#1
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Hallo.
Ich bin 37 Jahre und hatte im Februar einen Schlaganfall. War zwei Wochen in Klinik, dort wurde ein Loch im Herzen festgestellt. Kam dann in die Reha und nach drei Wochen Reha. Eine Woche nach Hause und dann in die Klinik. Dort wurde das Loch mit einem Schirmchen verschlossen. Mir gehts gut, ich habe keinerlei Einschränkungen aber trotzdem ist irgendwie alles anders. Erlebt zu haben, dass das Leben sich von einer Sekunde auf die andere komplett drehen kann hat mich verändert. Wer kennt das Problem?
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hi Collchen,
Ja,. wie es scheint hast du wohl ein bißchen Glück gehabt..'SF in o2.08 (Loch im Herzen)... dann eine Reha, und nach drei Wochen Reha eine Woche nach Hause
und dann in die Klinik: Loch mit Schirmchen verschlossen...
keinerlei Einschränkungen...
Da kann man nur sagen Prima:

Die körperlichen  Defizite waren nach dem SF scheinbar nicht sehr groß..
Sodaß du nach nur drei Wochen Reha sagen kannst: 'keinerlei Einschränkungen'

Auch die Herz-OP (das Loch konnte mit einem Schirmchen verschlossen werden) ist prima verlaufen.
Somit kann man glauben, daß die Ursache für deinen SF beseitigt werden konnte.

Aber,.... all diese Ereignisse haben dich nachdenklich gemacht. Du hast erkannt, daß deine Existenz
leicht verletzlich ist
... und fragst das Forum
ob wir dieses Problem auch kennen
;)

Da kann ich nur sagen: 'Nur zu gut'.

Wie bin ich mit dieser Situation umgegangen?

Meine Situation: 'Halbseitenlähmung links, Sprachstörung'
..und damit berufsunfähig.
SF in 08.98.

Meine Ursachen (Herzrhytmusstörungen, Bluthochdruck) für meinen SF konnten ebenfalls beseitigt werden.

Zuerst mußte ich lernen, wie ich mit meiner Berufsunfähigkeit  fertig werde.
Aber, das ging eigentlich ganz zügig.

 Das Leben in der 'Stress-Mühle', war zwar interessant, aber ziemlich ungesund.

 Sodaß es eigentlich ziemlich unvernünftig gewesen wäre, in diese 'alte Welt ' zurückkehren zu wollen.
Als diese Erkenntnis vorlag, war die eigene Persönlichkeit gefragt:
'ziehe ich mich mit meinen Behinderungen zurück'  o d e r
gehe ich damit offensiv um?

Anders gesagt: 'Gebe ich mich auf'? 'Oder nehme ich den Kampf an?'

Ich habe mich dafür entschieden, den Kampf aufzunehmen.

Ich habe den Schlaganfall als eine 'gelbe Karte' hingenommen... einen Verweis: 'so geht es auf keinen Fall
weiter'

Die Frage stellt sich sofort unverzüglich: 'Muß es so weitergehen?'

Nein natürlich nicht!  Auch ich kann  ohne 'Streßmühle' glücklich sein .

Aber,.. mich hat mein 'SF-Vorleben' dermaßen leistungsorientiert gemacht, sodaß ich immer noch so funktioniere.
;)

Ich brauche Ziele, an denen man arbeiten/erfüllen kann.
Ja gut,.. Ziele gab es zu Genüge:

1. Sprachbehinderung beseitigen..
2. Gehen lernen
3. meinen linken Arm bewegen
usw...

Also,.. ich begann ausschließlich für mich zu arbeiten, und nicht für einen Arbeitgeber.. Aufgabe waren ja genug da.. Meine Willenskraft war stark genug...
Und so ist nach ca. 10 Jahren nur noch Ziel 3  offen geblieben. Aber ich arbeite daran.
;)

So, mit diesen persönlichen Erfahrungen gebe ich dir auf deiner Frage folgender Antwort:

-Jetzt ist deine starke Persönlichkeit gefragt....

-stell dein bisheriges Leben auf den Prüfstand
 und beantworte die dringenden Fragen,
 und handle...

-Ziehe dich nicht zurück, gestalte dein Leben unter diesen neuen Bedingungen, sodaß es dir (und deiner Familie) Spaß macht.

Tschüs, alles Gute und eine gute Zeit.
:)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »hemi_1« (28.08.2008, 22:50)
#3
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Hallo Collchen,

ich bin 47 Jahre alt und hatte im März einen Schlaganfall. Ich war eine Woche in der Klinik, auch bei mir wurden ein PFO sowie ein Vorhofseptumaneurysma festgestellt. Reha war kein Thema, nach knapp drei Wochen habe ich wieder meinen 40-Stunden-(Büro-)-Job gemacht.
Ich habe genau wie du keinerlei Behinderungen zurückbehalten (dafür bin ich jeden Tag auf's Neue dankbar), aber die Angst vor einem weiteren SA bleibt. Ich nehme Marcumar, habe aber massive Probleme mit der Einstellung des Medikaments.

Im Herbst werde ich das Loch im Herzen ebenfalls verschließen lassen (im KH war keine Rede davon; es hieß nur, dass man keine verlässlichen Studien habe und daher davon abzuraten sei).

Du hast Recht, das Leben ist nach einem SA anders. Die Sorglosigkeit ist weg und plötzlich muss man damit umgehen, dass man dem Tod recht nah war, obwohl man sich noch recht jung fühlt. Im KH hing ein Plakat an der Tür zur Stroke Unit, das gut ausdrückte, was man als Unbeteiligte/-r über Schlaganfälle denkt - und wie es wirklich ist:
"Schlaganfälle bekommen nur ganz alte Menschen - so ab 29."

Man wird anders. Man denkt erstmals nach über die Endlichkeit des Lebens, lebt dadurch bewusster und entwickelt trotz aller ärztl. Versicherungen, dass man medizinisch nun besser als zuvor abgesichert sei, irrationale Ängste.

Verstehen kann das wohl nur jemand, der sich selbst in einer solchen Lage befindet. Wenn es dir ein Trost ist - du bist nicht allein und hier werden sehr viele genau wie du denken. Man darf sich nur nicht einfangen lassen von seinen eigenen Ängsten, denn wir haben dem Schicksal doch ein Schnippchen geschlagen.

Herzliche Grüße und Kopf hoch, you'll never walk alone!

Heike

:)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »CatBalou« (29.08.2008, 07:32)
#4
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Hallo Collchen,
 
du bist auch überrascht, dass das Leben von einer Sekunde zur Anderen, komplett am Kopf steht.
Das geht wohl jedem so, der mit einem Schlaganfall konfrontiert wird.
 
Dazu möchte ich sagen, dass bei mir in der Klinik eine Menge Kinder und sogar Säuglinge waren, die mit dieser Krankheit kämpften.
 
Man kann die gesunde Bevölkerung nicht genug darauf aufmerksam machen.
 
Liebe Grüße Manfred
#5
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hallo!
ich hatte im januar mit 29 jahren ! einen schlaganfall mit linksseitger lähmung. war 3 monate in der klinik/reha. das laufen ging recht schnell wieder. ich bin sehr ungeduldig und mein Arm will noch nicht  so wie ich. mavhe aber nach wie vor fortschritte.

meine halsschlagadern sind wohl seit geburt an verengt. muss nun macumar nehmen.

ab und an falle ich noch in ein kleines "loch". habe aber viele menschen, die mich unterstützen..


#6
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Unbekannt

Gelöscht

hallo collchen,

als ich am 2. mai 2004 die regler runterzog und mein publikum tschüss sagte,
wusste ich nicht, dass ich fünf stunden später im koma liegen würde. jeddenfalls ungefähr.
dann   musse ich langsam über die nächsten jahre verteilt lernen zu akzeptieren, dass mein leben sich von grundauf ändern würde,
dasd ich für meine krankheit im wesentlichenselbst verantwortlich bin,
dass ich dann noch meine hüftköpfe verloren hatte,
und einiges mehr.
dann kam das wiederaufbauen und gedult lernen.
und ich muss sagen es lohnt sich.
ich mache jetzt die ersten schritte.

margy

#7
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Hallo Collchen ;)auch mir hat das Leben übel mitgespielt und ich musste vor 8 Jahren im Alter von 29 Jahren einen ;(Hirnschlag erleiden---nach 2 Jahren Reha kann ich mich jetzt wieder mit einer Halbseitenlähmung wieder ganz gut am täglichen Leben beteiligen--nach zulesen auch auf meiner Hp.
www.stephan-beer.homepage.t-online.de  jetzt mit einem :)Schlaganfall-Risiko-Test oder unter www.wer-kennt-wen.de
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