#1
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo!
 
So, seit gestern ist mein Papa endlich in der Rehaklinik und es läßt sich bisher alles ganz gut an.
 
Gestern Nachmittag haben wir ihn besucht und uns einen ersten Eindruck verschafft. Sieht nicht schlecht aus, schönes, freundliches Gebäude, helle Zimmer, Holzmöbel, tolle Badezimmer, nettes Personal. Papa hat den Transport gut überstanden und machte einen recht zufriedenen Eindruck.
 
Heute habe ich dann fast eine halbe Stunde mit dem Arzt telefoniert (der mich anrief - welch Wunder!!!), weil dieser anhand der vom Krankenhaus überlassenen Unterlagen keinen richtigen Überblick bekommen konnte.
 
Er sagte mir, dass er natürlich einige Tage brauchen werde, um sich einen genauen Eindruck von meinem Vater machen zu können. Eine Sache sei ihm aber aufgefallen, und die macht mir jetzt doch schon wieder Sorgen.
 
Es sieht so aus, dass mein Vater starke Schwierigkeiten damit hat, Aufgaben bzw. Kommados durchzuführen. Wenn man ihm zum Beispiel sagt, er solle sich mit der Hand an den Mund fassen, weiß er nicht, was man von ihm erwartet. Für die Ärzte scheint das ein Riesenproblem zu sein.
 
Hat damit jemand von Euch Erfahrungen? Ich habe das Gefühl, dass das vor den Komplikationen wegen der PEG nicht so war, da hat er noch recht normal reagiert...
 
Besorgte Grüße von
 
Babsie

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Babsie« (04.04.2008, 14:48)
#2
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Unbekannt

Gelöscht

War bei uns genauso, Babsie.
 
Der Arzt sagte sowas wie: Fassen Sie sich in die Nase und nichts kam.
 
Nach ein paar Wochen oder Monaten kam dann sehr zeitverzögert die Reaktion. Nach ca. einem Dreivierteljahr hat er das dann umsetzen können.
 
Bei uns haben die Ärzte dann auch gemeint, Papa verstünde sie nicht. Als mein Vater dann aber mal einen guten Tag hatte, sagte er mir: Steuerungselement kaputt. Nach und nach verstand ich, was er mir sagen wollte: er verstand, konnte das aber nicht umsetzen.
Mein Gefühl ist, dass das auch viel mit Konzentrationsvermögen zu tun hat, mit Hirndruck, mit Durchblutung und vor allem: bei Müdigkeit geht gar nichts.
 
Lasst Euch davon erst einmal nicht verrückt machen. Wenn er es jetzt noch nicht kann, heißt das noch lange nicht, dass das so bleibt!
 
LG von Kate
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Kate!
 
Hast ´ne neue PN (damit ich nicht alles doppelt schreibe... :))
 
Meine Sorge ist momentan, dass er vielleicht doch im Rahmen der 3 Wochen Intensivstation, der Bauch-OP und des künstlichen Komas noch einen neuen SA bekommen hat. Vorher konnte er einfache Worte sprechen, das rechte Bein bewegen und hat logisch reagiert - heute ist das alles weg. Allerdings ist er natürlich auch allgemein total schwach, vielleicht hängt es damit zusammen.
 
LG
 
Babsie
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Babsie,
 
bei meinem Vater war das Anfangs auch so. Anfangs hat er quasi ins leere geschaut und wenn man mit ihm sprach, hatte man das Gefühl, dass er gar nicht da war. Er hatte auch Schwierigkeiten zu verstehen. Man gab uns zu verstehen, dass er jetzt gar kein Deutsch mehr versteht und er nur noch die Muttersprache versteht. Aber nach und nach hat er BEIDE Sprachen verstanden. Immer wieder mussten wir die Ärzte darauf aufmerksam machen, dass wir Kinder vor allem - immer Deutsch mit ihm sprechen und er auch reagiert hatte. WEnn auch verzögert, aber immerhin.
 
Heute noch reagiert er manchmal gar nicht, aber das hat dann damit zu tun, dass er einfach kein Bock hat. So hat uns das auch sein Psyschologe erklärt. Er schaltet quasie einfach ab, damit er seine Ruhe dann hat...
 
Toi toi toi weiterhin wünsche ich.
 
LG aus Frankfurt
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Sprich Deine Sorge beim Oberarzt an: normalerweise machen die bei neurologischer Reha eigene CTs.
 
 Prüft mal nach, ob die Reha alle CT Bilder aus dem Akutkrankenhaus erhalten hat. Hier habe ich oft erlebt, dass gar keine Bilder mitgeliefert wurden. Vergleich alte Bilder mit den neuen: So kann kontrolliert werden, ob es neurologische Veränderungen gegeben hat.
 
Generell sinnvoll ist es, wenn ein CT gemacht wird, darum zu bitten, dass gleichzeitig Euch eine CD Rom davon mitgemacht wird. Sollten die Bilder mal wegkommen, habt Ihr die Daten noch zur Sicherheit.
 
Ansonsten: bei meinem Vater war es wegen der Komplikationen auch so, dass diese Verschlechterungen auftraten, ohne das neurologisch etwas festzustellen war, könnte mir also vorstellen, dass es sowas ist wie "Kraftreserven völlig aufgebraucht, Körper erst einmal bewegungstechnisch auf Null fahren, geistig auf Durchzug stellen, damit Möglichkeit da ist, den Akku wieder aufzufüllen".
 
Letztenendes müßt Ihr Geduld aufbringen, wahrscheinlich zeigt sich auch bei Euch erst in einem halben Jahr, in welche Richtung es geht. Aber es wird bestimmt besser!
 
LG von Kate
#6
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Unbekannt

Gelöscht

Hi Babsie,
 
bin kein Mediziener, denke nicht das es was mit der PEG zu tun hat, daß hat was mit dem SA zu tun und den Funktionen die müßen sich erst wieder finden. Es wird sich mit der Zeit bessern, aber nicht von jetzt auf gleich. Das war ein Problem wo ich dann zu hören bekam, daß bei Ihr nichts mehr zu machen ist und mich wehren mußte, daß man diese Meinug auch in die Berichte schrieb. Heute kann Sie sich wenn ich es Sie Frage bis ans Ohr greifen. Leider fällt dann die Spastik rein und es geht nicht weiter.
 
Verzweifle nicht mit der Zeit wird es besser werden.
 
 
Liebe Grüße von Rüdi
 
 

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »caveman« (04.04.2008, 15:50)
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