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mutter nach 24 stunden erst gefunden

hallo! ich möchte diese plattform nutzen um euch vom schicksal meiner mutter zu erzählen und vielleicht auch antworten auf fragen zu erhalten, die mich noch quälen.

ich habe meine 60-jährige mutter am ostersonntag in ihrer wohnung gefunden. wir waren zum mittag essen um 13 uhr verabredet, hatten aber noch nicht ausgemacht wann ich genau am vormittag vorbei kommen soll. als ich am morgen versuchte sie telefonisch zu erreichen (wir wohnen 35km auseinander) war dies leider erfolglos, sodass ich mir schnell sorgen machte. ich redete mir anfangs noch ein, dass sie vielleicht gerade duscht, oder bei einem nachbarn ist. als ich am handy anrief - wärend mein freund und ich bereits im auto saßen, hörte ich ein unverständliches gestammel, nach ein paar sekunden wurde aufgelegt (hierzu werde ich weiter unten im text nocheinmal zurück kommen). in dem moment wusste ich, dass etwas schlimmes passiert war. obwohl ich noch mehrmals am handy und festnetz anrief - wurden meine anrufe nicht entgegen genommen. bei der wohnung meiner mutter angekommen, konnte ich licht im bad erkennen, aber sie hat die türe nicht geöffnet. meinen wohnungsschlüssel hatte ich nicht dabei und wir haben panisch überlegt, was wir machen sollen: feuerwehr rufen, damit die türe aufgebrochen wird? und was wenn die sorgen unberechtigt sind? der schlüsseldienst hätte eine stunde gebraucht um zur wohnung zu kommen, daher haben wir uns entschieden, zurück zu fahren und meinen schlüssel zu holen. ich wusste zu der zeit nicht was richtig und was falsch ist. als wir dann mit dem schlüssel die wohnung betraten bin ich gleich nach meiner mutter rufend zum bad gelaufen und habe sie dort gefunden. sie lag, bis auf den bh entkleidet in der badewanne, leicht verkrampft mit zur seite gedrehten kopf und hat schwer geatmet, leicht geschnarcht. ich dachte zuerst, dass sie vielleicht gestürzt ist und aufgrund einer gehirnerschütterung ohnmächtig ist! wir haben sofort die 112 gewählt, kurz darauf kamen bereits die notärzte. meine mutter konnte soweit stabilisiert werden, dass sie transportfähig war - sie wurde umgehend mit einem rettungshubschrauber in ein klinikum nach münchen gebracht. zwei stunden später haben wir dann von den behandelnden ärzten die nachricht erhalten, dass sie einen schweren schlaganfall erlitten hat, der durch herzrhythmusstörungen ausgelöst wurde. der schlaganfall hatte bereits eine so starke schwellung im gehirn ausgelöst, dass das zentrale nervensystem schon betroffen war und die ärzte mussten mir mitteilen, dass meine mutter in den nächsten tagen sterben wird. am 2.4. wurden die letzten tests durchgeführt, die den hirntod bescheinigten. seit dem auffinden meiner mutter, bis zu ihrem tod war ich so oft wie es mir die ärzte erlaubten bei ihr und hab ihre warme hand gehalten. man kann so schwer glauben, dass ein mensch tot ist, wenn das herz noch schlägt - auch wenn man weiß, dass dies ohne die medizinischen geräte nicht der fall wäre. meine mutter hatte keine patientenverfügung hinterlegt - aber gott sei dank wurde sie schnell erlöst.

die ärzte haben mir mitgeteilt, dass aufgrund der schwere des schlaganfalls und dem fortlauf, der schlaganfall mindestens 24 stunden zurück lag, d.h. am samstag abend vielleicht. aber was ist mit dem handyanruf von mir, etwa eine stunde bevor ich sie fand? das handy haben wir nicht bei meiner mutter im bad gefunden, sondern in ihrer tasche im wohnzimmer - es war aus bzw. der akku leer! leider hab ich ihre pin nicht, da mein freund der meinung ist, dass das die mailbox war - die sie vielleicht irgentwann unwissentlich besprochen hat? wisst ihr, ich kann mir diesen anruf auf ihr handy einfach nicht erklären! kann es sein, dass sie noch so kurz vorher, verwirrt, herumgelaufen ist?

was mir auch fragen aufwirft ist, warum sie so in der badewanne lag, wie wir sie gefunden haben! meine mutter hat nie gebadet, in der wanne war auch kein wasser und sie lag - fast gemütlich möchte ich sagen, mit angewinkelten beinen der länge nach drinnen. wäre sie vor der wanne gestanden, als sie den schlaganfall bekam - hätte sie da nicht anders gelegen? sie hat auch keine platzwunde oder prellungen! im bad lagen noch kleidungsstücke von ihr am boden, die nach urin gerochen haben. wäre es möglich, dass als ein vorzeichen des schlaganfalls sie nicht mehr anhalten konnte, das gemerkt hat und in die wanne, die auch dusche ist, gestiegen ist um sich zu waschen - nur dass es soweit nicht mehr gekommen ist?

mich quälen diese fragen, da die ärtze der meinung waren, dass alles sehr schnell ging...ich bin mir da aber unsicher...

rückblickend bin ich auch der meinung, dass sich der schlaganfall meiner mutter doch auch angekündigt hat. Sie litt bereits seit jahren unter herzrasen - wie sie es nannte, dass anfangs noch selten, aber in den letzten monaten doch etwas häufiger aufgetreten ist. sie war deshalb auch des öfteren beim arzt, hat auch ein langzeit ekg durchführen lassen, aber es konnte nie etwas nachgewiesen werden. wenn ich meine mutter auf ihr herzrasen ansprach hat sie immer behauptet es wäre nicht öfters als sonst...aber das stimmte nicht. sie hat nach 15 jahren pause vor etwa 4 jahren wieder mit dem rauchen angefangen und ich habe ihr so oft gesagt sie solle doch wieder aufhören und dass das häufigere herzrasen vielleicht doch auch darauf zurück zu führen ist. zudem möchte ich, um die liste für risikopatienten voll zu machen, noch erwähnen, dass meine mutter schon viele jahre bluthochdruck hatte (sie nahm dagegen medikamente) und ein mittleres übergewicht.

was mir zudem noch im kopf rumgeistert ist ein telefonat, das ich mit meiner mutter vor etwa 4 wochen geführt habe. Sie hat leicht gelallt und war etwas wortkarg für ihre verhältnisse. ich habe sie sofort gefragt ob alles in ordnung ist - oder, aus spaß, ob sie betrunken ist (meine mutter hat nur wenig alkohol getrunken). ja, alles in ordnung hat sie gesagt und da das weitere gespräch dann auch relativ normal war, habe ich mir keine großen gedanken gemacht - ich habe nie das schlaganfallrisiko meiner mutter wirklich bedacht, obwohl auch meine oma mütterlicherseits an einem schlaganfall gestorben ist. als ich am nächsten tag nochmal anrief war alles wieder normal und meine sorgen vergessen.

menschen, die bislang nicht von einem schlaganfall betroffen sind, weder direkt noch indirekt, sehen diese anzeichen nicht. ich habe es jedenfalls nicht richtig begriffen. vielleicht hätte mich das zuvor beschriebene telefonat dazu eranlassen sollen, sie zu einem arzt oder ins krankenhaus zu schicken - aber ich wusste ja auch nicht...

hätte meine mutter den schlaganfall überlebt und wäre wieder gesund geworden - ich hätte mehr über das thema schlaganfall gewusst und anders, schneller reagiert. nun ist es leider anders gekommen und ich denke für meine mutter, aber auch für mich, ist es besser so. sie hätte, wenn sie überlebt hätte so die ärzte, ein leben als schwerkranker pflegefall führen müssen, weder mich noch ihre freunde erkannt und einfach nicht mehr die person gewesen, die wie alle so geliebt haben.

ich würde mich freuen von euch anmerkungen zu meinen fragen oder vielleicht erfahrungen die ihr mit euren lieben gemacht habt, zu erhalten. Vielen Dank, patrasch

#2
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Liebe petrasch,

ersteinmal mein herzlichstes Beileid zum Verlust deiner Mutter. Das ist sehr tragisch was passiert ist und noch so wahnsinnig frisch. Das da einen ungeklärte Fragen sehr quälen ist nachvollziehbar.

Ich denke schon das sie sehr viele Vorzeichen gehabt hat,so wie du es beschreibst. Und ja,auch der Anruf 4 Wochen zuvor spricht dafür. Es ist sicher für dich nun schwer im Nachhinein das zu lesen,obwohl du es eigentlich schon wusstest. Du schreibst,das selbst ihre Mutter an den Folgen eines Sa verstorben ist. Deine Mama selbst kennt ihren Körper am besten und sie hätte viel eher reagieren sollen. Ich hoffe inständig das du dir diese Last,etwas versäumt zu haben, nicht aufbürdest.

Zum Handy...Und wenn du versuchst,es zum laufen zu bekommen und eine 4pin versuchst? Geburtstag?Hochzeitstag? Ansonsten kannst du in einen Handyshop gehen und die Karte auslesen lassen bzw. erzählen lassen,was es da noch für Möglichkeiten gibt,an die entsprechenden Informationen zu gelangen.

 

Ich wünsche dir viel viel Kraft und alles Gute 

#3
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Hallo Patrasch, mein herzliches Beileid.

Es sind ja viele Fragen, die du dir jetzt stellst,und Selbstvorwürfe.

Ich denke an dem Schicksal deiner Mutter hättest du nichts ändern können,

so traurig das ist.

Sie war in ärztlicher Behandlung und der Schlaganfall hat sie doch getroffen.

So ist das leider öfter.Mein Mann war eine Woche vor seinem Herinfarkt beim Kardiologen,

die Werte waren alle in Ordnung, `ne Woche später hatte er einen schweren Herzinfarkt.

Ich hatte einen "kleinen" Schlaganfall (TIA) war nach 30 Minuten in der Klinik und bekam

dort zwei Tage später den richtig schweren SA, mit linksseitiger Lähmung.

Ich will damit sagen, dass manche Dinge einfach passieren,ohne das wir etwas

dagegen tun können.

Zu dem Telefonat habe ich auch keine Antwort.

Das sie in der Wanne halbbekleidet lag, kann mit dem SA zusammenhängen.

Vielleicht hatte sie kurz vor dem schweren SA, einen leichten und war dadurch verwirrt.

Versuch es zu vergessen, es ändert nichts mehr.

Ich wünsche dir viel Kraft, für die nächste Zeit.

Alles Gute, Marion


#4
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Hallo Patrasch,

mein herzliches Beileid!

Ich könnte dir sagen das es alles vorzeichen sind aber vor 7 Monaten hätte ich sowas auch nicht gewusst!

Die Ärzte haben das gesagt? "ein leben als schwerkranker pflegefall führen müssen" Das wurde meinen Eltern auch gesagt! Ich würde nicht mehr Arbeiten gehen! Habe es aber geschafft! Die Krankheit ist mehr als Sch** und sie verändert einen.........

 

#5
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Der Tod ist nicht das Schlimmste, was einem im Leben widerfahren kann ....

#6
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Lieber bambam

aber immerhin ein enormer verlust!!!!! für die angehörigen.

Lieber Patrasch, ich wünsch euch viel kraft!


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »tochter1« (10.04.2013, 07:44)
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