#1
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Unbekannt

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brauche dringend hilfe

Hallo ihr lieben..ich weiss nicht mehr weiter meine mama 62 ist am 23.12 plötzlich neben mir zusammengebrochen.. linke seite gelähmt undsprache war weg.... Kam innerhalb einer dreiviertelstunde ins krankenkaus da musste ich erfahren das sie wohl schon 1-2 tage davor schon kleinere schlaganfälle gehabt hat.. Nach 2 tagen intensivstation kam sie auf die neurologie gott sei dank kann sie die linke seite wieder bewegen und auch reden... mitlereile ist sie auf reha aber sie kann sich an nichts erfreuen nicht mal das sie überlebt hat.Sie behält nur die schlimmen sachen hat alpträume und der fernseher redet ständig mit ihr aber komischer weise nur nachts.... Das grösste problem für sie ist zeitgefühl kann sich tage und uhrzeit nicht merken ich sage ihr es ist dienstag nach ne stunde fragt sie mich ob es samstag sei....ist das normal????? Wie kann ich ihr helfen????? Danke schon mal im vorraus

 

#2

jup11

Quarnbek, Deutschland

#3
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Gelöscht

Ein freundliches Hallo allemal;):-*

"ist das normal???"

Was heisst hier normal??? Die Folgen eines Hirninfarktes sind höchst unterschiedlich, so wie der Mensch ansich!

Nun ist es abhängig davon, welche Regionen im Gehirn betroffen sind  und die Zeitdauer der Sauerstoffunterbrechung bzw.der Blutzirkulation. In der Folge sind sicherlich einige Gehirnarchivkästen eingestürzt, das gesamze Gehirn ist aus dem Takt geraten. Da bedarf es viel Geduld und Zuversicht aber auch stete leichte Übungen, um da wieder "Struktur reinzukriegen" Deswegen die stete Nachfrage nach Tag, Uhrzeit und und und kommen mir sehr bekannt vor. Oftmals habe ich auch derartige Antworten mir anhören müssen, wie ; Habe ich doch soeben gesagt. Boooh, nun frag doch nicht immer wieder. habe ich Dir jetzt zum dritte Mal gesagt. Boooh, damit war mir ganz und garnicht geholfen. Weiß ich, bzw. wusste ich, was man mir zum driiten Mal gesagt hat. Im Kopf herrschte Leere, gähnende Leere. Da war nix mehr. Der Kopf war irre und wirr. Das war normal für mich!  Meinen Namen, mein Alter, wo ich wohne, welche Stadt und und und war weg. War sicherlich anfangs auch gut so. Hatte genügend "Arbeit" damit zu wissen, wo Kopf, Hände, Füße und und und sind und wo bin ich, wo ist die Tür ..........und und und ! Erst viel, viel später habe ich erst so einiges wieder auf die Reihe bekommen.   Übe Nachsicht und bleibe zuversichtlich! Wie schaut es aus mit einem Neglect (Gesichtsfeldausfall)? Auch dies kann die Aufmerksamkeit enorm sinken lassen, da das "gestörte/verstörte sehen enorm ermüdet.  Wünsche stete Besserung  und eine dicke Portion Zuversicht und Geduld. Gruß hotte;)

#4
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Unbekannt

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Hallo lieber Hotte Vielen dank für die aufklärung.. Du hast mir sehr geholfen... Ich habe viel geduld und versuche schon zu helfen wie es geht...und ich habe auch verstanden das was für mich kleinigkeiten sind , ist für sie eine riesen grosse sache.. Es ist vielleicht auch noch zu früh um alles verstehen zu wollen... Immerhin sind erst 3 wochen vergangen für sie kommt es wie ne ewigkeit vor ich sehe auch fortschritte bei ihr nur sie weint gleich wenn was nicht gleich klappt..

 

Lieben gruss claudia

 

 

 

 

 

#5

Etcetera

Basel, Schweiz

Guten Abend Claudia

Im Prinzip hast Du das Wichtigste bereits verstanden, wie ich meine:

„Ich habe viel geduld und versuche schon zu helfen wie es geht…“

Finde ich gut. Wichtig ist hier das Masshalten, damit Du Deine Mutter nicht überforderst (die Pflegeleute geben Dir sicher gerne Tipps).

„und ich habe auch verstanden das was für mich kleinigkeiten sind , ist für sie eine riesen grosse sache..“

Genau, so ist es.

„Es ist vielleicht auch noch zu früh um alles verstehen zu wollen...“

Ja, da bin ich mir ziemlich sicher, dass das zu früh ist. Ab und an wirst Du Deine Mutter nicht verstehen, weil sie vielleicht Dinge nicht einordnen kann oder durcheinander bringt. Da kommt wohl noch einiges auf Euch zu, auch Konfliktpotential. 

„Immerhin sind erst 3 wochen vergangen für sie kommt es wie ne ewigkeit vor ich sehe auch fortschritte bei ihr“

Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Deine Mutter (und auch Du) braucht nun sehr, sehr, sehr viel Zeit und keinen Druck. Und wie Du beschreibst, siehst Du Fortschritte und das ist für die Moral ungeheuer wichtig.

„ nur sie weint gleich wenn was nicht gleich klappt..“

Das kann Frust und Ärger sein, weil der Körper und der Kopf nicht das machen, was Deine Mutter will, also ist das Weinen Ausdruck ihrer Hilflosigkeit - vielleicht. Aber: Nach einem Schlaganfall kommt es oft zu Depressionen, ich denke, hier können viele ein Lied davon singen. Eigentlich, denke ich, sollten die Ärzte von sich aus dieses Thema angehen. Je früher desto besser. Sicher können Dir einige Betroffenen hier im Forum mehr dazu sagen.

Gruss

Christoph


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Etcetera« (14.01.2016, 21:29)
#6
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Hi @ all und an Claudi77,

ich möchte lediglich noch hinzufügen bzgl. des Weinens, es kann sich mitunter auch um ein Weinen wegen des "Verlustes der eigenen Freiheit und Persönlichkeit" alles erledigen zu können, wollen, Entscheidungen adäquat treffen, etc etc etc. handeln!

Also ein Weinen um Verlust! Verlust der eigenen Fähigkeiten, wie es -vorher- war, denn dies ist unwiderbringlich verloren und DAS,- wird einem nur in klitzekleinen Schritten klar! Und jedesmal wenn Deine Mama etwas davon verspürt (passiert sogar sehr oft unbewusst), muss sie weinen.

So erging es mir, auch hatte ich so ca. nach 3 Monaten regelrechte Wutausbrüche- die aber auch  um den gleichen Grund sich drehten...nur wußte ich das damals nicht und hätte ich auch nicht anderen gegenüber benennen können. Oder je auch nur so gesehen!

Ich möchte gar nicht sagen, daß es bei deiner Mama auch IMMER so ist, aber ganz bestimmt auch. Jeder Mensch muß diesen "Verlust" (wie auch immer er bei demjenigen aussieht) lernen zu bemerken, begreifen und was viel mehr Kraft und Anstrengung bedeutet, verarbeiten!

Ich wünsche Euch ganz ganz viel Kraft, Zuversicht und auch eine gewisse Gelassenheit um nicht den Mut zu verlieren!

lg fusselgen


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »fusselgen« (14.01.2016, 23:02)
#7
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Unbekannt

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Hallo! Mir kommt das, was du schreibst, sehr vertraut vor - genau so geht es meiner Mutter auch - sie hatte am 27.12. einen schweren Schlaganfall und links ist alles gelähmt. Ihr linker Arm ist bereits verkrümmt. Nun hat uns aber eine Ärztin erzählt, sie sei sich ganz sicher, dass meine Mutter wieder gehen können wird - wenn sie motiviert genug ist. Jeder von uns, mein Papa, mein Bruder und ich, besuchen sie jeden Tag, sie weint sehr viel und hat die selben Schwierigkeiten, die du beschreibst - sie kann die Uhr nicht lesen, die gegenüber von ihr hängt. Wir müssen ihr das immer wieder erklären mit den Zeigern - ich dachte ja, sie sieht es vielleicht nicht, doch scheinbar ist das eine Folge des SA. Auch mit dem Zeitgefühl hat sie Probleme - sie meint oft, der Papa oder mein Bruder seien gestern nicht da gewesen, derweil waren sie da oder sie frägt Dinge mehrere Male. Sie muss noch auf die Reha warten - sei froh, dass Deine Mutter schon auf Reha ist - es wäre so wichtig, dass sie so früh wie möglich auf Reha kommt, doch meine Mutter erkrankte an MRSA - jetzt müssen wir warten, bis das behandelt wurde und auch das macht mir so große Angst. Ich glaube, dass das "normal" ist - bei uns ist es auf jeden Fall auch so. Kann Deine Mutti schon schlucken? Meine bekommt immer so schlimme Hustenanfälle und übrigens schläft sie nachts auch nicht - schaut auch ständig fern - aber ob sie denkt, der Fernseher spräche zu ihr, das weiß ich nicht. Sie kann ja noch nicht sprechen - auch wegen der Kanülle im Hals! Ich wünsch Dir und Deiner Mama alles alles Liebe und Gute und viel Kraft!

#8
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Leute,

das Weinen ist eigentlich typisch und normal,nach einem SA.

Ich habe dauernd geheult,wenn ich Aufgaben nicht bewältigen konnte,weil mein linker Arm nicht

mitgespielt hat.

In der Reha fingen Männer plötzlich"grundlos"an zu schluchzen.

Das hat sich aber gegeben,nach der langen Rehaphase.

Es ist oft die innere Verzweiflung über die eigene Hilflosigkeit.

Ich bin nicht dagegen angegangen,ich habe es zugelassen.

Man hat das Recht über sein Schicksal zu weinen.

Danach muß man durchatmen und weiter kämpfen.

Gruß Marion

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