Hallo zusammen,
Anfang August hatte mein Vater (81) eine Hirnblutung. Seit 2 Wochen ist er nun in der Reha. Leider sind es bis zur Reha 2 Stunden Autofahrt und da ich 2 kleine Kinder habe, kann ich nicht einfach unter der Woche dorthin fahren um nach dem Rechten zu schauen. Das stört mich, da ich nicht mal eben mal vorbei gehen kann um zu schauen ob es ihm dort gut geht bzw. mich mit Arzt/Therapeuten zu unterhalten. Für meinen Vater ist aktuell die linksseitige Lähmung sein größtes Problem. Wenn man ihn fragt wie es geht, sagt er immer "schlecht, ich kann meinen Arm noch nicht bewegen".
Aktuell bekommt er Mo-Fr Fysio, 2x Ergo, Schlucktraining, mal ein Sitztraining. Ja gut, er ist 81 und hat 2 künstliche Herzklappen, aber ich habe mir von der neurologischen Reha eine intensivere Behandlung versprochen. Eine geriatrische Reha hätte er näher am Wohnort haben können, aber wir haben uns bewusst für eine neurologische entschieden weil uns alle gesagt haben die sei zielgerichteter und intensiver. Ist das denn normal, liegt es am Alter oder an der Klinik?
Vor der Hirnblutung hat mein Vater noch fast alles gemacht, war gut zu Fuß und klar im Kopf. Auch jetzt ist er noch klar im Kopf und ich habe die Befürchtung, dass er in der Reha eingehen wird. Er wird dort nicht jeden Tag mobilisiert, nur wenn er mal eine Therapie außerhalb seines Zimmers hat, aber Fysio und Ergo werden bei ihm im Zimmer gemacht. Er sieht also kaum andere Menschen und kann nur die Wände anstarren. Selber kann er ja nicht raus. Da frage ich mich wirklich wie das beförderlich sein soll für die "Genesung" wenn der soziale Aspekt so auf der Strecke bleibt. Und wieder die Frage, ist das normal? Oder darf man da mehr erwarten? Meine Mutter hatte diesen Aspekt mit der Mobilisierung angesprochen, die Ärztin gab ihr zwar Recht, aber hat sie weiter geschickt zum Verwaltungsleiter Ob da noch was bei raus gekommen ist, muss ich Montag erstmal telefonisch versuchen raus zu bekommen in der Klinik. Abgesehen davon frage ich mich ob der soziale Aspekt bei bettlägerigen Patienten in der Reha nicht beachtet wird. Mein Vater wird über das WE einfach nur im Bett liegen gelassen. Essen bekommt er ja auch ans Bett gebracht. Dann zieht das Personal wieder die Tür zu und fertig. Da wird man doch von selber depressiv.
Mit der Pflege bin ich (auch) nicht ganz zufrieden, aber vermutlich kann man da auch nicht zuviel erwarten. Die Tage wurd ihm eine falsche Tablette vor die Nase gestellt. Als mein Vater fragte was das sei, bekam er keine Antwort. Irgendwann danach kam der Pfleger zurück mit der Frage ob mein Vater die Tablette schon genommen hatte, weil die garnicht für ihn gedacht war Zum Glück hatte mein Vater das Döschen nicht aufbekommen.
Ich überlege gerade hin und her wieviel wir von der Reha erwarten können, bzw wann es Sinn macht sich zu beschweren. Nicht nur innerhalb der Rehaklinik, aber auch bei der Krankenkasse. Da ich mit der Thematik an sich und auch mit Rehas keine Erfahrung habe, wäre es schön etwas Input und Erfahrungen von anderen zu lesen.
Sorry für den leicht chaotischen Beitrag, aber so sieht es in meinem Kopf aktuell auch aus.
Viele Grüße, Baumkuchen