Eure Antworten beschreiben genau meine Situation, Stimmung.Vielen Dank dafür! Ich fing schon an, an mir zu Zweifeln. Im August werden es fünf Jahre! Fünf Jahre bangen, hoffen, kämpfen, enttäuscht werden und freuen über Dinge, die keiner erkennt und sieht. Nur wir, Tano und ich. Ganz allein. Unser Leben wurde auf den Kopf gestellt, wir haben es neu geordnet und uns völlig neu eingerichtet in unserem neuem Leben. Seit ca. 6 Monaten bemerken wir bzw. ich, einen Aufschwung. Wir sind einige Male Essen gegangen!!! Er kann wieder ein komplettes Fußballspiel anschauen!!! Und er ist Sylvester mit mir vor die Tür gegangen!!! Eine Freundin mit ihrem Mann, ist mir aus meinem alten Leben geblieben. Ihm ist nichts geblieben, nicht mal seine Familie. Niemand hat sich die Zeit genommen auf ihn zu warten. Auf ihn zu warten, bis er soweit ist sich mit seiner Behinderung abzufinden, sein Gedächnis wieder zu erlangen, ohne Worte zu kommunizieren und überhaupt Andere halbwegs zu verstehen. Auf ihn zu warten, das er soviel Vertrauen in sich selber gefasst hat, sich überhaupt wieder der Welt auszusetzen.Ich habe mir die Zeit genommen, ihn auf seinem Weg zu begleiten, habe die Uhren angehalten und mich darauf eingelassen. Es ist ein kaum zu beschreibender Weg, den nur Menschen verstehen können, die ebenfalls Betroffen sind. Seine Familie hat mich zum Sündenbock erklärt, weil sie überhaupt nicht verstehen, was wir hier eigentlich machen. Am Schlimmsten ist, das sie ihn mit bestrafen, nur um mir ihre Mißachtung deutlich zu machen. So habe ich mich über die Zeit immer mehr zurück gezogen, gehe zur Arbeit und lebe mit ihm sein Leben. Oft bis über die Grenze meiner Kraft. Es tut mir sehr weh, zu sehen, wie sehr seine Familie ihn verletzt. Aber ich habe gelernt mich über kleine Dinge zu freuen, die Andere überhaupt nicht bemerken. Ich sehe Schönheiten, wo Andere blind sind. Ich höre, wo Andere taub sind. Und jeder kleinste Fortschritt ist ein großes Geschenk für uns.