#11
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Hallo Mikesch,
hallo Brummi ...
 
was soll ich sagen, Ihr beiden sprecht mir aus der Seele. Mein Dad hatte vor 14 Monaten einen schweren SAB. Seit dem ist nichts wie es mal war. Ich habe die Betreuung für Papa in allen Angelegenheiten. Meine Ma kann das nicht machen, weil Sie nie selbst was machen musste. Papa hat sich um sie gekümmert und alles erledigt.. So und jetzt kam dieser Sch... SAB. Seit dem regel ich alles in der Familie. Verwalte den ganzen Behördenkram, der mich echt immer wieder Nerven kostet. Tröste Mama, wenn sie am Ende und verzweifelt (sie will einfach nicht wahrhaben, dass Papa nicht mehr der "Alte" wird). Er hat einen sogenannten NEGLECT, kann nicht sprechen, nicht laufen oder sonst was alleine machen. Hat seit 1 Monat auch einen Dauerkatheter neben der PEG-Sonde.  Zur Zeit liegt er wg. schweren Depressionen in der Klinik. Seine Agressionen sind echt schlimm. Gestern hat er mich aus dem Zimmer "geschmissen"...
 
In den 14 Monaten habe ich über 10 kg abgenommen und meine GEdanken kann ich nicht abstellen. Egal was ich mach oder tu - immer muss ich an Papa denken. Es geht mal aufwärts, dann denk ich ... so langsam bekommen wir das alles in den Griff und dann überschlagen sich manchmal die Negativen Ereignisse und wenn Du glaubst "schlimmer kann nicht werden" - oh doch - es geht immer schlimmer!
 
Es gibt of Momente wo ich einfach nur denke, warum schlafe ich nicht einfach ein wach nie mehr auf! Aber: ich kämpfe weiter - bis nix mehr geht. Aber ich bin auch an einem Punkt gekommen, wo ich einfach nicht mehr kann und nicht mehr will. Ich bin total ausgelaugt und fertig. Mein Blutdruch ist gesunken und mein Kreislauf spielt "Spielchen" mit mir. Mittlerweile schlafe ich fast überall ein. Wenn ich abends von der Arbeit komme und mich nur "kurz" ausruhen möchte, schlaf ich auf der Couch ein.
Bin total vergesslich geworden, obwol ich mir alles aufschreibe, Notizen im Handy mache etc....
 
Freunde sind wenige geblieben, weil mein Problem ja ein Dauerproblem geworden ist... Die meisten haben kein Verständnis, wenn ich den ganzen Tag gearbeitet habe (und in letzter Zeit - bin ich nur noch am Überstunden machen - (von 08:00 Uhr - 19:00 bzw. 19:30 Uhr) - dann einfach nur nach Hause will und nicht ausgehen bzw. tanzen. Sie meinen es ja nicht böse weiss ich auch. Aber, ich bin einfach nur müde. Ich lebe alleine und bin auch froh, wenn ich abends einfach meine Ruhe habe. Manchmal bin sogar fertig um ans Tel zu gehen....
 
Ich habe auch schon überlegt, ob ich mir nicht professionelle Hilfe holen soll, aber dann denke ich: ja und dann??? Ich bin manchmal so fertig, dass ich glaube an meinen Tränen und Traurigkeit zu ersticken. Aber: wenn mich ein Psyschologe so sieht - verschreibt der mir doch gleich Pillchen - und, können die mir wirklich helfen? Ich kann diese Krankheit nicht akzeptieren und etrag es nicht meinen Vater so hilflos zu sehen. Ich muss mich damit abfinden, es ist so wie es ist und ich kann es nicht ändern.... nur lernen damit umzugehen...
 
So Ihr lieben, ich wollte eigentlich nicht so viel schreiben.... aber, es hat nur so aus mir herausgesprudelt...
 
 
ganz herzliche Grüße aus Frankfurt/Main.
 
Eure B.
#12
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Unbekannt

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Hallo Bernadette,
 
ich kann Dich wirklich gut verstehen. Irgendwie sehen wir beide grad keinen Ausweg. Außerdem sind wir ja auch noch im selben Alter und sollten eigentlich das Leben genießen. Aber, Du bist nicht allein mit Deinem Kummer und ich auch nicht, wir haben uns gegenseitig und auch die ganzen lieben Leutchen im Forum.
Wenn Du Kummer hast, kannst Du mir jederzeit schreiben und ich versuch Dir auch zu helfen, denn irgendwie sitzen speziell wie beide im selben Boot.
Ganz liebe Grüße
Mikesch
:D
#13
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Bernadette,
 
meine Mama hat meinem Mann gestern in der Reha den mit vielen Münzen gefüllten Geldbeuten an den Kopf geworfen - nur weil er meinte, dass sie einen Zettel mit unserer Telefonnummer doch selbst reinstecken könnte. Danach hat sie mit Selbstmord gedroht. Und wenn ihre Zimmerkollegin ins Zimmer kommt strahlt sie die an und ist nur noch lieb.
 
Und uns glaubt keiner und man wird als etwas gaga hingestellt.
 
Das mit dem Pflanzlichen (Johanniskraut und Baldrian) hab ich schon durch. Konnte trotzdem nichts mehr essen und auch nicht schlafen.
 
Eine Therapie hilft insofern, dass Du selbst lernst, Entscheidungen zu treffen und diese mit allen Konsequenzen zu akzeptieren. Aber am liebsten hätte ich im Grunde genommen jemanden, der die Entscheidungen für mich trifft, den gibt es aber leider nicht :-(
 
Brummi 
Lieben Gruß!
 
Brummi

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Brummi« (25.02.2008, 12:58)
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