Hallo wibbel,
ich kann dir nur aus Sicht einer Ehefrau antworten, die ihren Mann pflegt. Er hatte mit 45 seinen Schlaganfall, ist linksseitig gelähmt und ich helfe ihm seit drei Jahren.
Für ihn war es damals in der Reha ein wichtiges Ziel nach 1,5 Jahren sich endlich auf der Toilette selber säubern zu können. Ich brauche ihm jetzt nur noch vom Rolli auf die Toilette zu helfen. Auch bei der Körperpflege muss ich einen grossen Teil des Körpers übernehmen.
Aber ich kann dir nur versichern, dass mir das nie unangenehm war. Ich denke, dass die Ehepartner, die sich dazu entschieden haben, die Pflege zu übernehmen, das auch so sehen. Ich weiss nicht, ob ich das bei meinen Eltern oder Schwiegereltern machen könnte, eher wohl nicht. Aber für meinen Mann und meine Kinder ist und wäre das kein Problem.
Wir müssen im Moment damit leben, dass er diesen Teil der Intimssphäre mit mir teilen muss. Aber sowohl ihm als auch mir ist es lieber so, als wenn fremde Pflegekräfte das übernehmen müssen.
Ich weiss noch als mein Mann im Koma lag und er das erste Mal in meinem Beisein durch Medikamente bewirkt seinen Darm entleerte, ich stand nur noch heulend da, weil ich wusste, wie demütigend das für ihn sein musste.
Ich liebe meinen Mann und tue alles um ihm zu helfen. Und ich denke deinem Mann geht das genauso. Aber ich kann dir das eben nur aus der Sicht einer Ehefrau versichern. Umgekehrt würdest du deinem Mann wahrscheinlich genauso liebevoll helfen.
Liebe Grüße zaubernuss