Hallo Neda,
auch mein Papa hatte letztes Jahr einen Schlaganfall (11.12.), doch die Psyche ist eigentlich recht gut bei ihm, Dank Cipramil. Wir hatten es nach der Reha erst mal wieder abgesetzt (bzw. der Hausarzt), doch als wir spürten, er wird leicht depressiv, nimmt er es wieder. Mein Papa ist Pflegestufe II, sitzt im Rollstuhl, kann ein paar Schritte gehn, jedoch ist die re. Seite komplett betroffen. Zwar kann er auch den Arm leicht heben, doch es fehlt ihm einfach eine richtige Person die ihn motiviert mehr zu machen. 2 x wöchentlich Ergo und 2 x wöchentlich Physiotherapie reichen einfach definitiv nicht aus, aber wir Kinder können nicht alles übernehmen, es ist schwierig auch für uns mit dieser Situation umzugehen. Er ist alleine (meine Mutter lebt im Ausland) , ist auch voll aus dem Arbeitsleben gerissen worden (er wird im Oktober 63) und musste damit klar kommen - was für ihn auch nicht einfach ist. So wie bei Deinem Vater, immer gearbeitet, nie krank gewesen und immer alles selber gemacht. Aber man kann wirklich nicht sagen, was besser ist, depressiv oder gelähmt. Ich wünschte mir mein Papa könnte Fahrrad fahren, Auto fahren etc., mehr am Leben teilnehmen, doch so ist es sehr schwierig - denn er muss immer Stufen überwinden um überhaupt aus dem Haus zu kommen und benötigt hierfür Hilfen. Du siehst, jede Seite ist schwierig und nicht leicht zu händeln. Vielleicht habt ihr ja die Chance mal mit einem Psychotherapeuten zu sprechen, vielleicht öffnet sich Euer Vater ehr einem Fremden, manchmal ist dies einfacher.
Wünsche Euch ganz viel Kraft dies durchzustehen, viele liebe Grüße
Anja