#1
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Unbekannt

Gelöscht

Heute hab ich die Krankenschwester gefragt, wie es mit dem "Therapiefortschritt" in Sachen Schlucken und Essen bei meinen Vater aussieht, da er über die Magensonde ernährt wird (er hatte vor 4 Monaten einen schweren Schlaganfall und liegt derzeit noch im KH)
Sie meinte dass der Logopäde gesagt hat, dass die Schluckstörung nie wieder gut wird und er nie wieder essen wird können... kann es so etwas geben?
Er soll noch auf Reha, ich dachte immer DORT wird er es wieder erlernen.

Was ist denn das für ein Leben? Ohne Essen und Trinken?
 
 
Liebe Grüße, SchicksalsKind
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Schicksalskind, ich denke nicht, dass man das jetzt schon so sagen kann. Auch für meinen Mann war die Prognose im KH erdenklich schlecht. Mittlerweile kann er schon breiige Kost essen und eingedickte Säfte trinken. Kopf hoch und nicht alles glauben, was dir im KH erzählt wird. In der Reha kann noch vieles besser werden. Alles Gute für euch Sigi und Helga
#3
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Pépé

Gast

Ich möchte mal kurz und plump die Entwicklungsetappen meines Vater beschreiben. Sein Schlaganfall liegt nunmehr 5 Monate zurück.
Aussage Nr.1: "Verabschieden sie sich; er wird es voraussichtlich nicht schaffen!"
Nr. 2: "Er wird wohl doch irgendwie überleben, aber eine Reha lohnt sich nicht; brauchen wir erst gar nicht beantragen..."
Nr. 3: "Er kriegt eine PEG, denn Schlucken wird er nimmer können. Die Verbesserung der Rechtslähmung ist so gut wie aussichtslos, da kommt nix mehr! Das schaffen Sie nicht! Suchen Sie sich ein gutes Pflegeheim!"
Nr. 4: Mittlerweile - 3 Monate später - gibt die Logopädin grünes Licht für pürierte Nahrung. "Aber um Gottes Willen nicht eigenmächtig ausprobieren! Wir sind da angehalten, übervorsichtig zu sein, denn wenn was in die Luftröhre kommt, sind Wir die Dummen!" Mein Sohn, 7 Jahre, hat den Pflegern fröhlich erzählt, dass er seinen Opa mit Eiscreme gefüttert hat. Die Antwort war: "Das Risiko einer Lngenentzündung durchs Verschlucken ist zu groß; das Verständnis der Problematik der Familie wohl nicht wirklich bewußt..." Seltsam nur, dass sie ihn haben Tabletten schlucken lassen, die die Größe einer ekligen Penicillinpille haben...
Nr. 5: Er bekommt nun regelmäßig das KH-Essen in Breiform, aber der Appetit angesichts dieser Pampe läßt zu wünschen übrig, so daß morgens und abends die Kalorien immer noch per PEG sichergestellt werden. Ist ja auch bequemer und weniger zeitaufwändig
Nr. 5: Heute haben wir ihn abgeholt und in eine KZ-Pflege in unserer Stadt begleitet. Da gab es Frikadellen und Kartoffeln; alles lecker gewürzt und lediglich mit der Gabel zerdrückt. Er hat seinen Teller völlig leergegessen, sich kein einziges Mal verschluckt und beendete seine Mahlzeit mit einem wohlwollendem "Aaaah", das niemand falsch interpretieren konnte...
 
Dass nur als kurzer Umriss, der natürlich keine pauschale Gültigkeit haben muss, aber als kleine Hoffnung, dass Dinge sich entwickeln können, an die niemand glauben mag und ein klein wenig Mut, an mehr zu glauben, als es der diensthabende Arzt versprechen mag...
 
Viele Grüße, Pépé
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Schicksalskind,
ich hatte im März 06 einen SA und wurde auch mit einer Sonde ernährt. Erst hieß es auch , das ich nie wieder essen und trinken könne, durch Logopädie habe ich es aber wieder (gott sei dank) in den Griff bekommen. Ich muß mich aber beim essen konzentrieren da mein linkes Stimmband gelähmt bleibt.Eine gute Logopädie wirkt wunder.
Ich wünsche Euch viel Kraft und vor allem Gedult, gebt die Hoffnung nicht auf.
Alles liebe und gute
Wally
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