#1
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Wie kommt ihr als betroffene oder angehörige damit zurecht?

:D.Gestern ist es mal wieder so weit gewesen.Es ging mir körperlich sehr schlecht und mußte meine komplette körperpflege meinem Mann überlassen.Ich breche dann innerlich komplett zusammen und weine.Mache es ihm dadurch nicht leichter da er mich so nimmt wie ich nun mal nach der Erkrankung bin....manchmal hilflos,!Er sagt dann immer "In guten wie in schlechten Zeiten,das haben wir uns vor vielen Jahren geschworen.Du bist meine Frau...Doch ich kann es schlecht akzeptieren weil ich vor dem Sa. eine selbstständige wilde Hummel war .

Ich wäre über eure meinungen sehr dankbar und wie ihr es für euch seht.(Ich hoffe das ich nicht zu sehr jammere).Ist normal nicht meine Art.:(

#2
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Unbekannt

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Hallo wibbel,

ich kann dir nur aus Sicht einer Ehefrau antworten, die ihren Mann pflegt. Er hatte mit 45 seinen Schlaganfall, ist linksseitig gelähmt und ich helfe ihm seit drei Jahren.

Für ihn war es damals in der Reha ein wichtiges Ziel nach 1,5 Jahren sich endlich auf der Toilette selber säubern zu können. Ich brauche ihm jetzt nur noch vom Rolli auf die Toilette zu helfen. Auch bei der Körperpflege muss ich einen grossen Teil des Körpers übernehmen. 

Aber ich kann dir nur versichern, dass mir das nie unangenehm war. Ich denke, dass die Ehepartner, die sich dazu entschieden haben, die Pflege zu übernehmen, das auch so sehen. Ich weiss nicht, ob ich das bei meinen Eltern oder Schwiegereltern machen könnte, eher wohl nicht. Aber für meinen Mann und meine Kinder ist und wäre das kein Problem.

Wir müssen im Moment damit leben, dass er diesen Teil der Intimssphäre mit mir teilen muss. Aber sowohl ihm als auch mir ist es lieber so, als wenn fremde Pflegekräfte das übernehmen müssen. 

Ich weiss noch als mein Mann im Koma lag und er das erste Mal in meinem Beisein durch Medikamente bewirkt seinen Darm entleerte, ich stand nur noch heulend da, weil ich wusste, wie demütigend das für ihn sein musste. 

Ich liebe meinen Mann und tue alles um ihm zu helfen. Und ich denke deinem Mann geht das genauso. Aber ich kann dir das eben nur aus der Sicht einer Ehefrau versichern. Umgekehrt würdest du deinem Mann wahrscheinlich genauso liebevoll helfen. 

Liebe Grüße zaubernuss

#3
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Hallo Wibbel, auch ich pflege meinen Mann seit beinahe 3 Jahren. In der ersten Zeit habe ich oft drüber nach gedacht, ob mein Mann das auch für mich tun könnte. Es ist doch schon ein Unterschied ob das die Frau für den Mann macht oder halt umgekehrt. Dein Mann freut sich bestimmt sehr, wenn Du Ihn viel dafür lobst. Mir hilft heute sehr wenn mein Mann mir oft zu verstehen gibt, das er dies oder jenes bald auch noch wieder selber machen möchte. Wenn er es schafft einen Schuh z B. wieder selber anzuziehen, freuen wir uns alle Beide. Gefühle zu zeigen, kann bestimmt auf beiden Seiten oft helfen.

Alles Gute LG Ingrid

#4
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Ich glaube, da mußten fast Alle durch,bin auch selbst Betroffen.Aber es wird bestimmt etwas besser werden,mit der Zeit wirst du kleinere Handgriffe selbst machen können, nur nicht aufgeben,immer probieren was vielleicht schon gehen würde.

Alles Gute sabine

#5
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hm, was hattest du denn? kannst du das sonst alleine?

das war in der reha einer meiner wichtigsten ziele--mich alleine versorgen können. mein mann hat auch immer gesagt in guten wie in schlechten zeiten--dennoch war ich sehr froh, als mir mein mann nicht mehr die windeln wechseln musste. ich hatte jetzt aber nicht den eindruck, dass ihn das wahnsinnig gestört hat....

#6
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Ich antworte mal aus Sicht eines Betroffenen. Meine Partnerin und mir war es nie unangenehm wenn sie mir bei der Körperpflege half. Das ist ja auch ein Teil der Intimität. Mittlerweile bin ich vollkommen selbständig und trotzdem hilft sie mir manchmal  noch bei der Körperpflege - irgendwie aus Tradition. Mehr Probleme hatte ich in der Reha, wenn ich mir von einer jungen Krankenschwester den Hintern abwischen lassen musste. Aber das musste ja sein und so habe ich auch das ertragen.

Natürlich würde ich auch jederzeit meine Partnerin pflegen.

Ich vermute allerdings, dich belastet mehr der Verlust deiner Selbständigkeit als die Pflege durch deinen Mann. Dieses Gefühl kenne ich allerdings auch. Früher in 10 Minuten geduscht und angezogen wenn es schnell gehen musste und heute dauert das eine halbe Stunde. Das schmerzt.

#7
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Hallo Wibbel...

 

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es einerseits für dich manchmal unangenehm ist, weil du nicht weißt, wie dein Mann wirklich darüber denkt. Und andererseits ist es sicher auch von deiner Seite aus, alles so anzunehmen wie es ist.

 

Dein Mann liebt dich aber sicher so sehr, dass es ihm ganz sicher nichts ausmacht. Und umgekehrt würdest du doch sicher das gleiche für ihn machen, aus Liebe.

 

Ich bin selbst nicht betroffen davon, hätte aber keine Scheu, meinem Mann zu helfen bei der Körperpflege. Andersherum kann ich mich genauso darauf verlassen, dass er es tun würde. Und klar, da würde ganz sicher irgendwo ein bitterer Beigeschmack bleiben, aber der kommt davon, dass man sich nun mal alles anders vorgestellt hat im Leben und es fällt einem schwer, alles so hinzunehmen.

 

Vertrau deinem Mann da, er macht das ganz sicher gerne aus Liebe zu dir.

 

Bei meiner Oma ist ja nun noch überhaupt nichts klar, welche Beeinträchtigungen bleiben werden. Aber ich weiß schon jetzt, egal wie schlimm es ist und welche Hilfe sie benötigen wird, ich würde alles für sie tun.

 

Schau weiter nach vorn !!!

#8
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Zitat von: Tazzi

hm, was hattest du denn? kannst du das sonst alleine?

das war in der reha einer meiner wichtigsten ziele--mich alleine versorgen können. mein mann hat auch immer gesagt in guten wie in schlechten zeiten--dennoch war ich sehr froh, als mir mein mann nicht mehr die windeln wechseln musste. ich hatte jetzt aber nicht den eindruck, dass ihn das wahnsinnig gestört hat....

:)Liebe Tazzi.Ich hatte vor etwa zweieinhalb Jahren eine einblutung im Kopf und 2 Hirnoperationen.Ich habe seit her um jede bewegung die ich selbst machen kann gekämpft damit ich so viel wie möglich aleine machen kann.Doch ist leider einiges übrig geblieben und wird auch leider nicht mehr besser.Zwischendurch habe ich trotz vieler Medikamente und  zweier Btm Mittel(Fentanyl und Oxycodon)so starke schmerzen das sich alle Muskeln verkrampen und epileptische Anfälle ausgelöst werden.Dazu kommt eine chronische Leberentzündung die inzwischen zur Zirrose geworden ist.Das rückrad ist inzwischen eingebrochen,zusätzlich habe ich durch entzündungen im Körper im laufe der Jahre die gelenke teilweie oder ganz versteift sind.Da noch ist noch einiges meh,doch da alles gehört nicht so in einschlaganfall Forum,Ich wollte e dir nur erklären...........Ich finde es ganz toll wie du es geschaft hast und danke dir sehr für deine Antwort. Ganz liebe Grüße von Wibbel       (Hoffe ich habe mit der erklärung nicht zu weit ausgeholt doch anders wird es oft nicht verstanden):)                                             
         

 

#9
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Zitat von: zaubernuss

Hallo wibbel,

ich kann dir nur aus Sicht einer Ehefrau antworten, die ihren Mann pflegt. Er hatte mit 45 seinen Schlaganfall, ist linksseitig gelähmt und ich helfe ihm seit drei Jahren.

Für ihn war es damals in der Reha ein wichtiges Ziel nach 1,5 Jahren sich endlich auf der Toilette selber säubern zu können. Ich brauche ihm jetzt nur noch vom Rolli auf die Toilette zu helfen. Auch bei der Körperpflege muss ich einen grossen Teil des Körpers übernehmen. 

Aber ich kann dir nur versichern, dass mir das nie unangenehm war. Ich denke, dass die Ehepartner, die sich dazu entschieden haben, die Pflege zu übernehmen, das auch so sehen. Ich weiss nicht, ob ich das bei meinen Eltern oder Schwiegereltern machen könnte, eher wohl nicht. Aber für meinen Mann und meine Kinder ist und wäre das kein Problem.

Wir müssen im Moment damit leben, dass er diesen Teil der Intimssphäre mit mir teilen muss. Aber sowohl ihm als auch mir ist es lieber so, als wenn fremde Pflegekräfte das übernehmen müssen. 

Ich weiss noch als mein Mann im Koma lag und er das erste Mal in meinem Beisein durch Medikamente bewirkt seinen Darm entleerte, ich stand nur noch heulend da, weil ich wusste, wie demütigend das für ihn sein musste. 

Ich liebe meinen Mann und tue alles um ihm zu helfen. Und ich denke deinem Mann geht das genauso. Aber ich kann dir das eben nur aus der Sicht einer Ehefrau versichern. Umgekehrt würdest du deinem Mann wahrscheinlich genauso liebevoll helfen. 

Liebe Grüße zaubernuss

Danke für diese  lieben worte.Du hast recht,ich würde  für meinen Mann genau das gleiche tun Hoffe für mich dasirgendwann annehmen zu können.Liebe Grüße von Wibbel

#10
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Zitat von: zaubernuss

Hallo wibbel,

ich kann dir nur aus Sicht einer Ehefrau antworten, die ihren Mann pflegt. Er hatte mit 45 seinen Schlaganfall, ist linksseitig gelähmt und ich helfe ihm seit drei Jahren.

Für ihn war es damals in der Reha ein wichtiges Ziel nach 1,5 Jahren sich endlich auf der Toilette selber säubern zu können. Ich brauche ihm jetzt nur noch vom Rolli auf die Toilette zu helfen. Auch bei der Körperpflege muss ich einen grossen Teil des Körpers übernehmen. 

Aber ich kann dir nur versichern, dass mir das nie unangenehm war. Ich denke, dass die Ehepartner, die sich dazu entschieden haben, die Pflege zu übernehmen, das auch so sehen. Ich weiss nicht, ob ich das bei meinen Eltern oder Schwiegereltern machen könnte, eher wohl nicht. Aber für meinen Mann und meine Kinder ist und wäre das kein Problem.

Wir müssen im Moment damit leben, dass er diesen Teil der Intimssphäre mit mir teilen muss. Aber sowohl ihm als auch mir ist es lieber so, als wenn fremde Pflegekräfte das übernehmen müssen. 

Ich weiss noch als mein Mann im Koma lag und er das erste Mal in meinem Beisein durch Medikamente bewirkt seinen Darm entleerte, ich stand nur noch heulend da, weil ich wusste, wie demütigend das für ihn sein musste. 

Ich liebe meinen Mann und tue alles um ihm zu helfen. Und ich denke deinem Mann geht das genauso. Aber ich kann dir das eben nur aus der Sicht einer Ehefrau versichern. Umgekehrt würdest du deinem Mann wahrscheinlich genauso liebevoll helfen. 

Liebe Grüße zaubernuss

I)Ich danke dir  Zaubermaus.Ich werde durch all die guten Antworten sehr nachdenklich............

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