#1
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Hallo zusammen

Muss hier nur mal kurz was loswerden. Mann könnte meinen, dass mein Vater nach seinem SA vor 16 Monaten nicht schon genug durchgemacht hätte (Hemiparese rechts, Aphasie)....Gestern Abend habe ich mich mit meinen Kindern kurz nach 17.30 Uhr bei meinen Eltern verabschiedet da war soweit noch alles in Ordnung. Dann kam um 20.00 Uhr meine Schwester bei mir Klingeln und sagte dass was mit Papi sei, der Krankenwagen sei schon vor Ort. Wir sind also ins Auto gesprungen und zu meinen Eltern gefahren. Zum Glück wohnen wir im gleichen Dorf. Da war bereits der Notarzt und der Krankenwagen.....Papi hatte einen Grand mal Anfall erlitten. Zum Glück für meine Mutter war gerade ihre Schwester und deren Mann noch zu Besuch. Papi kam dann ins KH und man hat untersucht was genau passiert ist. Er hatte wie gesagt einen Epi-Anfall und eine leichte Einblutung ins Gehirn. Machen könne man nichts weiter, und so hat meine Mutter meinen Vater wieder mit nach Hause genommen in der Nacht um 01.30 Uhr. Jetzt ist er zu Hause und ist so wie immer. Ich hoffe einfach, dass er nicht nochmals so einen Anfall erleben muss. Dieser verdammte Schlaganfall hat das Leben meiner Eltern, meiner Schwester und ihrer Familie und mein Leben und das meiner Familie total aus der Bahn geworfen. Ich könnte im Moment Heulen und Schreien....und die Existenz eines "lieben Gottes" zweifle ich auch jeden Tag ein bisschen mehr an. Sorry für meine harten Worte aber es geht mir im Moment wirklich nicht gut.

Averi

#2
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Hallo Averi,

einen Grand Mal mitzuerleben ist nicht besonders schön, ich spreche aus eigener Erfahrung. Bei meiner Frau begannen die Anfälle ca. 5 Monate nach dem Schlaganfall. Ein epileptischer Anfall ist eigentlich nicht weiter gefährlich (außer der Sturzgefahr), es werden keine weiteren Hirnzellen geschädigt. Die Epiliepsie nach einen Schlaganfall ist leider relativ häufig, sie kommt von der Narbenbildung der geschädigten Bereiche im Gehirn. Trotzdem muss die Epilepsie medikamentös eingestellt werden, damit es nicht zu einem Status epilepticus kommt(der ist gefährlich). Die erste Zeit mit den Medikamenten wird dir dein Vater wahrscheinlich ein wenig "abwesend" und gedämpft vorkommen. Das gibt sich zu Glück aber wieder. Ob es gleich das richtige Medikament ist oder evtl. gewechselt werden muss, entscheidet sich im Laufe der Zeit. Ich halte es allerdings auch so, daß ich bei einem Grand Mal den Notarzt kommen lasse. Sicher ist sicher. Viel wichtiger als ein Grand mal zu beobachten, ist es die kleinen Anfälle (sofern bemerkbar) in einem Anfallstagebuch festzuhalten. Kleine Anfälle haben viele Erscheinungsformen, hier ist der Neurologe der Ansprechpartner.

Also, nicht den Kopf hängen lassen und versuchen positiv zu denken.

 

Viele Grüße

Hemianopsie


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Hemianopsie« (07.12.2010, 15:22)
#3
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Hallo Averie,

ich kann mich in allen  Bereichen meinem Vorschreiber nur anschließen. Mein Mann bekam einen Grand Mal Anfall 9 Monate nach seinem SA. Er wurde auch mit Medikamenten eingestellt, weil wie bei euch der Fall - durch die Rüttelei - wieder eine Ader platzen kann und auch natürlich bei mobileren Patienten die Sturzgefahr während des Anfalls besteht .... ebenso soll es nicht zu einem Status epileptikus kommen - der ist sehr lebensgefährlich.

Komisch kommt mir vor, dass die Ärzte deinen Vater - nach einer Einblutung ins Gehirn, auch wenn sie nur leicht war, wieder nach Hause geschickt haben. Das ist ja schon grob fahrlässig.

Eigentlich hätten sie ihn dortbehalten müssen und gleich mit den Medis anfangen, denn die werden meist langsam eingestellt, bis die richtige Dosis erreicht ist ... bei Micha meinem Mann musste man ganz langsam beginnen, wegen seiner Bluterkrankung und er hatte dann noch 3 oder 4 leichte Anfälle, bis die richtige Dosis erreicht war. Danach war er anfallsfrei bis zu seinem Tod.

Normalerweise werden die Medis bei SA Patienten nach einem Jahr ohne Anfall wieder ausgeschlichen .. da es keine normalen Epilepsiepatienten sind. Und nach einem Jahr ohne Anfall sind die Medis dann erstmal wieder nutzlos. Ich nehme mal an, das auch die Narben im Gehirn sich irgendwie verwachsen und das wiederum dazu führt, das sich solche Anfälle dann  zurückbilden.

Ich hoffe auch, das die leichte Blutung im Gehirn von selbst aufhört ...

Gute Besserung wünsche ich deinem Vater ...

 

Lg

Denise

#4
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#5
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Hallo Averi,

ich bin ganz neu im Forum und habe gerade deinen Beitrag gelesen. Mein Lebensgefährte hatte im August 2009 einen Schlaganfall und nach ca. 9 Monaten den ersten Epileptischen Anfall. Die Ärzte haben mich nicht darauf vorbereitet, dass so etwas passieren kann. Ich habe Notarzt verständigt mit dem Hinweis "Schlaganfall". Mein Partner wurde mit dem Hubschrauber in den Bergen abgeholt. Anschließend hat mit der behandelnde Arzt noch dumm angesprochen. Mittlerweilen bekommt mein Partner Medikamente - das wirkt. Aber  die Angst ist immer noch vorhanden.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Es geht langsam voran - aber es geht. Manchmal möchte man aus diesem Traum einfach nur aufwachen!

Wir geben die Hoffnung nicht auf.

Schönen Gruß

Hexe??

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