#1
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Unbekannt

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Hallo zusammen,
 
wer hat Erfahrung mit Zahnärzten bzw. Zahnarztbesuchen nach einem schweren SAB?
Mein Vater, vor 15 Monaten eine schwere Hirnblutung, hat eine Aphasie, hat einen rechtsseitigen Neglect/Lähmung und ist oft sehr ungeduldig. Er hasst es den Mund zu öffnen (wenn z.B. ein Arzt ihn auffordert, den Mund zu öffnen, oder wenn Mama versucht ihm die Zähne zu putzen.
Sein Neurologe meinte, es ginge nur mit einer Vollnarkose in einer Zahnklinik. Mir graut es jetzt schon davor, ihn wieder in einer Klinik unterzubringen. Vor allem aber macht mir die Vollnarkose angst.
 
Hat hier jemand Erfahrung? Habt Ihr auch so eine Situation mal erlebt bzw. bei Euren Angehörigen? Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir Eure Erfahrungen mitteilt. Für Eure Antworten danke ich jetzt schon mal....
 
Ganz liebe Grüß aus Frankfurt sendet B.
#2
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Hallo Bernadette,
 
ich war auch nach meinem Schlaganfall beim Zahnarzt. Das Einzige, was man mir damals gesagt hat war, dass ich eine Überstreckung des Nackens dort vermeiden soll und das ich nicht lange am Stück den Mund öffnen soll. Kann Dein Vater sich mitteilen, sso dass man von Ihm erfahren könnte, warum er den Mund nicht gerne aufmacht? Habt Ihr versucht ihm zu erklären was sonst dann folgt?Klinik Narkose?
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo!
 
Das ist in der Tat ein Problem, und ich kann Deine Besorgnis sehr gut verstehen. Ich habe mit meinen Eltern zwar dieses Problem nicht direkt (anfänglich biss mein Vater aber auch auf alles, was in den Mund kam und ließ es nicht mehr los, besonders auf die Zahnbürste, so dass wir ihm kaum die Zähne putzen konnten...)aber an Deiner Stelle würde ich folgendes tun:
 
Natürlich ist Vollnarkose und Zahnklinik für die Ärzte erst einmal die einfachste Lösung. Sehe ich aber wie Du... Hast Du schon mal darüber nachgedacht, bei der Ärztekammer nach Zahnärzten zu fragen, die Angstpatienten-spezialisiert sind? Es gibt ja viele Menschen, die beim Zahnarzt vor Angst ausflippen. Ich habe mal gehört, dass hier oft ein leichtes Beruhigungsmittel oder Hypnose eingesetzt wird. Wenn Du Kontaktdaten solcher Zahnärzte (hoffentlich in der Nähe...) hast, einfach mal da anrufen und den Fall schildern. Vielleicht haben die eine bessere Idee als Vollnarkose. Und wenn nicht in Deiner Nähe: trotzdem mal fragen. Vielleicht können die Mitarbeiter/innen am Telefon schon wertvolle Hinweise geben. Häufig tauschen sich Zahnärzte ja auf Seminaren/Kongressen auch aus über solche Sonderfälle, also kann ja sein, dass Du da weiter kommst.
 
Dann hast Du zumindest ein besseres Gefühl und ein umfassenderes Bild über Möglichkeiten.
Von Herzen alles Gute! Und würde mich freuen, wenn Du eine Alternative fändest! Beste Grüße von Kate
#4
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Hallo Bernadett,
 
ich weiß, dass manche Zahnärzte mit Hypnose arbeiten.
 
Vielleicht hilft dir das schon weiter, ansonst wird dein Vater schnell an Zahnfleisschwund leiden und seine Zähne verlieren.
 
Ich putze täglich 3x meine Zähne und lasse 2x jährlich eine professionelle Reinigung beim Zahnarzt machen. Gut, ich war Zahntechniker und schaue auf meine Zähne. Dafür habe ich auch noch alle.
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (04.03.2008, 15:28)
#5
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Hi Ihr Lieben,
 
vielen Dank für Eure Antworten und Eure Tipps. Ich werde das mal mit der Ärztekammer in Angriff nehmen.
Ich fürchte, dass er so oder so seine Zähne verliert. Ich habe neulich einen Blick in seinen Mund riskiert als er gegähnt hat und das was ich gesehen habe, sah gar nicht gut aus :O
 
Aber noch eine Frage zum Thema Hypnose. Meint Ihr das würde bei Papa funktionieren? Ich meine geistig ist er ja komplett da - aber er kann sich nicht lange konzentrieren und dann muss immer alles ganz schnell gehen... Eine Hypnose wäre natürlich super, wenn er dafür die Vollnarkose nicht bekommt.
 
LG B.
#6
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Hallo Bernadett,
 
ich kenne eine zahnärztliche Assistentin, die einen Schlaganfall hatte und das praktiziert. Probiert es einfach aus. Sie sagt, das ist nicht schlimm und man muss dabei nicht konzentriert sein.
 
Sie meint, das geht auch mit Selbsthypnose.
Ich selber habe keine Erfahrung damit.
 
Liebe Grüße Manfred
#7
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hallo Bernadett!
 
Wir haben das gerade hinter uns. Mein Mann hatte vor 2,5 Jahren eine Hirnblutung. Die Zähne haben schon sehr gelitten. Ein Schneidezahn ist sogar abgebrochen. Wir waren bei mehreren Zahnärzten und sind dann doch in der Zahnklinik gelandet, weil es einfach nur unter Vollnarkose ging. Er war 6 Std. im OP und Abends konnte er wieder mit nach Hause. Der Vorteil, das ganze Gebiss, wurde in den 6 Std komplett saniert und er hatte auch keine Schmerzen danach.
 
Er hatte auch sehr viel Angst vor diesem Schritt, aber heute ist er froh, dass er es so gemacht hat.
 
LG Jutta
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