#1
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petra45

Gast

hallo ihr lieben.. ja auch mich hat es, letztes jahr ende august nach einer schweren knie op erwischt. ich hatte 2 schlaganfälle, die ich mit vollem bewustsein miterleben musste. ich hatte das erste mal, in meinem leben wirklich todesangst ! was zurückgeblieben ist, ist eine ewig angespannt/eingeschlafene (nicht taub) komplette linke seite und links einen totalen tunnelblick auf beiden augen. ich weiss, dass ich noch verdammt viel glück hatte !
was mir aber zu schaffen macht, ist das ich es immer wieder verdränge ,über das geschehende nachzudenken . es ist wie ein film für mich. einige werden jetzt denken , wie bescheuert ist diese frau denn ! wenn ich darüber nachdenke das ich wahrcheinlich niemehr autofahren darf/kann könnte ich jedesmal in tränen ausbrechen !
ich fühle mich sehr einsam ! vielleicht hilft es ja zu wissen das ich nicht alleine mit meinen verdrängungskünsten bin ! lieben gruss petra
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo petra,
ich hatte auch zwei Schlaganfälle, innerhalb von einer Woche, einen bei vollem Bewußtsein, den zweiten bei einr versuchten OP, die daraufhin abgebrochen wurde. Zum Glück hatte der operierende Prof den absoluten Durchblick. Nach dem 2.ten SA lief ich nach 24 Stunden wieder völlig problemlos.
Nach dem ersten SA aber wollten meine Beine stets wegknicken, sobald ich über starkgemusterten Boden lief.
Nur verdrängen half. ich lief und lief und lief...
Heute arbeite ich wieder Vollzeit.
Das Verdrängen gehört zum Heilen dazu, genauso wie das Weinen.
Sensible Menschen und dazu gehörst auch Du, benötigen viele Methoden, mit dem Erlebten abzuschließen.
Fürchte Dich nicht vor Deinen Erinnerungen.
Schreib sie hier auf. LG Tillman

#3
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Unbekannt

Gelöscht

hallo Petra,
Bei meinem Mann sind die Folgen ähnlich wie bei dir. Im juli 07 hat er einen Sa gehabt. Seit dem hat er eine Gesichtsfeldeinschränkung nach links (homonyme Hemianopsie) und die komplette linke Körperhälfte fühlt sich eingeschlafen an, ist aber voll funktionstüchtig. Anfangs war das Gefühl wie Ameisenlaufen, später veränderte es sich in eine Art Spannung (schwer zu beschreiben) . Die Neurologen meinen der Thalamus hätte auch was abgekriegt und es gäbe keine direkte Therapie gegen diese Dysästhesie.  Autofahren ist nicht mehr möglich (da würde auch kein Verdrängen helfen) Ich finde Verdrängen nicht schlimm, denn eine gewisse Unbeschwertheit hilft Lebensfreude zurückzugewinnen.
#4
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Unbekannt

Gelöscht

hallo petra,

jeder muss eigentlich selbst mit dem erlebten klarkommen. aus diesem grunde habe ich angefangen alles aufzuschreiben und öffentlich zu machen was mit einer internetswite angefangen hat und jetzt in ein tagebuch übergegangen ist.
es ist nach meiner meinung wichtig, dass man das erlente akzeptiert, darüber nachdenkt und es verarbeitet. aus meinen fehlern sollen andere lernen für mich ist es zu spät.
das war der eine lebensabschnitt, jetzt fängt ein neuer an. machen wir das beste daraus. mal sehen was dieser neue lebensabschnitt bringt. ich glaube dem vergangenen muss man nicht nachtrauern. du darfst/kannst nicht mehr auto fahren? freu dich du scheinst laufen zu können.

margy

margy hat seine geschichte und viel mehr aufgeschrieben unter www.margy-plauen.de


#5
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Unbekannt

Gelöscht

:)Hallo Petra.
das mit dem Verdrängen ist so eine Sache-meinerseits hatte ich vor 8 Jahren einen Hirnschlag ;(erleiden müssen-da ich zu allem ein positiv gestellter junger Mann bin nahm ich dies sche....Krankheit an und machte das beste daraus-bin jetzt mit 37 Jahren und einer Halbseitenlähmung schon in Rente!Was solls??Haubtsache ich Lebe und bin kein Pflegefall.Alles Gute weiterhin wünscht der Twinspapa ;)auch unter www.stephan-beer.homepage.t-online.de
#6
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Petra,

nein, allein bist du sicher nicht mit deinen Ängsten und Gedanken. Ich habe ähnliche Symptome wie du. Autofahren ist nicht mehr. Im Moment traue ich mich nicht mal aufs Fahrrad, weil mir ständig schwindlig ist und ich das Gefühl habe, die linke Seite nicht koordinieren zu können. Es gibt viele Dinge, die ich mir für mein Leben noch vorgenommen hatte, z. B. zweites Kind, und es ist verdammt hart von all dem Abschied nehmen zu müssen und ich bin auch oft ziemlich verzweifelt.

 Doch dann gibt es auch viele Momente wo ich darüber nachdenke, was für ein riesen Glück ich hatte!!! Ich kann mich bewegen, kann sprechen, kann raus in die Frühlingssonne und, ja, kann meinen Hintern selber abputzen!

Es ist ein langer, schwerer Prozess, das Erlebte zu verarbeiten und ich stehe erst ganz am Anfang. Aber allein die Beiträge von den vielen Betroffenen hier im Forum machen Mut. Sei dankbar, es gibt so viele, denen es viel viel schlechter geht.

Lieben Mut-mach-Gruß, Anja
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