#1

Clara

Köln, Germany

insbesondere gute Erfahrung mit Reha nach Hirnblutung / Schlaganfall

Hallo, meine Mutter (im Feb. 60 geworden) hat Ende April eine Hirnblutung erlitten und in Folge einer kleinen OP auch noch zwei (kleine) Infarkte. Durch die Blutung hat sie eine Wahrnehmungsstörung der gesamten linken Körperhälfte und ist rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen. Leider hat man sie vor ein paar Wochen aus der Reha - Phase B entlassen, weil sie nicht orientiert genug war/ist. Sie ist immer wieder in dissozialen Phasen und halluziniert. An manchen Tagen mehr an anderen weniger. Insgesamt haben diese Halluzinationen mit der Zeit zugenommen. Anfangs haben wir es noch nicht wahrgenommen. 

Leider hat sie in der Reha nur wenig und nicht besonders gute psychologische Unterstützung bekommen. Und auch jetzt ist es für uns sehr schwer an Hilfe zu kommen. Im Moment lebt sie in einem Pflegeheim und wir müssen uns um sämtliche Unterstützung (Termine mit Ärzten, Physiotherapie, Ergotherapie und Psychotherapie) selbst kümmern.

Ich fände es toll, wenn sie bald noch einmal in einen Versuch in einer Reha-Klinik machen könnte (psychisch geht es ihr im Moment besser und sie erkennt mittlerweile auch ihre Lage) und bin auf der Suche nach Tipps zu guten Reha-Einrichtungen. Auch für alle anderen Tipps bin ich dankbar. Insbesondere vielleicht auch, wie wir sie selbst unterstützen können bei der Aktivierung der linken Körperseite. Zumindest das Gefühl ist bereits zurück gekommen.

Vielen Dank für alle Infos und Hinweise!

Clara


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#2

Silkfisch

Tauberbischofsheim, Germany

Hallo Clara, 

Ich kann die Schmiederkliniken uneingeschränkt empfehlen. Mein Mann, 62 Jahre, hatte vor 9 Jahren infolge eines Motorradunfalls ein ähnliches Schicksal....und ja, es gibt riesige Unterschiede, was die Reha Einrichtungen betrifft. 

Die meisten Fortschritte hat er der Schmiederklinik in Heidelberg zu verdanken. Dort waren sehr engagierte Therapeuten. Es gibt drei Kliniken, eine ist am Bodensee und noch eine in Allensbach. Ich habe bisher auch von anderen Patienten bzw. Angehörigen nur positives gehört. Mein Schwiegersohn ist Arzt und favorisiert diese Kliniken. Klar, manchmal wird übers Essen gemeckert aber das ist in meinen Augen zweitrangig. Das Wichtigste sind die Therapien - und da sollte man den Fokus drauf legen. Die Schmiederklinik sind auf Neuro spezialisiert und die braucht deine Mutter! Allerdings ist der Weg von Köln nach Baden Württemberg nicht grad um die Ecke. Vielleicht könnt ihr das mit einem Wochenendbesuch verbinden. 

 Mein Mann hat eine rechtsseitige Gesichtsfeldeinschränkung, dadurch ist das Laufen erschwert. Dank Neuropsychologie und Physio hat sich das schon wesentlich verbessert. Das erfordert natürlich viel Geduld und Übung. Das Gehirn braucht seine Zeit, um sich wieder neu zu vernetzen. Ich rate dir dringend zu einer neuropsychologischen Therapie. Mein Mann hat 1x pro Woche 2 Stunden, die Neuropsychologin kommt zu uns nach Hause. Sie arbeiten viel am Laptop, machen Denk- und Strategiespiele z. B. Schach, Memory usw. Sie üben auch das rechnen, lesen usw. Dank der Therapie ist er geistig viel fitter und agiler geworden.  

Deine Mutter ist gerade mal ein Jahr älter wie ich. Das ist bitter, auch für sie. Wie nimmt sie es auf, in einem Pflegeheim Leben zu müssen? Einmal im Jahr geht mein Mann für zwei bis drei Wochen zur Kurzzeitpflege in ein Heim. In dieser Zeit mache ich Urlaub und verreise mit einer Freundin. Es bricht mir jedes mal das Herz, denn er ist mit seinen 62 Jahren mit Abstand der Jüngste. Gott sei Dank trägt er es mit Fassung aber schön ist das nicht. 😢

Wenn du Fragen hast, kannst du mich gern kontaktieren. 

 

 

 


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#3

Marganna

Rheinland, Germany

Hallo Clara, du kommst ja auch aus dem Rheinland, darf ich fragen, in welcher Rehaklinik deine Mutter war?

 

#4

Clara

Köln, Germany

Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrung!

Tatsächlich war meine Mama auch in einer der Schmieder-Kliniken. Allerdings in der in Gerlingen. Von der am Bodensee hatten wir auch nur gutes gehört und eigentlich darauf gehofft dass es in Geringen auch gut werden wird. In unserem Fall war es das leider nicht. 

Genau ich wohne in Köln. Meine Mama aber in Tübingen, Nähe zu Stuttgart. Deswegen ist die in die Reha nach Gerlingen gekommen.

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