#1
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Unbekannt

Gelöscht

Meine Mutter sitzt jetzt schon seit Anfang September immer wieder für einige Stunden im Rollstuhl. Leider hat sie noch Schwierigkeiten mit dem geraden Sitzen. Sie fällt regelmäßig mit dem ganzen Körper zur rechten Seite und registriert auch gar nicht, dass sie total schief sitzt. Für sie ist das so gerade. Meine Geschwister und ich setzen Mama immer wieder gerade in den Rollstuhl und sagen ihr, wann sie gerade sitzt. Sie sagt dann immer, dass es so für sie vollkommen schief ist. Wenn man ihr sagt, dass sie sich gerade hinsetzen soll, versucht sie das auch und meistens klappt es sogar. Aber diese Haltung kann sie nicht lange aufrecht erhalten.
Habt ihr noch Ideen, wie man das gerade Sitzen trainieren kann? Sie sitzt häufig so schief, dass sie mit der ganzen rechten Seite runterhängt wie ein nasser Sack. Die Therapeuten üben mit ihr, aber wir wollen ihr zusätzlich helfen, da das für die nächsten Schritte wie Stehen und Laufen einfach elementar ist.
Danke im Vorraus.
Kati
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo!meine frau hatte das gleiche problem.wenn sie schräg im rollstuhl sass war das bei ihr gerade,allerdings nach links denn sie ist rechts gelähmt.es dauerte allerdings ein jahr bis sie gerade sitzen konnte. das beste training für sie war vor einem grossen spiegel sitzen hier konnte sie sehen wie schräg sie sitzt und hat es auch immer korigirt.jetzt sitzt sie eigendlich meistens gerade nur wen sie schlecht drauf ist lässt sie sich gehen und hängt dann schräg im rollstuhl.wenn man sie darauf hinweisst setzt sie sich wieder gerade.
versucht es mal mit dem spiegel,denn von selber weiss sie nicht ob sie gerade sitzt.

#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Kati,
 
das gleiche Problem hatte mein Mann auch, nur nach links. Für ihn war schief auch gerade. Er wurde im Rollstuhl in der Reha immer mit einem harten Kissen auf der linken Seite unterpolstert und hatte links einen Tisch, wo sein Arm drauf lag. Das hat schon mal gut geholfen. Als er nachher wieder gehen konnte, hing er auch nach links, weil das wieder für ihn gerade bedeutete. Selbst seinen Kopf hat er am Anfang schief gehalten und meinte es währe gerade.Er mußte erst seine "Mitte" wieder finden. Das läßt sich auch gut vor einem Spiegel üben, damit derjenige sieht, was wirklich gerade ist. Mit der richtigen Therapie bekommt ihr das bestimmt wieder hin. Bei meinem Mann hat es zumindestens gut geklappt, auch wenn es fast ein 3/4 Jahr gedauert hat. 
 (Leon war eine Minute schneller als ich mit der Antwort)
LG Steffi
:D

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Elfenwiese« (13.11.2007, 22:10)
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Danke für eure Hilfe. Das klingt wirklich nach einer guten Idee mit dem Spiegel.
Ich werde das gleich am Wochenende mit ihr ausprobieren.
Erst einmal vielen Dank und wenn ihr noch mehr Ideen habt, immer her damit. Ich bin für jeden Rat und Tipp sehr dankbar.
Liebe Grüße Kati
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Kati,
 
ich will dir erklären, warum deine Mutter ganz nach rechts gebeugt im Rollstuhl sitzt. Wenn sie gerade sitzt, hat sie das Gefühl, sie fällt raus. Deswegen lehnt sich deine Mutter nach rechts, auf die sichere Seite.
 
Das Tischchen hat schon einen Sinn und dass man dabei gerade sitzt, ist eigentlich ein Nebeneffekt. Der wirkliche Grund dafür ist der Schulterspalt, des gelähmten Armes.
 
Unsere Schulter besteht aus der Gelenkspfanne und dem Gelenkskopf, es ist also kein richtiges Gelenk. In Position gehalten wird es nur durch Muskeln und Sehnen.
 
Sind die gelähmt, dann zieht das Gewicht vom Arm, den Gelenkskopf, aus der Gelenkspfanne und der sehr schmerzhafte Schulterspalt entsteht.
 
Deshalb ist es wichtig, dass deine Mutter den linken Arm richtig abstützt, damit ihre Reservezellen nicht den Schmerz lernen.
 
Ich brauchte 3 Jahre, bis ich meine Schmerzen wieder los war und meine Reservezellen das Richtige gespeichert hatten.
 
Erkläre deiner Mutter das genau und du ersparst ihr viele Schmerzen.
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (14.11.2007, 02:43)
#6
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo zusammen,
 
na, das ist genau das richtige Thema auch für meine Mama. Zwischendurch hat sie ihre Körperhaltung gut im Griff gehabt, aber seit dem Umzug nach Düsseldorf sitzt sie wieder total krumm und schief, sodass das linke Rad total schleift (sie hat leider auch viel zugenommen).
 
@ Manfred: Danke für die gute Erklärung! Das bringt Licht ins Dunkel.
 
Allen einen schönen Tag
 
LG
Michi
#7
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Manfred,
du hast mir jetzt mittlerweile so oft geholfen. Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ein Danke tuts meiner Meinung schon fast gar nicht mehr. Ich finde es echt toll, dass du einem immer so super viel Mut machst und immer hilfst und Ratschläge gibst, wenn man am Verzweifeln ist und nicht mehr weiter weiß. Also noch einmal vielen vielen lieben Dank!
Ja, Mama hat diese Schmerzen auch schon in der linken Schulter. Sie sagt, dass es innerlich total weh tut. Kann man ihr denn da auch was gutes tun? Sie hat einen Tisch und der Arm wird darauf auch immer abgestützt, aber im Bett wird halt nicht so sehr darauf geachtet.
Liebe Grüße Kati
#8
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Kati,
 
leider sind Schulterschmerzen eine langwierige Angelegenheit. Ich habe selber 3 Jahre gebraucht bis ich sie los war.
 
Aber geh mit deiner Mutter in eine Schmerzambulanz und da wird genau das Medikament gesucht, das ihr am wirkungsvollsten hilft.
Sie muss da genau angeben, was für Schmerzen sie hat, z. B. ein brennender Schmerz, oder stechend, oder ziehend usw. und an einer Skala von 1-10 muss sie angeben, wie stark der Schmerz ist, wobei 1 leichte Schmerzen sind und 10, nicht auszuhalten sind.
 
Wenn sie einer Schwester sagt, sie hat Schmerzen, bekommt sie ein übliches Schmerzmitte, das aber dafür nicht geeignet sein muss.
 
Unsere Resevezellen sind clever, die merken, wenn noch der geringste Schmerz ist und sie kann dann auch schlecht therapiert werden. Denn in einen Schmerz sollte kein Therapeut hineintherapieren und wie gesagt,- 3 Jahre Schmerzen, ohne der richtigen Medikation, ist mühsam!!!
 
Ich weiß, wie meine Frau Infos sammelte und glücklich über jede Antwort war. Deshalb war sie bei jeder Therapie dabei und wir haben hinterfragt, wenn das notwendig war.
 
Das war mit ein Grund, warum ich mein Buch geschrieben habe. Ich werde Menschen helfen, so lange ich kann und das geht auch, wenn ich die Welt umsegle, vom Schiff aus.
 
Ach ja, im Bett gehört die Schulter und der Arm richtig gelagert, besteh da darauf.
Bobath ist da eine gute Methode.
 
Liebe Grüße Manfred
 
 

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (14.11.2007, 14:01)
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