#1
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo!
 
Und wieder ein Rückschlag - hat nicht geklappt mit dem Extubieren, seit der letzten Nacht wird mein armer Papa wieder künstlich beatmet.
 
Sein Doc hat uns erklärt, dass die Atmung einfach zu anstrengend für ihn wurde und sie ihn daher wieder intubiert haben. Das war ein ganz schöner Schreck heute Mittag, ich bin ziemlich fertig.
 
Nun hat man uns gesagt, dass man die Entwicklung über das Wochenende noch abwarten wird und Anfang der Woche wohl eine Tracheotomie vornehmen muß. Die haben das ziemlich schöngeredet - er muß dann nicht mehr sediert werden, kann weiter schlucken üben und alles wird gut. Ich habe aber jetzt die Befürchtung, dass das eine Dauerlösung werden soll, so nach dem Motto Atmung durch den Luftröhrenschnitt, Ernährung durch die Sonde und der Patient darf nach Hause.
 
Was meint Ihr dazu, hat jemand damit Erfahrung?
 
Viele Grüße!
 
Babsie
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Babsie,
 
tut mir Leid für Euch das es eine Achterbahnfahrt wird mit Eurem Vater im Moment.
 
Ich möchte Dir dazu keine Antwort geben, denke so eine Entscheidung solltet Ihr in der Familie klären, es geht ja um Euren Vater und sein Leben.
 
Ich stand genau so vor der Entscheidung wie Ihr, meine Mutter lag im Streben und irgendwie hat Sie dann doch noch die Kurve bekommen. Viele Wochen später hatte ich die Überweisung in eine Klinik hier liegen inkl. Transportauftrag, Termin war auch gemacht. Es sollte für die Schuckübungen und Sprachübungen ein Luftröhrenschnitt gemacht werden. Ist für den Patienten keine angenehme Sache, da bei den Schluckübungen ein Ballon aufgeblasen wird. Dann wird über denn Mund Essen gereicht und nachher wieder über den Mund abgesaugt. Der Ballon kommt wieder danach herraus und später wieder rein bei den nächsten Übungen. Für die Srechübungungen weden Spracheinsätze einngesetzt (weiß nicht den Fachausdruck)  Zwei Tage vorher meine Mutter kam wieder ins KH. Sie war dann durch Schwäche nicht in der Lage diesen Termin wahrzunehmen. Im Moment bekommt Sie das zu Hause.
 
Macht Euch darüber Gedanken ob es nicht für Euren Vater vorübergehend besser ist es zu machen um Sein Leben zu erhalten. Zurück bleibt eine kleine Narbe.  
 
LG
 
Rüdi
 
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Babsie!
 
Tja, wie Ihr Euch nach diesem Rückschlag fühlt, kann ich völlig nachvollziehen...Es ist wohl so, dass wenn man eine Zeit lang künstlich beatmet wurde, man dann wieder das Atmen lernen muss, deshalb kann es durchaus sein, dass alles zu anstrengend für Deinen Papa ist. Vielleicht hat er durch sein erweitertes Bewußtsein auch erstmal Beeinträchtigungen in seiner Belastbarkeit. Haben sich denn die Entzündungswerte oder irgendwas verändert? Er konnte doch recht gut alleine atmen, wenn ich Dich richtig verstanden hatte.
 
Mein Vater hatte auch eine Trachialkanüle. Man hat uns damals erklärt, dass das nach ca. 2 Wochen sein müßte, weil man ansonsten größere Infektionsherde hätte, da der Weg vom Mund/Nase zur Lunge weiter wäre als von der Luftröhre zur Lunge. Und man könnte besser den Schleim und sonstiges absaugen. Und die Mundschleimhäute würden nicht so gereizt. Tja, was soll ich sagen. Natürlich ist so ein Luftröhrenschnitt nicht schön, weil man dann nur mit einem Sprachaufsatz sprechen kann und das geht auch noch schwerer als wenn man soetwas nicht hat, sagte mein Papa hinterher. Bei meinem Vater haben die dann nach und nach die künstliche Beatmung immer weiter runtergefahren. Mein Vater hatte aber auch eine Lungenentzündung, da war es eine zusätzliche Entlastung.
 
Rückwirkend kann man sagen: es ist nicht schön, aber man muss sich da wohl drauf verlassen, wenn die Ärzte es für notwendig erachten. Aber was sage ich Dir da...bei dieser Formulierung haben wir sicher beide ein mulmiges Gefühl.
An Eurer Stelle würde ich versuchen, dass noch ein wenig rauszuschieben. Vielleicht bringen ja 1-2 Tage schon etwas. Wenn es dann nicht besser wird, muss es wohl sein.
Grundsätzlich teile ich Euren Eindruck, dass die erst einmal ihr Standardverfahren machen, weil es fürs Personal das Einfachste ist. Die wollen vermutlich vor dem Wochenende "alles erledigen"!?!?? Laßt Euch erklären, was der Nachteil für Euren Vater ist, wenn das erst nächste Woche gemacht würde. Seelisch ist dieses Ding belastend, weil man dann noch mehr das Gefühl hat, nur noch von einer Maschine gesteuert zu werden und an Schläuchen zu hängen.
 
Auf unser Drängen hin wurde die Kanüle bei meinem Papa dann nach 2 Monaten gezogen. Das wächst dann innerhalb von einem halben Tag wieder zu.  
 
Ich hoffe so sehr, dass sich der Zustand Deines Vaters schnell wieder bessert und sich dann stabilisiert.
 
Mitfühlende Grüße von Kate
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