#91

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Lieber Christoph,

ich bin der Meinung dass diese Plattform lebt und für manche hilfreich sein kann und ist. Schade ist nur, dass manche sich nicht trauen ihre Erfahrungen hier niederzuschreiben. Vielleicht ist es diese Angst vor Fehlerhaften Darstellungen? Manche haben unter Umständen Angst vor dem in den sozialen Medien eingekehrten Schreckgespenst Shitstorm.

Den kann kein Betroffener oder Angehöriger von Betroffenen brauchen. Wir sind keine Politiker, wir brauchen Hilfe und suchen immer wieder neu danach.

Angehörige und Betroffene brauchen nach meinem Dafürhalten und aufgrund meiner über 50 jährigen Erfahrungen als selbst betroffener und als Angehöriger von einem Vater der 6 Schlaganfälle in Folge ertragen musste, Zuspruch und Hoffnung zum Weiterkämpfen. Denn die Ängste, das ungewisse, die gefühlten Ungerechtigkeiten, sowie das recht haben wollen, dass sich alleingelassen fühlen von der Gesellschaft. Das ständige mehr an unfairem Formalismus, der Behörden und Sozialversicherungen, der seit Jahrzehnten ignorierte Pflegenotstand, sind aus meiner Sicht die größten Herausforderungen. Hier kann das Forum einiges helfend und motivierend ausgleichen. Weil keiner, weder von Wissenschaftsseite oder Betroffenenseite wirklich zu sagen vermag was zu tun ist, bleibt immer das ungefähre. Manche mögen sich mit dem Angstmachen besonders profilieren. Mir ist das bei Gutachtern, Schulmedizinern, Betroffenen und Angehörigen aufgefallen. Mobbing, Überforderung oder Unterforderung, fehlendes Verständnis und mangelnde Hilfe und die oftmals fehlende Bereitschaft Hilfe anzunehmen sind Berge, über die wir wie Sisyphus unseren großen „Felsblock Beeinträchtigung“ nach oben auf „einen Berg zu wälzen“ versuchen. Oben angekommen rollt dieser dann leider immer wieder herab. Nur im ständigen Kämpfen können wir uns die zerstörten Synapsen Verbindungen leider immer wieder neu konfigurieren und nutzen. Die Motivation ist dabei ein großes Thema.

Das geht allen Beteiligten ganz schön auf den Geist. Lasst uns daher gemeinsam mit „langem Atem“ dagegen antreten und von den alltäglichen Schwierigkeiten ablenkend gemeinsam neue „gangbare Wege“ formulieren und gehen. Das Tun lenkt von den Schwierigkeiten ab. Ich weiß aus eigener Erfahrung dass dies nicht einfach ist. Besonders, wenn man vermeintlich mit dem „Rücken an der Wand“ steht. Sucht Hilfe und nutzt diese. Es geht hier ums Leben. Lasst Euch keine Lebenszeit unnütz klauen. Ihr werdet sehen es kommen auch wieder bessere Zeiten. Schaut nicht zurück. Versucht im Jetzt zu leben.

Ich wünsche Euch viel Kraft, Gesundheit, Mut und Glück.

Liebe Grüße

Heinz

 

Hallo Heinz,

erst wollte ich lang und breit ausholen um zu erklären, warum das was Du schreibst 

a) am Thema vorbei ist und

b) so gar nicht hilfreich ist.

Ich konnte mich glücklicher Weise noch bremsen, würde es aber begrüssen, wenn Du zukünftig konkreter und dafür weniger nebulöser formulieren würdest. ... und auch seltener auf Dein Buch hinweisen könntest.

Danke!

Amsel

#92

Heinz

königswinter, Deutschland

Liebe Petra,

danke Dir für Deine Meinung. Hatte bereits nicht mehr auf meine Veröffentlichung hingewiesen. Werde mich kürzer fassen.

Alles Gute

Heinz

#93

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Liebe Petra,

danke Dir für Deine Meinung. Hatte bereits nicht mehr auf meine Veröffentlichung hingewiesen. Werde mich kürzer fassen.

Alles Gute

Heinz

Danke Heinz - umsetzbare Vorschläge dürfen auch gerne länger ausfallen. 

#94

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

 

Vor einigen Jahren war dieses Forum ein ziemlich lebhafter Ort um sich auszutauschen, aber auch zum plaudern, für Gedächtnisspiele, für Informationen und so weiter. Ein Ort mit Betroffenen und Angehörigen, die mir in meiner "Wieder-Findungs-Phase" nach meinem Vorfall viel geholfen haben, direkt und indirekt.

 

Eines Tages, so habe ich es jedenfalls in Erinnerung, musste dieses Forum auf eine aktualisierte Software umgestellt werden. Dadurch wurde der alte Zugang ungültig und man musste sich irgendwie "neu registrieren beziehungsweise umgegistrieren". Das haben wohl viele Aktive nicht mehr geschafft. Meines Wissens ist danach "der harte Kern" aus diesem Forum gemeinsam in ein anderes Forum abgewandert. Ein Forum, das nichts mit Schlaganfällen zu tun hat. Soviel ich weiss, war/ist es ein "Geselligkeits-Forum".

 

"Soziale" Medien, technische Hürden für die Neuanmeldung einerseits, das Ableben des einen oder anderen Mitglieds, altersbedingtes/gesundheitliches Aufgeben der Aktivitäten hier im Forum und ähnliches, dürften ein Teil der Erklärung dafür sein, dass es hier ziemlich ruhig geworden ist. Schade.

 

Liebe Grüsse

Christoph

Hallo Christoph,

ich habe zwar nie die von Dir beschriebenen "Hoch-Zeiten" dieses Forums erlebt. Aber selbst ich habe 2019, als ich zu diesem Forum gestoßen bin, mehr Leben erlebt als das jetzt der Fall ist. 

Auch der Betreiber des Forums scheint kein Interesse am Funktionieren hier zu haben. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass er unsere Werbefuzzies seit inzwischen Jahren akzeptiert. Einem ernst zu nehmendem Forum ist das nicht würdig.

Besonders bedauerlich finde ich das, weil jeder, der nach Foren für Schlaganfallpatienten/Angehörige sucht, zuerst über dieses hier stolpert. Und was findet er vor? Maximal eine Hand voll User die auf seine Beiträge eingehen. Mitgelesen wird hier aber deutlich mehr. Mitlesende "Gäste" haben wir im Schnitt meist mehr als 50. Es loggen sich auch User ein, von denen ich hier nie einen Beitrag gelesen habe. Hat keiner von Ihnen etwas beizutragen?

Wenn das hier so weiter geht, dann ist das Forum in 2 Jahren tot. Ich fände es schade - sehr schade. Denn ihr habt mir in meinen schwärzesten Zeiten sehr geholfen und ich denke, so etwas kann dieses Forum immer wieder leisten - und ich meine .. dafür ist es auch gedacht.

Was wir hier in den letzten Monaten überwiegend lesen sind Akutfälle. Was hier inzwischen fast völlig untergeht sind die Probleme die auch noch nach Jahren auftreten oder überhand nehmen. Hat denn niemand den Bedarf darüber zu schreiben - sich auszutauschen? Dass man das sehr gut kann haben uns die alten Beiträge gezeigt. Es sind Beiträge die nichts an ihrer Aktualität eingebüßt haben. Mit den beschriebenen Problemen kämpfen Angehörige auch heute noch. 

Heinz schreibt, wir würden in diesem Forum helfen. Mh.. ich sage.. wenige User versuchen das. Aber wir könnten besser sein, mehr Vielfalt bieten, wenn wir mehr aktive User wären.

#95

Marganna

Rheinland, Deutschland

Hallo Forum, doch, ich bin noch da und schaue immer mal wieder rein. Habe jetzt hin und her überlegt, ob ich schreiben soll oder nicht, aber ich mache es, auch wenn ihr vielleicht nicht alles wissen wollt.

Zunächst zu meinem Mann, dessen Schlaganfall in einigen Tagen 3 Jahre her ist. Ihm geht es besser, er arbeitet wieder Vollzeit (was ihn allerdings überfordert), fährt wieder Auto, nachdem er das verkehrsmedizinische Gutachten erhalten hat, geht einkaufen. Also dafür, dass er wirklich schlimm betroffen war mit Halbseitenlähmung, Neglect usw. ist das ein Geschenk Gottes! Emotional hat er Defizite behalten, auch Empathie und Gefahreneinschätzung haben gelitten. 

Allerdings habe ich das alles nicht so gut überstanden, weder psychisch noch physisch. War ich auch vorher schon gesundheitlich nicht auf der Höhe, haben mir die letzten Jahren extrem zugesetzt. Es hat in einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt gegipfelt, der leider keine guten Diagnosen ergeben hat. 

Ich weiß, jeder geht anders mit so etwas um und wäre froh, wenn sein Angehöriger sich so gut erholt hätte. Das bin ich auch, froh und dankbar! Nicht dass ein falscher Eindruck entsteht! Aber noch froher wäre ich, wenn es mich nicht so in die Knie gezwungen hätte. 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Marganna« (08.09.2022, 19:23)
#96

Etcetera

Basel, Schweiz

Guten Tag Amsel

Mit der "Clique in alten Zeiten" ging es ziemlich familiär zu. Verschiedene "Langzeit-Mitglieder" wussten täglich etwas zu erzählen, es durfte auch etwas lustiges oder völlig belangloses sein, egal was. Es waren vielleicht ein Dutzend Leute, die sich zu diesem "hartnäckigen Stammtisch" gesellten, also nicht sehr viele. Der unverkrampfte Umgang mit Themen, von Kleinigkeiten bis zu menschlichen Katastrophen, bewogen mich, hier teilzunehmen. Bestimmt motivierte genau das andere auch, die sich hier mehr oder weniger lang aufhielten/aufhalten.

Moderiert, im Sinne einer "Führung" durch irgend welche Themen, wurde hier meines Wissens, jedenfalls während meiner Zeit, nie. Die TeilnehmerInnen konnten das gut selber lenken. Es war trotzdem nie ein Freiraum für "schräge Dinge". Es gibt im Hintergrund einen Betreuer, Friedhelm als Administrator, der all zu dicke Werbung, unverantwortliche Inhalte und dergleichen rasch und konsequent angeht; dies allerspätestens wenn man ihn auf ein Problem aufmerksam macht. Danke, Friedhelm 😉

Dass sich hier weiterhin einige Leute regelmässig anmelden, von denen man sonst nichts hört, ist mir auch aufgefallen. Vielleicht pflegen sie noch Kontakte über persönliche Nachrichten, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Vielleicht ist es die Gewohnheit, ein Ritual. Ich weiss es nicht. Hauptsache, sie sind noch hier. Vielleicht ergibt es sich, dass sich der/die eine oder andere wieder einmal öffentlich meldet – ich fände das gut. Soweit ich mich erinnere, habe ich dieses Thema auch einmal aufgegriffen, jedoch ohne nennenswerte Resonanz.

Vielleicht haben sich einfach die Zeiten geändert. Was mir auffällt ist, dass sich Leute hier anmelden, Fragen stellen und sich dann nie mehr melden. Keiner weiss, ob die Antworten angekommen sind und und hilfreich waren ob der/die Fragende vielleicht auch etwas beizutragen hätte.

Damals, nach dem Rückzug der Stamm-TeilnehmerInnen hatte ich mich auf den "Sozialen" Medien umgeschaut. Ich war erschüttert über die Dummheit und Oberflächlichkeit, den groben Unfug, die Aggressivität, die Arroganz und den ganzen Müll der dort (auch gegenüber verzweifelten Menschen) verbreitet wurde.

Eine Idee, um diese Seite wieder zu beleben habe ich nicht. Trotzdem hoffe ich, dass wieder lebhaftere Zeiten anbrechen werden.

Liebe Grüsse
Christoph

#97

Angie

Untermettingen, Deutschland

Hallo Forum, doch, ich bin noch da und schaue immer mal wieder rein. Habe jetzt hin und her überlegt, ob ich schreiben soll oder nicht, aber ich mache es, auch wenn ihr vielleicht nicht alles wissen wollt.

Zunächst zu meinem Mann, dessen Schlaganfall in einigen Tagen 3 Jahre her ist. Ihm geht es besser, er arbeitet wieder Vollzeit (was ihn allerdings überfordert), fährt wieder Auto, nachdem er das verkehrsmedizinische Gutachten erhalten hat, geht einkaufen. Also dafür, dass er wirklich schlimm betroffen war mit Halbseitenlähmung, Neglect usw. ist das ein Geschenk Gottes! Emotional hat er Defizite behalten, auch Empathie und Gefahreneinschätzung haben gelitten. 

Allerdings habe ich das alles nicht so gut überstanden, weder psychisch noch physisch. War ich auch vorher schon gesundheitlich nicht auf der Höhe, haben mir die letzten Jahren extrem zugesetzt. Es hat in einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt gegipfelt, der leider keine guten Diagnosen ergeben hat. 

Ich weiß, jeder geht anders mit so etwas um und wäre froh, wenn sein Angehöriger sich so gut erholt hätte. Das bin ich auch, froh und dankbar! Nicht dass ein falscher Eindruck entsteht! Aber noch froher wäre ich, wenn es mich nicht so in die Knie gezwungen hätte. 

 Hallo Marganna,

ich bin neugierig ob und wie du ihm gezeigt hast das er Defizite hat. Mein Mann sieht das überhaupt nicht so..... und treibt mich noch in den Wahnsinn.

Magst du erzählen was mit dir ist?

 

 

Es ist in anderen Foren zum Teil absolut unterste Schublade was da geschrieben wird, da muss ich dir Recht geben Christoph. Da schau ich schon gar nicht mehr nach.

 

Meine Vermutung ist das alles zu schnelllebig wurde. Antwort lesen, Nase Rümpfen und wieder gehen. Ich bekomme von meinen Kindern mit das es wichtig ist auf alles sofort zu antworten, sonst ist man out. Dazu kommt noch die Angst von vielen, was falsches zu schreiben, was gegen die Corona-Linie geht oder die Angst jemand auf die Füße zu treten. 

#98

Marganna

Rheinland, Deutschland

Hallo Angie,

genau da liegt das große Problem. Mein Mann sieht das auch nicht ein, egal was ich sage, ob er uns in Gefahr bringt oder was auch immer. Es gibt Phasen, da geht es einigermaßen, aber dann wieder gibt es ständig Streit. Es ist manchmal zum Verzweifeln! 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Marganna« (10.09.2022, 08:41)
#99

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Guten Tag Amsel

Mit der "Clique in alten Zeiten" ging es ziemlich familiär zu. Verschiedene "Langzeit-Mitglieder" wussten täglich etwas zu erzählen, es durfte auch etwas lustiges oder völlig belangloses sein, egal was. Es waren vielleicht ein Dutzend Leute, die sich zu diesem "hartnäckigen Stammtisch" gesellten, also nicht sehr viele. Der unverkrampfte Umgang mit Themen, von Kleinigkeiten bis zu menschlichen Katastrophen, bewogen mich, hier teilzunehmen. Bestimmt motivierte genau das andere auch, die sich hier mehr oder weniger lang aufhielten/aufhalten.

Moderiert, im Sinne einer "Führung" durch irgend welche Themen, wurde hier meines Wissens, jedenfalls während meiner Zeit, nie. Die TeilnehmerInnen konnten das gut selber lenken. Es war trotzdem nie ein Freiraum für "schräge Dinge". Es gibt im Hintergrund einen Betreuer, Friedhelm als Administrator, der all zu dicke Werbung, unverantwortliche Inhalte und dergleichen rasch und konsequent angeht; dies allerspätestens wenn man ihn auf ein Problem aufmerksam macht. Danke, Friedhelm 😉

Dass sich hier weiterhin einige Leute regelmässig anmelden, von denen man sonst nichts hört, ist mir auch aufgefallen. Vielleicht pflegen sie noch Kontakte über persönliche Nachrichten, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Vielleicht ist es die Gewohnheit, ein Ritual. Ich weiss es nicht. Hauptsache, sie sind noch hier. Vielleicht ergibt es sich, dass sich der/die eine oder andere wieder einmal öffentlich meldet – ich fände das gut. Soweit ich mich erinnere, habe ich dieses Thema auch einmal aufgegriffen, jedoch ohne nennenswerte Resonanz.

Vielleicht haben sich einfach die Zeiten geändert. Was mir auffällt ist, dass sich Leute hier anmelden, Fragen stellen und sich dann nie mehr melden. Keiner weiss, ob die Antworten angekommen sind und und hilfreich waren ob der/die Fragende vielleicht auch etwas beizutragen hätte.

Damals, nach dem Rückzug der Stamm-TeilnehmerInnen hatte ich mich auf den "Sozialen" Medien umgeschaut. Ich war erschüttert über die Dummheit und Oberflächlichkeit, den groben Unfug, die Aggressivität, die Arroganz und den ganzen Müll der dort (auch gegenüber verzweifelten Menschen) verbreitet wurde.

Eine Idee, um diese Seite wieder zu beleben habe ich nicht. Trotzdem hoffe ich, dass wieder lebhaftere Zeiten anbrechen werden.

Liebe Grüsse
Christoph

Hallo Christoph,

ja, so wie Du die "alten Zeiten" beschreibst, das wäre für mich auch das Ideal. Moderation im eigentlichen Sinn fände ich auch nicht so optimal. Aber ein wenig mehr Kontrolle in Bezug auf Werbung fände ich schon gut. Die findet, seit dem ich hier bin, hier nämlich absolut nicht statt - auch nicht, wenn man darauf aufmerksam macht (ich habe das mehrfach versucht. Das Ergebnis war null Reaktion). Natürlich besteh auch die Möglichkeit, dass Friedhelm ausgewechselt wurde und der Nachfolger es mit der Werbung nicht mehr so eng sieht. Wie auch immer - ich finde diese dreisten Typen hier nervig und manchmal ärgere ich mich auch darüber wenn die Werbung Menschen in einer Ausnahmesituation in die Irre führen könnte. Aber das ist hier in diesem Forum ja nicht das Hauptproblem und wäre hier mehr los, dann wäre die Werbung auch nicht so präsent weil sie in der Menge der anderen Beiträge untergehen würde. So aber haben wir hier Phasen in denen mehr Werbung als Fach/Sachbeiträge veröffentlicht werden. Wenn das so weiter geht, ist das Forum tot weil niemand der ernsthaft Hilfe sucht hier noch eine Frage veröffentlichen wird. Ganz ehrlich, wäre vor 3 Jahren hier so wenig los gewesen wie jetzt, ich wäre nicht auf den Gedanken gekommen hier Unterstützung zu suchen.

Was Du zum Thema "Social Media" schreibst, ja das ist leider so (geworden). Es gab mal Zeiten, da konnte man gute Foren finden. Kleine spezielle, oder große die breit aufgestellt waren. In den letzten Jahren sind davon immer mehr verschwunden. Zurück bleiben (für meinen Geschmack) fürchterliche Plattformen wie Facebook und Instagram und einige wenige kleine Foren, die aber auch immer mehr Gestänkere und Geätze beinhalten. Im Bereich Gesundheit/Pflege hatte ich zwar Foren gefunden in denen ein guter Umgangston gepflegt wird, die sind aber so speziell, dass es für mich (zum Glück) wenig Anlass gibt dort länger zu verweilen.

Bei unserem Forum hier finde ich es auch deshalb wichtig, dass es Bestand hat, weil hier jeder der mit einem Schlaganfall konfrontiert wurde/wird und im WWW nach Hilfe sucht, sehr schnell auf diesen Link stösst. Menschen, die in einem Ausnahmezustand sind weil der Anlass so frisch ist, aber auch "alte Hasen" die irgendwie nicht mehr weiter wissen könnten hier eine Anlaufstelle finden. Tja.. wenn hier die Mitglieder aktiv wären und weniger im Hintergrund ablaufen würde. Dieses Forum lebt von der Veröffentlichung und nicht davon, dass im stillen Kämmerlein nach den ersten Postings weiter geschrieben wird. Es mag Situationen/Themen geben, die man nicht öffentlich diskutieren mag. Das sollte aber die Ausnahme bleiben.

Mh ja.. hätte, hätte. Ich freue mich jedenfalls immer von Dir und Angie zu lesen. Ihr begleitet mich seitdem ich hier aufgeschlagen war und ich habe viel von euren Beiträgen profitiert. Es gab aber auch noch andere, die leider inzwischen in der Versenkung verschwunden sind - was ich schade finde. Mich hätte schon auch interessiert wie es ihnen geht - einfach weil ich hier damals Menschen und nicht nur Nick-Names angetroffen hatte. 

Manchmal habe ich mich gefragt wie lange das Forum noch Bestand hätte wenn Du, Angie, Heinz und Jup und ich, nicht mehr schreiben würden. Wir haben dazu einige wenige neue Mitglieder die ab und zu schreiben und Leben ins Forum bringen und einige Mitglieder die schon etwas länger dabei sind. Von diesen schreiben eine Hand voll ab und zu und eine weitere Hand voll wenig öffentlich aber dafür mehr via "persönlichen Nachrichten". Letztere zähle ich nicht zu denen die dieses Forum am Leben erhalten. 

Stellt sich die Frage, wie lange dieses noch leben wird wenn der harte Kern aufgibt.

In den Tiefen dieser Plattform sind so viele wertvolle Berichte zu finden. Wir haben hier etwas was über die Oberflächlichkeit der üblichen Foren hinaus geht. Deshalb, lass' uns einfach weiter schreiben ... regelmässig. Und auch mal von uns erzählen. Vielleicht rafft sich dann doch der/die eine oder andere alter Hase/in doch auf wieder angehoppelt zu kommen. Mich würde es freuen.

Liebe Grüße

#100

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Hallo Forum, doch, ich bin noch da und schaue immer mal wieder rein. Habe jetzt hin und her überlegt, ob ich schreiben soll oder nicht, aber ich mache es, auch wenn ihr vielleicht nicht alles wissen wollt.

 

Liebe Marganna,

manchmal weiß man erst ob man etwas wissen wollte wenn man es gelesen/gehört hat 😉.

Berichte doch einfach. Schreib' was Dich bewegt. Jammer und freu' dich, hadere und lache. Es hat doch alles seine Gründe und seine Existenzberechtigung. Außerdem dürfte es uns allen so gehen. 

Und außerdem.. ich hab' mich sehr gefreut wieder von Dir zu lesen.

Ich gehe davon aus, dass die meisten hier von den Ärzten und Therapeuten in vielen Problemstellungen keine Unterstützung finden. Ich erlebe das immer wieder. Auch bei Ärzten die eigentlich nicht so oberflächlich unterwegs sind, wird vieles abgetan was uns dann im Alltag doch behindert.

Bei uns sind es die extrem schwankende Inkontinenz, die Verstopfung die sich mit Durchfall abwechselt, oder das stark schwankende Engagement meines Mannes. Es gibt Tage, da kann man die Hoffnung haben, dass es logopädisch vorwärts geht weil mein Mann relativ viele Worte "findet", am nächste Tag ist wieder alles beim Alten um dann 2 Wochen später zurück auf "einen überraschenden Wortschatz" umzuschwenken .. und 3 Tage danach wieder zurück. Mich macht das kirre. Mich lässt es verzweifeln weil ich mich nicht mehr traue mich zu freuen und Zuversicht zu haben. 

Jetzt kommt noch hinzu, dass man meinem Mann zum Anfang 23 die Therapien deutlich reduziert hat. Es sollen nur noch je 1x/Woche Logo, Ergo, Physio möglich sein. Physio könnte ich noch einiges kompensieren - was mich aber auch wieder mehr belasten wird und eigentlich hätte ich mal Entlastung und nicht noch einen Packen drauf gebraucht. Aber Ergo oder sogar Logo? Nie und nimmer kann ich das abfedern. 

Wir haben leider nicht das "Glück" so eine gute Entwicklung wie Dein Mann zu erleben. Ich zögere übrigens beim Wörtchen Glück. Warum? Weil ich immer mehr zu der Ansicht gelange, dass diese Einschränkungen in Emotion und Empathie (also in der sozialen Kompetenz) als auch beim Engangement/Einsatzbereitschaft/Neugierde/Wissensdurst die schlimmeren Einschränkungen sind, als Einschränkungen beim Gehen oder bei der Konzentration. Beides hat mein Mann auch, damit lässt sich im Alltag aber dennoch besser umgehen. 

Vielleicht hilft es Dir, wenn ich Dir sage, dass mein Mann Anfang 2020 emotional sehr eingeschränkt war. Er hat noch nicht einmal mehr gelacht, geschweige denn mich in den Arm genommen oder einen Kuss erwidert. Das alles ist besser geworden. Er kann auch wieder weinen. Allerdings ist es noch lange nicht so wie es mal war. Aber immerhin.. es tut sich etwas. Traurig macht es mich dennoch. Mir fehlt mein Mann.. seine Seele.. von früher. Und sein sehr geringes Engagement sorgt halt dafür, dass ich, um ihn zu motivieren, viel zu viel Energie aufbringen muss. 

Es gab Phasen, auch dann nach dem Tod meiner Mutter, da musste ich mich jeden Morgen aus dem Bett zwingen. Im Moment denke ich ernsthaft über eine Reha nach. Corona im Herbst hin oder her. Ich glaube, es würde sowohl mir als auch meinem Mann nützen, wenn ich wieder gelassener und weniger traurig werde. Mir graust zwar gerade vor der Organisation davor (hier hat mal jemand geschrieben ihr graut schon vor dem Koffer packen - ich kann das super gut nachvollziehen - mir geht es ähnlich), aber ich denke, es wird notwendig.

Hast Du für Dich schon mal darüber nachgedacht?

Liebe Grüße

 

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