Hallo Ihr Lieben!
Mein Name ist Jutta, bin 40J. alt und neu hier. Mein Mann hatte im July 2005 eine Stammhirnblutung. Die Diagnose lautete: Er wird in der nächsten Stunde sterben und sollte er überleben, was unter 10% liegt, können Sie froh sein, wenn er jemals selbständig Atmen wird !An alle, die so was auch schon mal gehört haben, er ist heute 42 Jahre alt und lebt wieder mit uns zu Hause!!!!!!
Er lag 2 Wochen im Koma und dann 6 Wochen auf der Frühintensivreha. Diese 6 Wochen waren aus heutiger Sicht für mich, die Weichensteller für seine Erfolge in der Zukunft. Er konnte zuerst nur die Augen bewegen, aber in den ersten 6 Monaten erlernte er wieder das selbständige Atmen, das schlucken, das Reden, das Essen, das Sitzen. Er kann alles bewegen, hat aber an der kompletten rechten Seite eine Ataxie, Sensibilitätsstörung.
Nach den 6 Monaten konnte ich Ihn endlich wieder mit nach Hause nehmen. Er ist heute, nach 30 Monaten aber immer noch Tagespatient in der gleichen Reha, was für uns ein großes Glück ist. Denn dieses tolle Team dort, kennt Ihn vom ersten Tag an und ist gleichzeitig wie eine große Familie für uns. Heute kann er sich schon alleine hinstellen, er kann mit mir die Treppen steigen, er kann mit der rechten Hand nach Dingen greifen und sie halten. Das umsetzen ins Auto oder ins Bett klappt schon fast alleine. Jetzt übt er das gehen am Barren, auf dem Laufband und am Rollator. Sein größtes Problem sind seine Augen. Er sieht noch doppelt und hat Wackelbilder(Nystakmus). Fernsehen geht nur auf einer Leinwand. Auch hat er ständig Schwindel. Das alles erschwert das Gehen lernen noch mehr. Aber Gottseidank hat er sehr viel Kraft und Stärke und natürlich einen starken Willen. Wir haben seit 14 Jahren eine kleine Kneipe, wo er mit Leib und Seele Wirt war und auch noch ist. Sein größter Wunsch ist es wieder, hinterm Tresen zu stehen und Bier zapfen zu können. Bis jetzt sitzt er 5x die Woche für ein paar Stunden auf dem Barhocker vor dem Tresen.
Natürlich gibt es auch immer wieder Tief`s! Weil alles für Ihn zu langsam geht. Das Wort Geduld kann er nicht mehr hören. Aber genau diese Seiten hier im Forum, machen Ihm inner wieder Mut. Vorallem die vom Manfred aus Wien. Das er wieder Auto fahren kann, gibt meinem Mann so viel. Denn das ist das, was er so vermißt.
Ich persönlich glaube ganz fest daran, das er das eines Tages wieder erreichen wird und dabei unterstütze ich Ihn, wo ich nur kann!
Ich hoffe, das wir jetzt manch einem, ein wenig Hoffnung geben konnten, so wie einige von euch hier uns Hoffnung geben. Danke!
Es wäre schön, wenn hier jemand auch mit den Augen so betroffen ist oder war,bzw. mit den extremen Wackelbilder, berichten könnte.
Bis dahin, liebe Grüße
Jutta und Jojo