#1
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Unbekannt

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Hi Ihr Lieben,
habe lange nichts geschrieben (hab "eigentlich" Urlaub) - aber seit Dienstag hab ich schlaflose Nächte wegen unseres Pflegedienstes.
Als erstes haben die mal wieder so ein Terz gemacht, weil wir das Bett auf die andere Seite gestellt haben. Die haben meine Mama rund gemacht (klar, sie ist leider der dt. Sprache nicht so mächtig und ist sonst eher ein ruhiger Mensch - mit ihr kann man es machen...) und jetzt kommt der HAMMER.
Es geht um die Rechnung von denen. Als erstes möchte ich vorneweg sagen, dass wir bis Dato nie über die Kosten aufgeklärt worden sind. D.h. als wir beim ersten Gespräch gefragt haben - hieß: keine Sorge, das geht über die Kasse. So. Dann kam die erste RE nach Hause. Ich frage die Pflegerin, warum wir denn die RE nach Hause bekommen, weil ich ja dachte dass alles über die Kasse geht. und sie sagt, ich brauch das nicht weiter beachten, wäre ja für die Akten. Gesagt getan. So, dann kam im nächsten Monat die nächste RE. Mein Bruder also wieder den PD angerufen und wieder hieß es, es sollen wir nicht weiter beachten, wäre eine Kopie für die Akte. Nach mehrmaligen nachfragen, wie hoch denn nun die Kosten seien - hieß es immer: wir sollen uns keine Sorgen machen - geht ja alles über die Kasse. So! Wir hatten die Pflegkombi beantragt. Den Antrag bin ich mit der Pflerin durchgegangen (die beiden sind ein Paar und betreiben gemeinsam den PD).Sie hatte mir noch schön erklärt, dass wir das auch als Kombi lassen können, denn das was ja übrig bleibt - bekommt Mama.  Von drei mal tägl. haben wir auf zwei mal tägl. reduziert, weil Mama das ganze ganz gut meistert. Morgens kommen sie und waschen Papa im Bett und er wird eingecremt. Dann bekommt er die Medikamente und dann legen sie die PEG an u. Paps wird mobilisiert. Im Großen u. Ganzen sind sie Morgens ca. 1/2 bis 3/4 Std. da. Abends um 17 Uhr wird meistens NUR die Medikamente verabreicht, weil Mama ihn vorher schon gewechselt hat - dann sind sie nie länger als 10 Min. da.
Und jetzt kommt echt der HAMMER - der mir schlaflose Nächte bereitet. Nachdem sie sich tierrisch über den Bettstellplatz geärgert hatten kam am Dienstag ein Anruf des Pflegers in dem er mir sagt, wir hätten offene RE. Er sei sehr erschrocken darüber und wollte wissen was los ist (bis Dato - wussten wir immer noch nciht das wir drauf zahlen müssen!). Achso, bevor ich es vergesse: vor ca. 3 Wochen drückt mir der PD einen Antrag für Sozialhilfe in die Hand und sagt, ich soll mich schnell darum kümmern. Es hatte mich zwar stutzig gemacht und seine Frau hatte ich bzw. mein Bruder dann einige Tage später gefragt, warum wir das nun ausfüllen sollen, jetzt wo sie doch nur zwei mal tägl. kommen bleibt doch noch was für Mama an Pflegegeldübrig. Sie sagt noch: nein, den Antrag würde ich nicht abschicken, nachher bekommen sie noch ärger vom Amt!
Und jetzt stehen wir mit ca. 3.000,-- EUR im Rückstand. Hallo???? Wir haben uns gestern einen anderen Pflegedienst angehört, der hat nur mit dem Kopf geschüttelt und gesagt, dass er uns ein Angebot macht. Mit Papas Pflegestufe III a 1.432,-- EUR kommen wir auf die Leistung hin.
Ich bin immer noch Sprachlos und dermassen verärgert. Habe heute mti der Pflegekasse gesprochen. Wir werden auf alle Fälle den PD wechseln! Das Geld müssten wir wohl zahlen. Ich soll der Pflegekasse das alles schriftl. schicken und die werden alles Weitere in die Wege leiten.
Wer hat auch solche Erfahrungen gemacht mit dem Pflegedienst? Ich wäre sehr dankbar, über Eure Erfahrungen und was ihr getan habt zu hören.
Ehrlich gesagt, würde ich das Geld nicht zahlen, mangels schlechter Aufklärung!
 
Wir waren Anfangs sehr angetan von dem PD. Sie haben sich sehr engagiert gezeigt und Papa kam sehr gut mit denen zu Recht und nun das.....
 
Eure verzweifelte und immer noch  sprachlose B.
#2
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Unbekannt

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Hallo Bernadette,

das ist ein Hammer!

Aber Du musst immer daran denken, einen Schritt im voraus zu denken.

Wir pflegen unsere Mutti seit März 2006 zu Hause und Mutti hat die Pflegestufe III. Sie ist Schwerstpflegefall und das Krankenhaus hat uns im Juni 2007 nach dem Legen einer neuen PEG im Entlassbereicht geschrieben, sie wäre im Wachkoma. Also Du siehst, es ist sehr schwer die Situation in unserer Familie zu meistern. Von Fortschritten ist nicht die Rede, wenn wir einen guten Tag haben, kommt vielleicht mal ein Ja oder Nein.

Aber mit Pflegediensten haben wir so unsere Erfahrungen. Das Sprichwort "Neue Besen kehren gut" trifft bei uns sehr wohl zu.

Der erste Pflegedienst war acht Monate lang nur morgens da.
Die Schwester war immer sehr frech zu meinem Vater, der zwar schwierig ist, aber nicht blöd. Eine Aussage z. B. war:
Ich komme doch nicht zu Ihnen, sondern zu ihrer Frau. Die Zeiten schwankten zwischen zwei Stunden. Die Situation wurde zunehmend unerträglich, als ich dann noch durch Zufall
mitbekam, dass Insulinspritzen (das habe ich denen nicht zugetraut), Verbandswechseln wegen Dekus (es waren keine da) als Behandlungspflege abgerechnet wurde, haben wir uns
sofort voneinander getrennt. Ich habe dann die Angelegenheit dokumentiert und der Pflegedienst musste das Geld an die Krankenkasse zurückzahlen.

Der neue Pflegedienst war am Anfang super, das dauerte aber nur ein paar Wochen. Die sind mittlerweile leicht sauer, weil sie nur morgens kommen können. Sie würden gerne mehr Geld an meiner Mutter verdienen.

Ansonsten muss man alles kontrollieren.

Wir haben auch die Kombinationspflege. Die Krankenkasse
zahlt den Rest von ca. 380,00 € an meinen Vater aus.

Aber wir machen so weiter. Mein Motto mittlerweile ist:
Es ist alles noch steigerungsfähig.

Alles Gute für Euch
Elke






Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Nennchen« (03.08.2007, 20:53)
#3
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chilli82

Gast

Hallo bernadette,

das ist echt der hammer!Eine unverschämtheit!

Bei meinem Pflegedienst war es damals so,dass die mir eine Liste mit allen Leistungen bzw Pflegeverrichtungen in die Hand drückten,wo auch gleich der Preis für die jeweilige Verrichtung angegeben war.
Dann sind wir die Liste durchgegangen und haben dann angekreuzt,was gemacht werden sollte und ich konnte gleich nachrechnen,bzw lies mir einen Kostenvoranschlag geben.Die liste habe ich dann mit bekommen und daheim konnte ich immer gleich alles nachrechnen,wenn ich den Einsatz des PD änderte.
Man sollte sich auch  erklären lassen,was die einzelnen Verrichtungen nun genau bedeuten.
Zb: in meiner Liste steht da "Aufsuchen/Verlassen des Bettes 1,90 Euro" und "Hilfestellung beim Aufstehen/Zubettgehen 4,75 Euro". Was ist da der Unterschied?So Unklarheiten würde ich mir genau erläutern lassen.
Soweit ich weiß,sind die Preise für die Verrichtingen von den Kassen vorgegeben und müssten eigentlich alle gleich sein von PD zu PD.Ist das richtig,wenn nicht ,dann korrigiert mich bitte.

Bei meinem PD war es auch so,dass die mir zunächst einen Vorschlag gemacht hatten,was bei meiner Mutter zu tun wäre.Habe dann aber vieles gekürzt.
Nur mal als Beispiel: Ernährung über PEG kann ich auch selbst machen.Was bringt es mir,wenn ich eh da bin und dann zuschaue,wie der PD die Ernährung über PEG machen würde,wenn ich es auch selber machen könnte.

Lasst euch aufjeden Fall beim nächsten PD die Liste mit den Preisen geben und einen Kostenvoranschlag.
Und lasst euch nicht sagen ,was zu tun wäre,sondern ihr gebt vor,welche Hilfen ihr benötigt!
Und immer schön kontrollieren,ob in der Pflegedokumentation auch wirklich das eingetragen wird,was auch gemacht wurde.Ansonsten einfach durchstreichen-habe ich auch mal gemacht.

Ich würde auch allen raten,die sich zum ersten mal einen PD zulgegen wollen,sich vorher im Internet zu informieren,was einen guten Pflegedienst ausmacht und auf was man bei der Auswahl eines PDs achten sollte.
Sich umhören bei Bekannten,Nachbarn und bei den Ärzten.

lg
vicky


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