Hallo Syfo,
das ist wirklich eine belastende Situation für Dich. Mein Vater war 3 Monate auf Intensiv und hat auch "hilf mir, hilf mir" geflüstert, was mich ebenfalls sehr belastet hat....
Leider kann ich Dir nicht sofort eine Lösung bieten, da es ein schwieriges Problem ist, das ich nicht genauso in der Form erlebt habe und zuwenig Erfahrung damit habe.
Aber ich stelle mir folgende Fragen:
Verhält sich Dein Vater nur so, wenn Angehörige bzw. Du bei ihm bist, oder versucht er sich auch sonst loszureißen und die Trachealkanüle zu entfernen? Das schätze ich mal, denn sonst hätten die Ärzte ihn nicht von Anfang an fixiert...
Kannst Du mit ihm mit dem Rollstuhl rausfahren? Dass er dem Krankenzimmer mal entfliehen kann und mal den Himmel und die Bäume sieht? Gibt es in der Reha dort andere Patienten mit Trachealkanüle, die bereit wären, kurz mit Euch zu sprechen bzw. sich mit Euch zu treffen, wo Du vielleicht zu Deinem Vater sagen kannst, dass es viele Betroffene hier haben, dazu die kontrollierten Fühl-Einheiten der Trachealkanüle?
Was sagen die Ärzte, wie es in Zukunft weitergehen soll? Er kann ja nicht rund um die Uhr gefesselt in seinem Bett bleiben... Die Fixierung wird vielleicht die Ängste und das Gefühl des Ausgeliefertsein sehr verstärken. Wäre es sinnvoll, ihm vorübergehend etwas "Leichtes" zur Beruhigung zu geben und stattdessen auf die Fixierung verzichten? Vielleicht hat er ja sowas wie Panikattacken!?? Könnte man parallel die Trachealkanüle durch ein großflächiges Pflaster schützen, so dass er trotzdem noch dadurch atmen kann? Gibt es vielleicht verschiedene Ausführungen der Trachealkanülen? Ich kenne nur die, die "hammerhaiähnlich" aussehen, vielleicht gibt es aber auch etwas Kleineres, was er nicht so schnell packen kann???
Du sagst, Dein Vater kann nicht sprechen: kann er ansonsten irgendwie kommunizieren?
Hat er stark an Gewicht verloren? Mein Vater hatte nämlich in der Zeit, wo er Trachealkanüle und PEG hatte und noch nicht gesprochen hat, totalen Hunger! Konnte es aber nicht sagen! Hat er erst später erzählt, was uns dann völlig schockiert hat. Er hatte sich dann auch immer den Aufsatz der Trachealkanüle runtergerissen...Die hatten einfach irgendein Standard für seine Größe ausgerechnet und entsprechend bekam er offensichtlich nur passende PEG Nahrung. Erst, als nach 3 Wochen auffiel, dass er total dünn geworden ist, wurde die Menge erhöht, dann wurde es besser.
Dies sind einfach die ungefilterten Gedanken und Fragen, die mir spontan durch den Kopf gehen. Bitte sieh mir nach, wenn es letztenendes nicht hilfreich ist, aber manchmal kommt man durch "Brainstorming" ja auch auf Lösungen.
Herzliche Grüße von Kate