#1
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Unbekannt

Gelöscht

Guten Morgen!
 
Heute habe ich mal eine Frage, die mich schon seit längerem bewegt.
 
Mein Papa kann ja nach seinem SA vor 8 Monaten immer noch nicht wieder sprechen (ja/nein klappt, aber ansonsten kommt nur verwaschenes Lallen heraus).
 
Das belastet ihn und uns sehr, weil er so oft etwas sagen möchte und es einfach nicht herausbekommt. Wir sind dann traurig und er ist sauer, weil wir ihn mal wieder nicht verstanden haben.
 
Könnt Ihr mir vielleicht Tipps geben, wie man die Kommunikation verbessern könnte? Wie habt Ihr das gemacht, gibt es Schautafeln oder etwas Ähnliches, wir kann man ihn mehr fördern?
 
Ich muß dazu sagen, dass Papas rechter Arm gelähmt ist, er also nicht schreiben kann und dass meiner Meinung nach auch seine Fähigkeit, zu lesen, gestört ist.
 
Wäre toll, wenn Ihr ein paar Tipps für mich hättet!!!
 
LG
 
Babsie

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Babsie« (20.08.2008, 10:26)
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Babsie,
 
vielleicht kann dein Vater auf einem Laptop schreiben, das funktioniert auch mit der linken Hand.
Schau mal in Friedhelms Shop, da findest du eine Menge für Aphasiker.
 
Liebe Grüße Manfred
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Babsie,
 
guck doch mal nach einer Aphasiegruppe in deiner Nähe und geh zu einem Treffen, die Leute haben als Betroffene die meiste Erfahrung. Finden kannst du sie z.B. über die Kontaktstellen, die es in jeder größeren Stadt gibt, wie:
 
LG Marianne
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Babsie :)erhält dein Vater keine Logopädie??ich habe nach meinem Hirnschlag ;(das Sprechen von grund auf wieder "neu" erlernen müssen--schau auch mal in Friedhelms Shop---dort findest Du jede Menge nützliche Sachen!Gruss vom Twinspapa ;)auch unter www.stephan-beer.homepage.t-online.de  jetzt mit einem ;) :)Schlaganfall-Risiko-Test oder unter www.wer-kennt-wen.de
#5
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Hallo Ihr Lieben!
 
Danke für Eure Tipps, da werde ich mich mal einlesen.
 
Doch, natürlich bekommt mein Pa Logopädie, aber in den letzten Wochen ist mal wieder kaum was gelaufen (erst war der Logopäde 3 Wochen in Urlaub und seine Vertretung wurde nach einem einzigen Besuch krank, dann mußte mein Pa ins Krankenhaus - also in ca. 5 Wochen war so gut wie nix...).
 
Ich fürchte, dass er nicht mit dem Laptop umgehen könnte. Momentan liegt er ja im Krankenhaus und hat schon Probleme damit, den Knopf für die Schelle auf dem Telefon zu finden. Aber einen Versuch ist es natürlich wert - ich werde das testen, sobald er nächste Woche wieder zu Hause ist.
 
Dass er nicht sprechen kann ist für uns alle das größte Problem, zumal es ihn so extrem frustriert.
 
LG
 
Babsie 
#6
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Gelöscht

Hallo Babsie,
 
frag die Logo wenn Sie das nächste mal zu Deinem Papa kommt. Sie soll Dir einige Übungen zeigen die Ihr mit Eurem Papa noch zusätzlich machen könnt. Denke Dein Papa versteht alles er kann es nur nicht umsetzten, weil die Verbindung fehlet. Du kannst versuchen kurzfristig auch die Anwendungen für die Logo zu steigern, bis die KK motzt. Denke aber das es am sinnvollsten ist, Du läßt Dir Übungen zeigen um die Motorik und Sensibelität der Zunge zu steigern. Wenn er das dann kann, kommen Silben, Wörter und Sätze. Schau Dir auch ,mal die Sachen an die Friedhelm hat, die sind da auch sehr nützlich.
 
 
Liebe Grüße Rüdi
 
 
 
:)
 
 
#7
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Rüdi!
 
Das mache ich, danke für den Tipp. Das Problem bei Papa ist wohl (so hat es mir der Logopäde gesagt), dass er nicht nur Probleme hat, die Worte zu auszusprechen, sondern dass er auch die Buchstaben durcheinanderwirft. Er meint also, dass er ganz verständlich spricht, und wir können ihn nicht verstehen, weil nur Kauderwelsch herauskommt. Er winkt dann immer ab und wirkt ganz traurig, das macht mich ganz fertig.
 
Momentan liegt er noch im KH wegen der PEG, gestern sollte er einen neuen Blasenkatheter bekommen und morgen wird sein Herzschrittmacher getestet - ich hoffe, dass er Anfang der nächsten Woche wieder nach Hause kommt (ist nicht so das Wahre im Krankenhaus...).
 
Hoffentlich ist bei Euch alles einigermaßen im grünen Bereich. Wie geht es Deiner Ma?
 
LG
 
Babsie
#8
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Hallo Babsie

beim Schlaganfall meiner Schwiegermutter war es ähnlich.
Auch sie konnte am Anfang nur lallen, dann kamen unverständlich Worte.
Man hat gemerkt, wie sie sich angestrengt hat und sie weinte dann immer wenn wir sie nicht verstanden.
Ich habe dann immer - bezogen auf die Situation - nachgefragt ob sie dies oder jenes meinte oder wissen wollte und oft hatte ich den Punkt getroffen.
Sie wollte z.B. wissen was mit ihr überhaupt passiert war, wo sie war, was mit ihr geschah (Therapie etc.), wann sie wieder nach Hause konnte, warum der oder die nicht mal kamen...

Ich hatte mir dann angewöhnt sie direkt zu fragen: möchtest du wissen, was...
habe ihr auch viel erzählt, was so in der Welt oder der Nachbarschaft passierte, von ihren Enkeln - einfach alles was mir so einfiel.

Und, was ich auch wichtig empfinde: man kann das alles auch mit ein wenig Humor nehmen - wenn es der andere zu lässt. Ichh abe manchmal zu ihr gesagt: Oma, wo hast du eigentlich diese Fremdsprache gelernt, kein Mensch versteht dich, die Sprache musst du mir beibringen - da sie wusste, dass ich sie aufheitern wollte, lachte sie dann immer und später, als die wieder normal reden konnte, haben wir oft über ihre "Fremdsprachenkenntnisse" gelacht.

liebe grüsse
cora
#9
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Gelöscht

Hallo Babsie,

bei meiner Schwester ist es ähnlich wie bei Deinem Paps.
Ihr SA ist auch 8 Monate her und mit dem Sprechen habe ich das Gefühl das es schlechter geworden ist. Sie bekommt Logopädie, allerdings nur 1 x wöchentlich.
Sie weint auch immer, wenn ich sie nicht verstehe. Dazu kommt noch, dass sie dann richtig laut weint.
Meist bekomme ich aber heraus was sie will und dann lacht sie.

Wir waren jetzt mal zusammen einkaufen und da wollte sie meinen Enkeln was Süßes kaufen. Gesagt hat sie Pizza und bewegte sich in Richtung Wursttheke. Das wollte sie dann nicht sondern nur Pizza. Wir dann dann zu den Tiefkühlpizzas gegangen und da schob sie mich weg und hat ganz toll gelacht und ich natürlich mit.

Als wir dann wieder zum Auto liefen sagte sie als ich ihr sagte: weißt Du noch wie Du  vor ein paar Wochen sagtes : Achtung, alles hört auf mein Kommando. Sie sprach dann auch: Achtung, die Pizza kaufen wir nicht.
Möglich, daß Achtung für sie zum Schlüsselwort geworden ist. 

Seit 3 Wochen ist bei ihr die Wortfindung erheblich gestört. Ob es auch an dem Krampfanfall liegt, den sie vorige Woche erlitt?
Leider ist noch nicht geklärt, ob es ein epileptischer Anfall war oder ein Vorbote zum erneuten SA. Die Neurologin hat ein EEG gemacht, allerdings bekommt der HA die Auswertung erst am Montag.

Ich wünsche Deinem Paps alles Gute und die Tips vom Forum helfen mrt immer sehr. Leider lehnt meine Schwester Laptop auch ab, da sie links sehr ungeschickt ist und die rechte Seite gelähmt ist.

Liebe Grüße von Brigitte
#10
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Babsie,
 
bei meiner Schwester war auch ein völliger Sprachverlust vorhanden.
Die Logop. hatte es uns so erklärt, dass es wie in einer Bücherrei ist, die total unsortiert ist. Es muss erst wieder alles aufgeräumt werden und das braucht einige Zeit. Somit kommt es oft vor, dass falsche Bücher(Worte) hervorgekramt werden. Ich fand diese Erklärung anfangs etwas komisch dennoch ist sie plausibel.
 
Heute (etwa 1Jahr später) kann meine Schwester wieder super gut kommunizieren. Sie telefoniert sogar. Wer hätte das wohl gedacht? Hinter uns liegt auch eine Zeit der absoluten Verzweiflung aber eines dürft ihr nicht-AUFGEBEN-
Meine Schwester hatte auch Zeiten, da hat sie nur geweint und an nichts mehr geglaubt. Ermutigt deinen Papa auch wenn er abwinkt, so ermutigt ihn immer wieder sich zu äußern. Du wirst sehen, mit der Zeit stellen sich "kleine Erfolge" ein.
 
Alles Gute für euch
 
Sabine

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Sonne1970« (22.08.2008, 20:37)
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