#1
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Ihr Lieben!
 
Leider muss ich immer wieder feststellen, dass Entlassungsberichte der Akutkrankenhäuser, die die Reha anschließend erhält, sehr lückenhaft sind.
 
Dies ist zum Nachteil der Betroffenen: die Reha kennt oftmals viele Fakten nicht, viele Fehler werden dadurch unnötig gemacht, wertvolle Therapiezeit muss erst einmal mit aufwendiger Eigenanalyse vergeudet werden.
 
Mit folgender Idee habe ich gute Erfahrungen gemacht und von anderen, die meinen Tipp aufgegriffen haben, ebenfalls gehört, dass das hilfreich war. Deshalb jetzt mal hier im Forum:
 
Bevor die Reha für einen Schlaganfall-Patienten beginnt, einen "Patientenstatus" verfassen:
 
Ein Blatt, auf dem in Spiegelstrichen die wichtigsten Fakten noch einmal zusammen gefasst werden.
 
Im obersten Block kurz die wichtigsten Personalien (Geb., Gewicht, Größe , Brillenträger? Dioptrienzahl u.s.w.).
 
Darunter aufführen, was wann passiert ist, besonders, wenn es Komplikationen gegeben hat. (Schreibt Euch möglichst selbst auf, was im Krankenhaus alles passiert ist, wann CTs gemacht wurden, welche Probleme es gab und so weiter. Verlasst Euch nicht darauf, dass dies vom Krankenhauspersonal ordnungsgemäß dokumentiert wird....)
 
Dann kurz in ein/zwei Sätzen mögliche Vorerkrankungen, OPs und Allergien sowie bisherige Medikationen auflisten.
 
Zum Schluss stichwortartig Besonderheiten, das Wesen des Patienten beschreiben. Stichworte könnten sein: Schmerzempfindlichkeit, Kämpfertyp, verschlossen, Ängste u.s.w.
 
Dann die Kontaktdaten/Tel.nrn. der Angehörigen abschließend reinschreiben. Wer mag, kann auch noch in einem Satz die Ziele der Angehörigen für die beginnende Reha formulieren.
 
WICHTIG:
- Nicht mehr als eine Seite
- Achtet auch darauf, dass alle CT/MRT Bilder, die das Akutkrankenhaus gemacht hat, mit in die Reha kommen. Sehr häufig habe ich erlebt, dass in der Reha nichts vorgelegen hat.
 
Ärzte und Schwestern haben so die Möglichkeit, sich kurz aber sehr ausführlich ein Bild zu machen, neben den rein medizinischen Standardinformationen, die im Bericht stehen. Häufig findet das Rehateam hier direkt im Anfang wichtige Infos, ohne die der Patient wie ich finde zur "annonymen Behandlungsmasse" wird. 
 
Gleichzeitig dokumentiert Ihr damit Eure Wachsamkeit und Motivation.
 
So ein "Patientenblatt" könnt Ihr später auch bei jeder weiteren erforderlichen Einweisung oder anstehenden AHB noch nutzen und flankierend einreichen.
 
Noch ein Tipp: Wenn MRTs gemacht werden, bittet vorab darum, dass für Euch eine CD Rom mitgebrannt wird. Begründen könnt Ihr das damit, dass schon mal Bilder weggekommen sind. Im Einzelfall kann zwar eine Gebühr dafür erhoben werden, aber das wäre es mir wert (wir haben die CD Rom bisher immer problemlos ohne Gebühr erhalten). Ansonsten könnt Ihr die Bilder auch mit einer guten Digitalkamera abfotografieren, damit ihr selbst etwas für Eure Unterlagen habt. 
 
Beste Grüße von Kate

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Kate« (05.04.2008, 13:54)
#2
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Hallo Kate!
 
Super zusammengestellt - wir haben das ja auf Deinen Rat hin so gemacht und die in der Reha waren BEGEISTERT!!!
 
LG
 
Babsie
#3
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Hallo Kate,


ja das finde ich auch super. In der Frühreha deines Mannes wurde mir so ein Fragebogen Gott sei Dank gegeben, den ich sehr ausführlich beantwortet habe und mit viel Bedacht.

Leider wurde von der Akutklinik auch nichts mitgegeben als ein leppischer Brief, aus dem nichts hervorgeht. Gerade mal das mein Mann zusätzlich an aplastischer Anämie leidet, jedoch nicht wie sie ihn behandelt haben - einfach nichts. Noch nicht einmal die Unterlagen die ich der Akutklinik gegeben hatte von der Therapie die er vor Jahren wegen der aplastischen Anämie hatte. Ich fand das schlimm, Gott sei Dank habe ich die ganze Mappe nochmals kopiert und dann abgegeben. Denn sonst müssten die ewig wegen der Medikation probieren ...

LG
Denise
#4
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Aus gegebenem Anlass setze ich das Pre-Reha-Tipp-Posting noch mal nach oben, vielleicht hilft es ja ein paar neuen Lesern hier weiter.
 
Liebe Grüße von Kate
#5
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Grundsätzlich eine gute Idee.
Auch ich hatte von der ersten Rehaklinik einen Brief voller Fehler mit in die Godeshöhe bekommen. Kein Wunder, der Stationsarzt auf Normalstation hatte mich in den 5 Wochen dort nie untersucht oder befragt, und der Oberarzt, der ihn mitgezeichnet (oder sogar selbst geschrieben) hat, hatte mich nur mal am Anfang der Frühreha untersucht, als ich noch ziemlich daneben war, danach nur mal kurz auf dem Flur getroffen. Wahrscheinlich hatten sie nur aus den alten Akten und Berichten der Therapeuten abgeschrieben.
Allerdings ist der Arzt in der Godeshöhe bei der Aufnahmeuntersuchung auch den Brief durchgegangen und hat das meiste nochmal nachgefragt, hat sich dazu auch Notizen in dem Brief gemacht. Nur schwierig, wenn der Patient nicht so fit ist.
#6
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Hallo Kate, wirklich eine prima Idee.
 
'Ich möchte gerne einen Rat hin zu fügen, dass man sich im Gespräch mit Mitpatienten, informiert, welche Therapien angeboten werden, darüber nachdenkt, ob diese sinnvoll für einen selber sein können und dann danach gezielt fragt, mir selber ging es so, dass ich drei Monate lang in einer Gedächtnisgruppe wa, obwohl zeitgleich Wassertherapie angeboten wurde, die mir motorisch sicherlich besser getan hätte, nach diversen Hirnfunktionstest, durfte ich dann zur Wassertherapie aber da hatte ich dann schon drei Monate"vergeudet". Später bestätigte mir dann eine Neurologin(der REHA) das ich rein von der Lage des SA das Gedächtnis nicht betroffen sein kann!! Warum war ich denn dann in dieser Gruppe, einfach der Patienten-Therapeutenschlüssel in der Gedächtnisgruppe war für die REHA besser. Deswegen, haltet die Ohren offen, damit Ihr oder Eure Angehörigen im Patienteneinheitsbrei nicht untergehen
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