#1
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Guten Abend allen hier,

ich habe mich hier registriert, weil ich hoffe, hier ein bißchen Unterstützung zu bekommen, oder einfach mit jemanden reden.

Ich hatte am 30.06.11 und am 05.07.11 jeweils einen Schlaganfall im Stammhirn, war eine Woche in der Klinik, soll jetzt in eine Reha. Ich habe, wie mir der Chefarzt sagte, unverschämtes Glück gehabt, keine Lähmungen, deshalb wurde ich auch nicht gleich von der Klinik in Reha geschickt, die sagten, das muß der Hausarzt machen. Aber mir ist so oft schwindlig und schlecht! Die Ärzte in der Klinik sagten, das würde sich geben, das wäre eine Folge der Schlaganfälle, und das dauert halt eine Weile. Aber wie lang ist eine Weile?

Ich fühle mich ganz wohl, und dann kommt es wie eine Welle, ganz schnell, mir wird sehr schwindlig und schlecht, und ich bekomme große Angst, daß es wieder ein Schlaganfall ist (da war es nämlich genau so, nur noch viel stärker. Und beim ersten Schlaganfall konnte ich nicht mal mehr um Hilfe telefonieren). Dann stehe ich auf, renn in der Wohnung herum, gehe auf den Balkon und versuch ganz ruhig zu atmen. Nach etwa 2 Stunden wird es besser, dann gehts mir wieder ein paar Stunden gut, und dann kommt es wieder. Ich traue mich kaum aus der Wohnung, weil ich keine Auslöser für die Schwindelanfälle finde. Und immer Angst habe, daß das wieder passiert.

Mein Hausarzt sagt, ich muß in Reha, und ich soll halt Geduld haben.

Kann man in der Reha was gegen den Schwindel tun? Ich weiß noch nicht, wohin ich geschickt werde. Ich denk immer, ob ich wohl nach der Reha wieder arbeiten kann? So wie`s jetzt ist, wäre das nicht möglich.

Ich habe auch irgendwie Probleme mit schreiben, mache ständig Tipp-fehler, das war vorher nie. Das habe ich aber erst nach dem Klinikaufenthalt gemerkt.

Ich würde mich über jede Antwort hier freuen, weil ich mir ziemlich alleingelassen vorkomme.

Mit lieben Gruß

Waltraud

#2
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Hallo Waltraud, sei erstmal herzlich willkommen

Du wirst bald merken, daß du hier nicht alleine bist mit deinen Problemen. Ähnlich wie mich hat es dich auch recht

glimpflich erwischt. Mir sieht man auch nichts an. Ja, der Schwindel, der kommt ab und zu, immer dann, wenn

ich mich übernehme oder  unter Stress gerate und eine Panikattacke dazukommt. Mach dir keinen Kopf, es muß

nicht unbedingt ein neues Ereignis sein. Bedenke, daß durch den Schlaganfall das Gehirn geschädigt ist und sicherlich

kommt daher auch das Problem mit dem Vertippen. Ich mache mir darüber gar keine Gedanken. Bevor ich etwas abschicke,

kontrolliere ich es, ggf. mit dem Rechtschreibeprogramm. Hier im Forum versteht es jeder.

Gehe erst mal zur Reha, erhole dich. Das oder die Ereignisse sind ja sehr frisch und mache dir noch keine Gedanken

über den Job. Das kommt schon wieder. Ich arbeite auch wieder, bin zwar nicht mehr so belastbar wie früher, aber ich

versuche mitzuhalten.

#3
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Unbekannt

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Hallo Waldtraut

Willkommen hier und eins zuerst ..........du bist nicht alleingelassen , ich zum beispiel verstehe dich sehr gut.

Ich habe fast geschlafen als mior plötzlich schlecht wurde. Ich wollte noch zum wc ,weil ich merkte das ich mich übergeben muss aber ich habe es nicht geschafft, Ich wurde  bewusstlos und bin erwacht in...........(ich sage es nicht)

In der klinik hat das erbrechen aufgehört,es war ja auch nix mehr in mir und ich habe sogar wieder etwas gegessen , was aber nicht bedeutet das der schwindel weg war. Es war so schlimm das ich nicht gehen oder stehen konnte,es drehte sich alles.

Sicher hast du das problem auch so ?

Langsam und immer an der wand ging es dann  besser. In die reha musste ich nach einer woche  aber frage nicht wie . Jede stunde war wie ein torkeln und schreiben ging auch kaum,wortfindungsstörungen und einiges mehr.

Mit viel übungen,hilfe und festem willen ging es langsam besser. Nun sei gesagt ,der anfall ist schon länger her als deiner und es stimmt schon das du warten musst was kommt.

Mein dringender rat ist das du die reha machst und dort wird man auf deine beschwerden eingehen. Mit verlaub,ich glaube nicht das ein hausarzt ein richtiger ansprechpartner ist,eher ein neurologe . In der reha wird man dir helfen können und der schwindel wird auch sicher in dieser intensität weggehen. Ich lebe heute recht gut damit,kann bewegungen vermeiden die das gefühl verschlimmern,kurz gesagt,ich habe mich mit dem  verbliebenen zustand arrangiert,denn ganz weg ist er nicht und wird auch sicher als *andenken* bleiben-

Warte ab , eventuell kannst du auch nach gewisser zeit wieder etwas arbeiten aber geh zur reha !

Alles liebe wünsche ich dir ,es wird schon besser......Belli

P.S gerade fällt mirr ein das einige medikamente auch schwindel verursachen können. Achte darauf das dir das nicht zusätzliche qualen bereitet,falls du sowas überhaupt nehmen musst


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Belli« (09.08.2011, 20:56)
#4
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Unbekannt

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Danke, Klaus, daß Du so schnell antwortest.

Ich habe in der Klinik der Physiotherapeutin gesagt, daß ich mich für so einen Schwächling halte, weil ich dann auch so Panikattacken bekomme. Sie meinte, sie würde sich eher Sorgen machen, wenn ich dabei keine Angst hätte. Das hat mich schon etwas getröstet.Sie sagte auch, daß man nach einem Schlaganfall traumatisiert ist und viel Geduld mit sich selber haben muß.

Mein Hausarzt sagt, es gibt keine Medikamente gegen den Schwindel außer Vomex, und die wirken bei mir nicht. Ich will gerne in Reha, (obwohl ich, wenn ich nach "Reha" google, überwiegend negatives finde) weil ich denke, ich halte den Schwindel (oder die Angst dabei)  bald nicht mehr aus,  aber ich frage mich auch, was die da machen wollen, wenn es nichts dagegen gibt. Du schreibst, du bekommst es bei Stress und du schreibst  "ich soll mich erstmal erholen".

Dann ist diese Schwäche, die ich sonst an mirnicht kenne, auch eine Folge? Ich habe oft das Gefühl, ich will mich eigentlich nur noch ins Bett legen und heulen, und leider nützt mir dabei nicht, daß alle sagen, -und ich das auch sehr genau weiß-, daß ich dabei noch sehr großes Glück hatte.

Aber jetzt spüre ich, daß es schon gut tut, das mal jemanden zu erzählen.

Danke.

Waltraud

#5

Maxi11

Gifhorn; Braunschweig; Wolfsburg, Deutschland

Hallo Waltraud.

Bin auch neu hier und hatte am 26.04., also gleich nach Ostern einen Schlaganfall.

Ich war gegen 5:30 wach und wollte zur Toillette als diese ganzen merkwürdigen Symtome anfingen, unter Anderem auch eine plötzliche Übelkeit (ohne Erbrechen) und Schwindel. Später diagnostizierte man bei mir ein Wallenberg- Syndrom. Linksseitig hatte ich koordinationsstörungen und einen wahnsinnig starken Drang nach links zu streben. Ich konnte also auch nicht gehen. Kraft war in Armen, Händen, Beinen und Füßen voll da. Noch im Krankenhaus organisierte meine Frau einen Rollator, weil ich dachte, dass ich in der nächsten Zeit ohne nicht laufen kann.

Ich kam dann nach Seesen (auf eigenen Wunsch) in eine Reha- Klinik. Dort lernte ich langsam meine Gleichgewichtsstörungen halbwegs in den Griff zu bekommen. Das Schwindelgefühl ist nach wie vor vorhanden, allerdings nicht mehr ganz so stark. Immerhin kann ich schon wieder Rad fahren (nach ein paar unspektakulären Abstechern in den Straßengraben). Es geht also voran.

Ich "freue" mich schon auf die Ausflüge auf unebenen Waldboden beim Pilzesuchen. Wird sicher wieder eine mühselige Erfahrung. Gott sei Dank bin ich schon in Rente, muß mich also damit nicht auch noch beschäftigen!

Mein Rat zum Schluss: Bloß nicht aufgeben, immer weiterkämpfen und viel Bewegen und dazu noch eine Menge Geduld aufbringen.

Alles Gute.............


Liebe Grüße, Maxi

#6
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Unbekannt

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Hallo, Belli

leider bin ich mit schreiben so langsam, daß ich nicht in der richtigen Reihenfolge auf die Beiträge antworten kann. Es macht mir schon Mut zu hören, daß die Schwindelanfälle irgendwann in der Intensität nachlassen.  Damit könnte ich leben, da ich schon seit zwanzig Jahren auf Grund eines viel zu niedrigen Blutdrucks immer wieder  Schwindelanfälle (aber andere -viel kürzer und nicht so stark) und schwarzwerden vor den Augen habe. Da lehn ich dann einfach an einer Wand und warte, bis ich wieder klar sehe. Damit konnte ich mich gut arrangieren..

Beim ersten SA dachte ich, zu sterben, und das schlimmste war, immer zu denken: wie lange liegst Du dann in der Wohnung bis jemand was bemerkt. Beim 2. kam ich sofort in die Intensiv, und da  war mir zwar auch sehr elend, aber ich hatte keine so große Angst.  Bei mir war auch die ganze rechte Gesichtshälfte taub, und ein sehr starker Druck im Ohr. Den habe ich immer noch, wenn mir schwindlig wird

Jetzt gehe ich auch so, wie Du das beschreibst: Immer an der Wand lang.

Ich gehe sicher in die Reha, hoffe nur, daß sie irgendwo in der Nähe ist, denn eine lange Zugfahrt verkrafte ich nicht. Aber das müßte die RVA auch wissen.

Es tut mir gut, hier so ein Echo zu bekommen.

Es war so übel, als mir jemand sagte: "Mein Vater hatte auch schon zwei Schlaganfälle und er lebt genau so weiter wie vorher."

Da dachte ich, ich bin ein Jammerlappen, und seitdem habe ich mit keinem mehr darüber geredet.

Mein Hausarzt sagte schon, wenn ich aus der Reha zurück bin, wird er mich zu einem Neurologen schicken, der dann diesen Teil der weiteren Behandlung übernimmt. Und zu einem Orthopäden, weil die Klinik schrieb, man solle die Halswirbelsäule genau untersuchen, die könnte eventuell ein Auslöser sein.

Mit lieben Gruß

Waltraud

#7
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Unbekannt

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Liebe Waltraud,

jaaaa reden und schreiben tut so gut. Ich sage immer wieder, ich wüßte nicht was ich ohne dieses Forum in den letzten Monaten getan hätte. Und das obwohl ich nur Angehörige bin.

Eine Reha ist mit Sicherheit ganz ganz wichtig.

Und wie Belli schreibt ist ein Neurologe auch sehr wichtig.

Zu deinem Problem mit dem Schwindel kann ich leider nicht viel antworten. Dies ist eines der wenigen Dinge mit denen mein Mann nicht zu kämpfen hat.

Er sitzt im Rolli und ist linksseitig betroffen. Ich würde mir niemals anmaßen zu beurteilen wer nun schlimmer betroffen ist, welche Folgen gravierender sind. Diese Gedanken würde ich mir an deiner Stelle auch nicht zumuten.

Dir alles erdenklich Gute! Und nur nie die Geduld verlieren! Das schaffst du!!!!

#8
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo,

zuerst nochmal Danke an alle, die mir geantwortet haben.

Ich habe jetzt ein paar Tage im Bett verbracht, mir tat alles weh, war nur noch müde. Jetzt habe ich mal den Beipackzettel gelesen: Nebenwirkung: Muskelschmerzen.

OK - Mein Hausarzt hat Urlaub, ich trau mich nicht, das Medikament einfach abzusetzen (Simva - soll ein Netz über die Ablagerung in der Halsschlagader bilden, so daß sich nichts lösen kann).  UNd was sind ein paar Muskelschmerzen, wenn man weiß warum.

Ich war beim Homöopathen, der mich sehr gut kennt, er hat mir was gegen die Angst gegeben, und -vorsichtige Hoffnung-, mir ist zwar schwindlig, aber weniger Angst dabei.

Vielleicht ist das ja ein Placebo-Effekt, aber egal.

Ich habe jetzt einen Auslöser für die Schwindelanfälle gefunden: wenn ich mich stark konzentriere, z.B. beim Lesen, wird mir schlagartig schwindlig. Ich weiß jetzt, was das Sprichwort bedeuted: mir brummt der Schädel.:O Denn genau so beginnt es: ein paar Sekunden wie ein brummen,  vibrieren, und dann gehts los. Also sorry, falls ich jetzt nicht mehr alle Tippfehler korrigiere.

Ich bin sehr froh, daß es euch hier gibt.

Lieben Gruß

Waltraud

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