#1

Stefanie

St.Pölten, Österreich

Stammganglienblutung nach Bluthochdruck

Hallo, ich bin neu hier. 

Mein Vater (73) hatte am 11.11. eine spontane interzebrale Gehirnblutung aus dem Nichts. Er kollabierte in der Bank - wurde mit halbseitiger rechter Lähmung und keiner Sprache in das KH eingeliefert - Rettungskette war sehr schnell. 

Laut den Ärzten scheint die Blutung sehr groß zu sein und tief zu liegen, er ist an der Kippe zu einer OP, aber eine derartig große Blutung operiert man nur wenn der Patient ins Koma fällt - erklärte uns der Oberarzt. 

Mein Vater ist halbwach, reagiert auf Ansprache, ich habe den Eindruck, dass er uns Angehörige kennt und er nickt auch zur rechten Zeit, wenn wir ihn ansprechen oder eine Frage stellen. Leider kann er nichts sprechen. Nach 24 Stunden bekam er Fieber aufgrund einer Lungenentzündung, das Fieber und die Entzündung haben die Ärzte laut deren Aussagen aber im Griff. Die Blutung ist unwesentlich größer geworden, aber laut Arzt ist wichtiger dass der Wachzustand so bleibt - er ist laut Ärzten stabil. 

Ich war Gott sei Dank noch nie in einer solchen Situation - meine Mutter, ich und alle Angehörigen sind geschockt und überfordert und deswegen bin ich hier um über derartige Krankheitsbilder Erfahrungen bzw. Neues zu erfahren. Ich weiß man kann keinen Fall vergleichen, aber ich bin für Kommunikation dankbar. 

#2

Etcetera

Basel, Schweiz

Guten Abend Stefanie

 

Ich denke, alle in dieser Situation sind geschockt, hilflos und überfordert. Medizinisch können die Angehörigen natürlich nicht viel tun. Aber Ihr könnt für den Patienten da sein, das ist wohl für beide Seiten sehr, sehr wichtig - aus verschiedenen Gründen.

 

Niemand, wirklich niemand, kann halbwegs voraussagen Sagen, wie die Genesung nach einem so dramatischen Ereignis verlaufen wird. Das ist für alle Betroffenen eine äusserst schwere und quälende Last.

 

Besucht den Patienten, sprecht mit ihm, berührt ihn, nehmt seine Hand. Erzählt ihm irgendwas. Es geht darum, dass er vielleicht spürt, dass Du, dass Ihr für ihn da seid.

 

Die Ärzte und Ärztinnen werden Euch gegenüber ziemlich sicher keine "beruhigenden Floskeln" äussern, egal wie sehr ihr Euch das auch wünschen mögt. Üblicherweise äussert sich die Ärzteschaft konservativ und das ist gut so.

 

Sprecht zu gegebener Zeit und bei Gelegenheit mit den Pflegepersonal. Das sind die Fachleute, die jeden Tag mit dem Patienten in Berührung kommen und oft sehr viel Erfahrung haben - und meist gut beobachten.

 

Seid Euch im Klaren, dass Ihr endlos viel Geduld brauchen werdet. Es geht nach so einem Ereignis meist nicht nicht um Tage oder Wochen, es werden wohl viele Monate oder gar einige Jahre werden.

 

Bereitet Euch darauf vor, dass Dein Vater sich vielleicht in seiner Art und seinem Wesen verändert, in welcher Weise auch immer.

 

Das ist bestimmt nicht das, was Du Dir gewünscht hast zu lesen. Trotzdem wünsche ich Deinem Vater, Dir und allen Betroffenen von Herzen viel Kraft und alles Gute.

 

Christoph

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