moin Averi,
also... der suprapubische Katheter (SPK) ist ein ganz spezieller Katheter, der durch die Bauchdecke kurz oberhalb der Symphyse (der Stelle an der die beiden Schambeine miteinander verwachsen sind) in die Blase gelegt wird. Er liegt spiralförmig am Blasenboden, so dass gewährleistet ist, das der gesamte Urin aus der Blase abfließen kann. Dadurch fließt kein Urin mehr über die Harnröhre ab.
Man sollte im übrigen den Katheter nach Möglichkeit nicht vom harnableitenden System trennen damit das ganze System geschlossen und somit steril bleibt.
Für Deinen Vater besteht der Vorteil, dass bei dieser Methode der Harnbleitung ein deutlich geringeres Risiko eines Harnwegsinfektes (sprich kein(e)/weniger Schmerzen -> Antibiotikum -> Durchfall) besteht.
Dadurch das kein Urin mehr durch die Harnröhre reduziert sich die Gefahr der Superinfektion der Haut mit Haupilzen, darüber hinaus die Gefahr des Wundliegens mit dementsprechenden Beschwerden für Deinen Vater.
Dies bedeutet für die Pflegenden einfachere Hautpflege, weniger Lagern, weniger Wäschepflege ... Es macht die Pflege ein klein wenig weniger aufwändig. Das ist umso wertvoller, denn ihr habt ja mutmaßlich bislang nichts mit Krankenpflege zu tun gehabt.
Wenn Du mehr wissen willst, frag doch mal die Krankenschwestern, die Deinen Vater im Moment im Spital pflegen. Ärzte haben naturgemäß weniger, bis gar keine Ahnung von Krankenpflege. Außerdem bleibt noch die Option bei (Pflege)Wikipdia nachzuschauen.
Ich weiß nicht, wie in der Schweiz die Krankenpflege außerhalb der Spitäler organisiert ist. In Deutschland wird sowas z.B. vom Roten Kreuz, kirchlichen oder frei gemeinnützlichen, oder privaten Pflegediensten angeboten. Auch hier wird man viele Deiner Fragen beantworten können und Dir im Bedarfsfall auch tatkräftige Unterstützung anbieten.
LG Norbert