephanie

 

 

 

 

2775 Aufrufe | 7 Beiträge