#1
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Agnes

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Hallo Ihr Lieben,
Ich schreibe an Euch, weil ich Eure Unterstützung brauche!
Am Dienstag hat mein Schwiegerpapa einen Schlaganfall ( Ursache noch unbekannt)erlitten. Die Ärzte haben bereits innerhalb der ersten Stunde die Lysetherpie eingesetzt, die leider nichts gebracht hat. Betroffen ist die linke Gehirnhälfte, genauer gesagt das Sprachzentum. Mein Schwiegerpapa leidet nun an einer globalen Aphasie! Er kann nur "ja", "nein" "a" und "o" sagen. Wir sind alle schockiert und wissen nicht, wie wir damit umgehen sollen. Wir lesen viele Berichte mit der Hoffnung eine Antwort auf die Frage zu finden, ob unser Lieber Papa jemals sprechen wird. Leider finden wir keine adequate Antwot und wissen nun, dass  es uns keiner geben kann. Mit der Logotherpie wurde bereits nach 5 Stunden nach dem Schlaganfall begonnen und heute ist sie schon etwas besser verlaufen. Gestern konnte er nicht mal Bilder zu den Wörtern zuorden, heute klappt es schon sehr gut. Er versteht uns auch (gestern nicht), und versucht mit uns mit der Mimik zu komunizieren. Das gibt uns Mut! Wir sind gerade dabei es so anzunehmen, wie es gerade ist und erwarten nicht viel um dann nicht enttäuscht zu werden. Es bricht mir mein Herz zu sehen, wie mein Schwigerpapa leidet. Ich versuche stark zu bleiben und das beste an der Situation zu sehen. Papa lebt doch und ist immer noch bei uns. Heute morgen ist eine Lähmung am rechten Arm aufgetreten, diese hat sich glücklicherweise nach Paar Übungen mit einem Therapeuten wieder gelöst! Er kann mit der Hand bewegen und einen festen Handdrück machen. Die Koordination ist nicht zu 100% gegeben, aber ich denke das kommt bald auch.Nach ca. 1 Woche muss er zu Reha, wie lange er dort bleiben wird wissen wir nicht.  Ich habe ihn schon in einer Logopädischen Praxis auf eine Warteliste eintragen lassen, in der Hoffnung, dass er direkt danach weiter an der Sprache arbeiten kann.
Ich hoffe, ich kann hier meinen Erlbnissen und Sorgen freien Lauf geben und Euch darüber berichten. Ich hoffe, Ihr könnt mir noch Paar Ratschläge geben, was ich noch machen kann, um die beste Versorgung meines Schwiegervaters zu gewährleisten. Wo kann ich, das Bilderbuch besorgen, das mir die Kommunikation erlichetert?
Soll ich ihm Paar Hörbucher besorgen oder ist es noch zu anstregend? Soll ich schon mal was anleiten, damit im Falle eine Arbeitunfähigkeit einer finanzielle Unterstützung gewährleistet ist? Wenn ja, wo?
Ich Grüße Euch ganz herzlich und hoffe auf Eure Unterstützung
Agnes
#2
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Unknown

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Hallo Agnes,
 
erstmal willkommen im Forum. Die Probleme die ihr habt, haben eine Menge Menschen hier im Forum. Das nicht sprechen können, gehört wohl zu den unangenehmsten Folgen eines Schlaganfalls.
 
Friedhelm der Administrator hat in seinem Shop nützliche Dinge für Aphasiker. Auf der linken Seite unter "Navigation" findest du auch einen Button zum Schlaganfall-Shop.
 
Viele meiner Mitpatienten, die Aphasie hatten, sprechen heute wieder ganz normal.
 
Liebe Grüße Manfred
#3
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Unknown

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Liebe Agnes,
 
meine Mama hatte vor 2 Jahren auch einen schweren SA und leidet seitdem unter globaler Aphasie. Sie konnte am Anfang gar nicht mehr sprechen. Mittlerweile kann sie sogar manchmal ganze Sätze sagen.
Wir haben ihr am Anfang ein Komm-Buch gemacht. Dort wurden Bilder von allen Verwandten, Bekannten, Ereignissen usw. eingeklebt und drunter wurde die Siutuation oder die Menschen beschrieben. Außerdem wurden dort Bilder mit den Motiven von: Essen, Toilette, Trinken, etc. eingeklebt und wenn meine Mama was wollte konnte sie draufzeigen. Außerdem konnte sie so in der Reha den anderen Mitpatienten die Bilder zeigen etc. Auf dieses Komm-Buch war meine Mama auch sehr stolz und zeigte es mit großer Freude den anderen.
In der Reha fingen wir auch an mit Memory. Am Anfang war das sehr schwierig für sie, fast unbegreifbar. Aber mit der Zeit machte es ihr Spaß und ihr Gehirn/Gedächtnis wurde wieder trainiert. Auch mit Kinderpuzzles haben wir angefangen, aber das war und ist ihr viel zu schwer. Mittlerweile spielt sich auch supergern Mensch ärgere dich nicht.
Hörbücher finde ich schwierig, weil ich glaube für den Anfang ist es für deinen Schwiegervater sehr schwer dem zu folgen. Vielleicht lieber ein bißchen Musik mit seinen Lieblingsliedern, du wirst sehen durch die Texte lernt er auch wieder etwas dazu.
Leider hatte meine Mama nicht so viel Glück und war rechtsseitig komplett gelähmt. Mittlerweile kann sie aber wieder ein bißchen laufen, nur der Arm ist noch total bewegungsunfähig.
Also hab Mut, es hätte noch schlimmer sein können! Und das mit dem Sprechen das ist echt wieder lernbar!
Ich hoffe ich konnte Dir ein bißchen weiterhelfen!
 
Liebe Grüße Mikesch
:D
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#4
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Unknown

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Hallo Agnes,
wende Dich mit Deinen Fragen an den Bundesverband Aphasie in Würzburg (www.aphasiker.de). Dort erhälst Du eine ganze Menge hilfreicher Informationen. Es gibt auch ein sog. Piktocom, dass der Bundesverband gegen eine kleine Schutzgebühr rausgibt. In diesem Piktocom sind die wichtigsten Symbole für den Alltagsgebrauch abgebildet. Sehr hilfreich für die ersten Kommunikationsversuche!
Außerdem kann ich eine Kontaktaufnahme mit dem Aphasie-Zentrum in Vechta-Langförden empfehlen. Dort gibt es ebenfalls viele Informationen. Zusätzlich nimmt das Aphasie-Zentrum auch Patienten zu vierwöchigen stationären intensiven Therapien auf. Im Vergleich mit einer "normalen" neurologischen Reha snid hier ausschließlich Patienten untergebracht, die an einer Aphasie leiden. Das Ganze ist sehr familiär aufgebaut und innerhalb der Patienten und auch der Angehörigen finden schnell ein guter Austausch und Kontaktaufnahme statt. Die Pat. erhalten Sprachtherapie (täglich), Ergo und Krankengymnastik. Zusätzlich gibt es eine ganze Menge begleitender Angebote, die die Therapien unterstützen.
Auch bietet das Zentrum Wochenendseminare für Betroffene u. Angehörige an. Hier wird dann über Aphasie und die Folgen aufgeklärt und Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt. Sehr hilfreich!
Einfach mal anrufen 04447/970-0 oder Internet-seite besuchen: www.aphasie-zentrum.de
Liebe Grüße und alles Gute!!!
Petra
#5
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Agnes

Guest

Vielen Dank für Eure liebe Worte!Es hat mir gut getan, zu wissen, dass da noch andere Menschen sind, die unsere Situation nachvollziehien können. Auch vielen Dank für alle Hinweise bezüglich der Hilfe anderer Institutionen, nun wissen wir an wem wir uns mit allen Fragen wenden sollen.
Heute hat mein Schiwiegervater kleine Vortschirtte gemacht. Er war in der Lage Sätze zu lesen, und den richtigen Satz einem Bild zuordnen! Gestern war das noch gar nicht möglich. Er ist dabei zu lernen HALLO zu sagen, das klappt immer besser. Er bemüht sich so sehr und ich bin so stolz auf ihn!!!
Ich wünsche auch Euch, und allen  Euren Angehörigen vie viel Gesundheit und alles Gute!
Agnes
#6
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Hallo Agnes !
 
Auch von mir ein "Herzliches Willkommen" im Forum !
 
Ein SA ist leider keine Erkrankung wie eine Grippe, die man binnen 14 Tagen auskurieren kann und für die relativ kurze Zeit ( die Dir sicher wie eine kleine Ewigkeit vorkommen mag ! ) hat Dein Schwiegervater bereits viele kleine Schritte nach vorne gemacht !
 
Es werden sicher noch viele Fortschritte folgen, zumal die eigentliche Reha noch gar nicht angefangen hat, sondern er noch als "Akutpatient" in der Klinik liegt !
 
Mitunter können auch kleine Rückschläge kommen oder sich die eine oder andere Hürde sich ihm in den Weg stellen.... - aber ich bin sicher, dass Euer "Für-ihn-da-sein" und das "Ihn-auffangen" Euch binnen kurzer Zeit grosse Erfolge bringen kann !
 
Nun, damit ist ( zumindest aus meiner Sicht ) auch Deine Frage beantwortet, was Du für ihn tun kannst  
;)..... - sei einfach weiterhin für ihn da !
 
Über evtl. notwendige Schritte wie BU- oder EU-Renten-Antrag werden Euch die Sozialstationen des Krankenhauses bzw. der noch folgenden Reha-Klinik sicher zeitnah informieren, wenn es denn soweit kommen sollte bzw. macht einen Termin aus und lasst Euch beraten, wenn es Euch beruhigt !
 
Alles Gute und viel Kraft !

Liebe Grüsse, Jutta -------------* * * * * * * * *--------------- Ein gerader Weg erspart viele krumme Gedanken ( chinesisches Sprichwort )

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#7
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hallo agnes,

bei mir ist das sprachzentrum bei meiner hirnblutung nur wenig betroffen, mehr das motorikzentrum. aber ich kannn mir heute nac fast vier jahren wieder vostellen zu stehen und vieleicht auch ohne hüftgelenke, ein bischen zu laufen. ich meine damit, dass immer neue inselchen wiedergefunden werden, die vom gehirn abgeschnitten wurden. ruhig also mal im shop , hier auf diesen seiten nach übungsmaterial umsehen. hier gehts zum shop -
margy

margy hat seine geschichte und viel mehr unter www.margy-plauende aufgeschrieben.

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#8
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