#1
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo,
ich lese seit mehren Wochen hier immer nur mit aber nun möchte ich doch mal etwas Fragen.
Mein Vater hatte am 15.08.2007 einen schweren SA (Halsschlagaderverstopft) er leider nun an globaler Aphasie, Rechtsseitiger Lähmung, er hat einen Katheder und er trinkt und ißt zuwenig!
Ich habe am Donnerstag meine einwilligung gegeben das eine Magensonde gelegt wird mir wurde von einer Amulanten Pflergerin davon abgeraten O-Ton "das ist der einzige wille den er vielleicht noch äußern kann. Inzwischen habe stehe ich mit meiner Meinung fast allein da meine Mutterund meine Schwester meinen, ob das richtig war? Weil er z.ZT. auch sehr depressiv verstimmt ist, naja 8 Wochen die meiste Zeit im Bett ab und zu mal im Rollstuhl, dazu kommt er ist extrem Schwerhörig das war er auch schon vorher und hatte sich aus Sturheit nie um  ein Hörgerät gekümmert.
Zu den depressionen kann ich sagen mir macht es nichts aus ich kann damit um gehen, meine Frau ist Bordeline, aber für meine Mutter ist es eine Katasrophe weil mein Vater immer ein sehr positiver Mensch war.
So ich hoffe ich habe nicht zuviel durcheinander gebracht aber ich mußte mir es einemal von der Seele schreiben.
 
Nun meine Frage ist meine entscheidung mit der Magensonde richtig?
 
 
Gruß aus Hamburg
Jochen
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Jochen,
 
deine Entscheidung ist absolut richtig, wenn dein Vater nichts isst und trinkt, dann fehlt ihm die Kraft für Therapie.
 
So kommt diese aber zurück und wenn er dann mit Logopädie wieder sprechen lernt, dann kann er sich verständlich machen und seinen eigenen Willen kund tun.
 
Wenn er nichts isst und trinkt, wir er immer schwächer und kann seinen Therapeuten nicht Folge leisten.
 
Und wenn ihr dauernd Hunger hättet und nicht sprechen könntet, wäre eure Stimmung auch am Boden. Dein Umfeld sollte darüber einmal nachdenken!
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (30.09.2007, 19:03)
#3
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bw

Gast

Hallo Jochen,

Deine Entscheidung mit der Magensonde ist absolut richtig. Bei meinem Vater war genau das Gleiche, er hat die Magensonde jetzt seit ca. 1/2 Jahr und ißt aber schon seit 4 Monaten wieder normal. Als anfangs das Schlucken noch nicht so gut geklappt hat war die Magensonde  eine große Hilfe. Mit Hilfe einer guten Logopädin lernte er das Schlucken nach und nach wieder, jetzt braucht er die Magensonde gar nicht mehr. Man kann die PEG auch einfach wieder entfernen lassen (im KH).
Wie Manfred schon sagt, mit der Magensonde wird Dein Vater erst einmal Kraft tanken, die er für die Therapien dringend braucht.

Ich wünsche Euch alles Gute,
Gruß Barbara

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Unbekannt (Gast)« (30.09.2007, 20:06)
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Jochen,
 
das kommt mir recht bekannt vor. Mein Vater hatte auch einen schweren SA (Rechts gelähmt, globale Aphasie) und hat zeitweilig fast nichts gegessen und getrunken. Auch bei uns mutmaßte man, es sei die einzige Möglichkeit für ihn, auszudrücken, dass er nicht mehr leben möchte. Das gab viele Tränen und schlaflose Nächte bei uns, kannst Du Dir vorstellen.
Aber 1. ist mein Papa heute sicherlich sehr froh, dass er noch lebt und wir ihn mit Magensonde ernährt haben (obwohl er problemlos schlucken konnte), selbst für den Fall, dass er vor einem halben Jahr wirklich hätte sterben wollen und 2. mal im Ernst: wer läßt denn seinen Angehörigen "verhungern"?
Ich finde es richtig wie Du gehandelt hast. Denn ob er wirklich absichtlich nichts ißt weil er sterben will, das kann man eben kaum rausfinden. Eine sehr heikle Sache, aber ich würde sagen, Du bist auf der richtigen Seite.
Weiterhin alles Gute für Euch!
Grüße
Ruth
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Leider ist die Sonde heute noch nicht gelegt worden, sondern erst morgen, obwohl mir am Donnerstag heute als Termin genannt wurde. Langsam zweilfe ich an dieser Reha- einrichtung. Die haben es tatsächlich geschafft meinem Vater einen Zahn auszubrechen als er eine nicht entdeckte Harnwegsinfektion bekam und mit etwas über 41° Fiber mit dem Hubschrauber wieder auf die Stroke Unit gebracht wurde obwohl das zur Reha (geriatrie) gehörige Krankenhaus 500m entfernt lag auch mit einer Stroke Unit und das ist das Haus hier in Hamburg mit dem besten Ruf.
Na dann hoffe ich mal auf morgen.
 
Gruß Jochen
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