#1
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Gelöscht

Guten Abend alle zusammen,
 
mein Vater liegt bereits seit über einem Monat auf der Frühreha. Die Fortschritte waren bisher eher mager. Zuerst ging die Therapie sowieso schlecht, da er ja einen blutenden Dekubitus am Steißbein hat(te) und der Blutdruck sicherheitshalber so niedrig gehalten wurde, dass sein Kreislauf flöten ging und auch mehrere Kolappse im Rolli zustande kamen.
Bzgl. der Verwirrtheit: Er hatt ja eine Aphasie und eine Apraxie laut Logopäden, daher ist auch jetzt noch sehr schwierig ihn zu verstehen. Sein geschädigtes Kurzzeitgedächtnis, erschwert das Raten zusätzlich, da er manchmal Dinge fragt die er erst am vorherigen Tag fragte (z.B wie lange ist er bereits im Krankenhaus, was genau ist passiert etc.) Trotzdem habe ich das Gefühl, dass seine Verwirrtheit in letzter Zeit stärker zugenommen hat. Wir verstehen noch weniger. Er sagt zu jedem den selben falschen Namen. Außerdem redet er des öfteren von DM. Er konnte sich nicht an meinen Geburtstag erinnern, der demnächst stattfindet. Ich könnte mir vorstellen, dass das Durchgangssyndrom dazu passt. Doch warum konnte er vor ein paar Tagen noch klarer denken (er war für kúrze Zeit genauso wie vor dem Unfall!!)?  Könnte dies die Wirkung von Psychopharmaca sein? Die Ärzte sagten uns vor ein paar Wochen, sein depressiver Gemütheitszustand verschlechtert und verlangsamt die Therapie, deshalb wären Antidepressiver von Vorteil. Ich bin mir nicht sicher , ob er welche erhalten hat. Morgen gehen wir der Sache mal nach.
Wir lange hat bei euch oder euren Angehörigen die Verwirrtheit gedauert oder dauert bereits an?
 
Beste Grüße
 
Tobustus
#2
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Gelöscht

Hallo
 
mein Mann hatte im März eine Hirnblutung und einen SA , seine verwirrung ging nach 8 Wochen zurück , wobei er jetzt immer noch starke Gefühlsschwankungen hat , diese versuchen wir gerade mit Tabletten in den Griff zu bekommen , wenn er jetzt einen schlechten tag hat dann kann es immer noch passieren das er alles durcheinander bringt und mir ständig das selbe erzählt
Gebe deinem Vater zeit das kommt schon wieder
 
Silke
#3
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Hallo Tobustus,

das Durchgangssyndrom das passt, dazu noch die Antidepressiva, die auch erst einige Zeit brauchen bis sie wirklich angeschlagen haben. Es heisst bei einem Antidepressiva, welches auf längere Zeit gegeben wird ja immer, in den ersten drei Wochen der Einnahme, geht man durch das Tal der Tränen, erst dann setzt die Wirkung ein.

Von daher kan das schon möglich sein. Man kann natürlich gerade wegen des Durchgangssyndroms noch nicht feststellen, ob es das richtige Medikament ist. Es kann nämlich auch nur von diesem Medikament kommen,was man aber schlecht beurteilen kann in diesem Stadium.

Mein Mann hat auch viel von früher erzählt. Er wollte auch immer das seine Oma kommt und ihm Rabarberkuchen und Rarbarberjoghurt bringt, den hatte sie wohl immer selbst gemacht. Er wollte nicht kapieren, dass seine Oma seit Jahren nicht mehr lebt. Irgendwann war das dann plötzlich weg, so arbeitete er ein paar Jahre auf, bis er bei den letzten Minuten vor der Intubation der Not-OP war. Er kann sich heute wieder an alles erinnern.

Das Zeitfenster wird wohl bei jedem Menschen unterschiedlich sein. Micha hatte am 15.02.08 seine Gehirnblutung, dann fast 5 Wochen Koma und erst Anfang/Mitte Mai hörte die Verwirrtheit auf.

Beobachte aber weiter, das ist wichtig - schreibe am besten ein kleines Tagebuch, mit Fortschritten, Rückschritten, Medikamenten, was und wieviel. Das kann immer wichtig werden ...

Weiterhin gute Besserung wünscht euch
Denise

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Peanut« (17.07.2008, 00:51)
#4
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hallo tobustus,

ich glaube du solltest als erstes begreifen, dass du nichts verallgemeinern kannst. jeder krankheitsverlauf ist anders genauso ist bei jedem ein anderer gehirnssektor betroffen.
ich z.b. hatte vor reichlich vier jahren eine hirnblutung, lag drei wochen auf der intensiv im koma und konnte erst nur die augen bewegen. richtig klar denken kann ich aber erst seit ca. 2 jahren.
antidepressiva bekomme ich keine aber psychopharmaka.
du merkst andere symptome werden mit anderen medikamenten bekämpft.
der gemütszustand ist mehr als lles andere von dr tagesform abhängig und wird durch verschiedene faktoren beeinflusst, das wetter, ob er sich wohlfühlt, ob die vergangene nacht erholsam wär u.a.
da lässt sich viel durch das umfeld beeinflussen. das unterbewusstsein spelt da eine grosse rolle.
bei gesprächen kann es sein, dass er einigen wortrn die von auserhalb zu ihm kommen keinen sinn geben kann, weil sie in seinem wortschatz nicht vorkommen. du must dir das vorstellen wie eine datenbank aber auf einen teil der daten ist kein zugriff.
du kannst mit einen dritten einen test machen.
schreibe einen mittellangen satz auf ein blatt papier, dann machst du ein subjektiv und ein wichtiges adjektiv unkenntlich.
und dann gibst du das blatt paper weiter zum lesen.
ich garantier dir der andere hat probleme darin einen sinn zu sehen.
und so geht es eurem vater wenn er euch oder andere sprechen hört.
das wird selbst verständlich besser aber es braucht seine zeit. ich wünsche euch kraft und gedult.
herzlich willkommen im forun.

margy

margy hat seine geschichte und viel mehr aufgeschrieben unter www.margy-plauen.de

#5
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@marianne,

ich hab bei bestem willen keinen hinweis in tobustus fragestellung gefunden,
der auf einen hydrocephalus (deutsch:wasserkopf) hinweist wofür ein shunt zum druckausgleich braucht.
mach dem jungen nicht unnötig angst. es ist schon schlimm genug was er verarbeiten muss.

margy
#6
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Hallo Steffen-margy---Marianne hat nur einen Link ins Forum gesetzt--sowie Du deine Links auch immer anpreist---und der junge Mann wo nach seinem Vater fragt wird davon bestimmt keine Angst bekommen wenn er was vom Wasserkopf erfährt!Thats Live !!Gruss von Stephan :O
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »beersche« (18.07.2008, 17:56)
#7
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entschuldigung werde nie wieder zweifeln

margy
#8
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Hallo nochmal,
 
erst einmal danke für die schnellen Kommentare.
 
Den Pflergern nach zu urteilen, erhält er keine Medikamente.
Was den Wasserkopf angeht, bin ich eher misstrauisch, da erst vor kurzem eine CT gemacht wurde und nix ähnliches endeckt wurde. Zu unserer Freude, war die gesamte Blutung schon abgebaut worden.
 
Er hatte auch heute wieder einer seiner guten Tage. Hätte ich eigentlich nicht gedacht, denn er wurde heute in eine neue Station verlegt, da er die Phase B erreicht hat. Die Räume dort sind genauso eng wie die Einzelzimmer für Phase-A-Patienten. Doch es sind zwei Betten untergebracht. Wenn er jetzt in die notwendige Rückenlage wegen dem Dekubitus gelegt wird schaut er enweder die Wand an oder den Fernseher. Vorher war das Bett wenigsten quer gestellt worden, sodass er immer zum Fernsehr schauen konnte, die einzige Beschäftigung die er hat, wenn wir weg sind.
Er kannte unsere Namen und konnte uns sogar sagen, dass er oft die Wörter verwechselt. Zudem war er erfreut, da er massiv mehr Gefühl in den gelähmten Extremitäten hatte. Auch die rechte Gesichtshälfte kann er wieder fühlen, sodass er heute sogar merkte wie der Speichel runterlief und er es sich selbst abputzte.
 
Beste Grüße
 
Tobustus
#9
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Hey,
 
 wir machen alle unterschiedliche Erfahrungen und deswegen muss es nicht falsch sein, was jemand schreibt. Also streitet nicht!!!
 
Das Forum ist dazu da, sich auszutauschen und man darf auch unglaubwürdige Aussagen annehmen, oder eben nicht!!!
 
Liebe Grüße Manfred
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