#1
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Meine Mutter(51) hatte am 25.Juli 2007 einen schweren Schlaganfall. Die Ärzte haben uns immer gesagt, dass sie den wahrscheinlich nicht überleben wird und wenn sie wach wird, dann müsste man mit vielen körperlichen Beeinträchtigun gen rechnen.
Seit knapp 2 Wochen ist sie jetzt richtig aus dem künstlichen Koma aufgewacht. Sie hat tolle Fortschritte gemacht. Sie kann ihre rechte Seite super bewegen, die linke ist eingeschränkt (aber nicht gelähmt), sie kann sehen, riechen, fühlen, schmecken und reden (wenn auch nur sehr leise und undeutlich). Sie ist geistig absolut fit, daher bekommt sie jetzt in aller Bandbreite mit, was sie nicht mehr kann und ist total depressiv, da ihr das alles nicht schnell genug geht. Sie schmeißt uns jetzt liebend gerne raus (zumindest versucht sie es).
Wie kann man sich in der Situation am besten verhalten? Ich weiß es ist super schwer für sie, aber ich glaube man darf sie auch nicht die ganze Zeit bemitleiden. Was kann ich für sie tun, um sie aufzuheitern?
Liebe Grüße Kati
#2
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Hallo Kati :)in Selbstmitleid zerfliessen ist wohl der falsche Weg-es gibt so viele Möglichkeiten auch mit einer Halbseitenlähmung wieder am Leben teilzunehmen-das siest Du auch auf meiner Hp-http://www.stephan-beer.homepage.t-online.de Alles Gute wünscht euch der Twinspapa ;)
#3
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Hallo Kati, ich denke, es ist völlig normal, dass deine Mutter deprimiert ist. Ich sage mit Absicht : deprimiert und nicht depressiv.Es ist ja erst ganz kurze Zeit her, wo deiner Mutter das passiert ist. Es wird ihr jetzt bewusst, was sie alles verloren hat, was sie nicht mehr kann. Sie braucht Zeit um alles anzunehmen und zu merken, das es trotzdem noch ein Leben danach gibt, nach dem SA.  Es ist jetzt ein anderes Leben, aber das braucht Zeit. Ich hatte mit56 meine beiden SA. Ich war von April bis November im Krankenhaus und Reha.Vielleicht liest du mal meinen Blog, da steht alles drin.Wenn man mitten aus dem Beruf und aus seiner Mobilität halbseitig gelähmt, im Rollstuhl landet, dann hat man auch das Recht verzweifelt zu sein.Ich gehe heute am Stock, grosse Strecken mit Rollator. Deine Mutter hat bestimmt alle Chancen für ein Neues Leben. Ich habe nach über 2 Jahren immer mal Phasen, wo ich verzweifelt bin. Gebt ihr Liebe und Zeit und manchmal vielleicht einen kleinen Schubs. Ich wünsche euch das Beste, LG Marion
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »hoffnung« (05.09.2007, 18:31)
#4
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hallo kati,

ich bin deiner mutter schon 12 jahre voraus mit meinem SA, ( damals war ich 40).

in dieser zeit habe ich immer wieder gezeigt bekommen, das jetzt ein eignes leben vorrang hat.

es ist nun entscheident sich vom alten leben zu verabschieden. ja , es ist ein neues ,ganz anderes leben. es kann glücklich werden, aber auch deprimierend bleiben.

ohne dass ich es damals schon wusste, habe ich fast ausschließlich nur positives ins neue leben vom alten mitgenommen und auch nur positives aufgebaut, allerdings auch sehr viel zurückgelassen.
ich fand schon immer, dass es das schönste am schlaganfall ist, das aussuchen bzw. zulassen dürfen von positiven dingen/gedanken.

es gibt viel hilfe zur neugestaltung, hauptschächlich ist aber zu akzeptieren, wie es nun ist
und hilfe zuzulassen und anzunehmen.

es hat keinen zweck, dem alten nachzujammern,
obwohl die trauer und der abschied genauso wichtig sind, denn wer keine möglichkeit dazu bekommt, kann nie zu dem entschluß kommen sich etwas neues zu schaffen.
(ich hab viel zurückgelassen, aber es wird in meinen gedanken bewahrt. da kann es niemand nehmen)

was immer wieder vom "rübersprung"abhält, sind die ungetrauerte zeit und rückerinnerung an das alte leben.

meine erste große hilfe waren eine kg-therapeutin und die psychologin. sie haben mich so genommen, wie ich nun war,

mich akzeptiert, mir ins neue leben geholfen.

wichtig war aber auch vertrauen zu geben und ihre hilfe anzunehmen.



du schreibst, dass sie euch rausschmeißen möchte.
sie zeigt damit, dass sie schon sucht und wenn sie meint , es präsentieren zu können, wird sie es euch unaufgefordert zeigen.
wichtig ist sie ständig zu bestätigen, denn jede errungenschaft macht stark und sorgt damit für den nächsten erfolg. sie muß das meiste selber schaffen, das zählt am meisten und stärksten.

anzuerkennen ist auch die kleinste errungenschaft, wie zum beispiel ein muskel bewegt sich wieder, oder sie kann was aus der ergo, oder kg, oder logo. oder sonstiges. zb. selbst etwas waschen , oder große zahlen erkennen, oder im stehbrett stehen, usw.

besuch meine HP-geh zu den e-cards- pflanzen und dann königin der nacht, da steht mein zitat dazu.

zg



Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Zebin« (05.09.2007, 20:36)
#5
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Ich danke euch allen sehr für einen Zuspruch und eure Antworten. Das macht wirklich Mut! Außerdem ist es schön, auch mal von Leuten zu lesen, die ähnliches wie meine Mutter erlebt haben. Denn nur so kann man es einigermaßen schaffen sich in die Situation von Mama zu versetzen. Ich glaube ganz nachvollziehen, kann die ein "gesunder" Mensch wohl nie.
Ganz ganz lieben Tag.
Wir werden weiter kämpfen und versuchen Mama ein möglichst schönes "neues" Leben zu schaffen.
Liebe Grüße Kati
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