#1
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Hallo alle zusammen!
Meine Mutter hat vor einer guten Woche einen Schlaganfall.
Wie wahrscheinlich die meisten Angehörigen steht man dann
erst mal ziemlich alleine mit seinen Fragen und Sorgen da, deshalb
bitte ich nun hier um Hilfe mit ein paar Erfahrungen.
Zum Fall: Sie ist aus ihrem Mittagsschlaf nicht mehr "normal" aufgewacht und
erst nach einiger Zeit mit heftigem Schwindel wieder zu sich gekommen.
Notarzt wurde verständigt usw., sie konnte noch gestützt gehen und
auch etwas sprechen. Nach Ankunft in der Stroke Unit wurde dann CT
gemacht und Lyse eingeleitet nachdem ein Durchblutungsmangel festgestellt wurde.
Als Ursache wurde später eine komplett verschlossene linke Halsschlagader festgestellt.
Ihr Zustand bei unserem ersten Besuch war dann sehr schlecht, keine Funktion des Sprachzentrums
jedoch immer noch (etwas schwache) motorische Funktion der rechten Körperhäflte.
Zwei Tage später dann bis heute ist nun die rechte Körperhälftte fast ganz gelähmt.
Ausserdem hat sie Schluckprobleme (und auch einen Lungeninfekt),
sie merkt nicht recht wenn der Mund schon voll ist und kann sich nicht kontrolliert lösen.
Ansonsten ist Sie jedoch den Umständen entsprechend wohlauf.
Meine Fragen die ich gerne ausser den Ärzten auch mal anderen Betroffenen stellen möchte sind folgende:
Die Lyse ist relativ spät eingeleitet worden. wahrscheilich sogar länger als 3 Stunden nach der ersten Hirnfehlfunktion, was ja während dem Mittagsschlaf gewesen sein muss.
War das grundsätzlich so in Ordnung oder hat das zusätzliche Gefahren gebracht.
Hat jemand ähnliche Erfanrungen mit sich stark schwankenden Lähmungserscheinungen kurz nach dem SA?
Da ja nicht ständig jemand von uns dabei sein kann wenn sie isst, gibt es Möglichkeiten die zusätzliche Gefahr für die Lunge durch Verschlucken zu mindern?
Die Sprache ist immer noch ganz weg, jedoch versteht sie schon recht viel von dem was wir sagen.
Sie kann mit nicken oder Kopfschütteln antworten, jedoch evtl. nicht immer korrekt.
Kann jemand die Hoffnung bestätigen, dass sie irgendwann wieder etwas sprechen können wird.
Es werden aktuell schon einige Rehabehandlungen durchgeführt, kann jemand sagen mit welchen Techniken, evtl auch für unsere Unterstützung, gute Erfahrungen gemacht worden sind, z.B. Bilderkarten zur Kommunikation??
Natürlich suchen wir auch eine gute Reha-Klinik.
Hat jemand Erfahrungen mit Waldbreitbach oder Vallendar?

Soweit erst mal,
vielleicht etwas viel auf einmal, aber so isses im Moment eben.
Danke für alle helfenden Tipps!

Micha



#2
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Unbekannt

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Hallo Mischa,
 
ich nehme mal an Sie hat die Lyse im Brüderkrankenhaus gemacht bekommen hat. Kann dazu nur sagen beim ersten Sa meiner Mutter war es sehr gur abgelaufen auch die weiter Behandlung. Einzigstes was zu bemängeln war, daß Sie von einem zum anderen Zimmer gebracht wurde.
 
Beim zweiten war es Mist hat der Oberartzt selber gemacht und den hatte ich auch am nächsten Tag vor der Flinte, war ein Fehler.
 
Nach dem ersten SA war Sie in Vallendar, Personal ok aber überfordert, Stationsarzt hatte die Vertretung ohne Schmerzmittel und Antd. geht nichts. Wie Mutter sich nach 2 1/2 Wochen denn Nerv im Lendenwirbelbereich einklemmte, haben Sie Sie komplett mit Schmerzmitttel die letzten 1 1/2 Wochen zugetrönnt und mit Fankos verbrannt machen konnten Sie nichts mehr. Hatte dann hier über eine Woche zu tun bis der Magen-Darminfekt wieder weg wahr. Nach dem zweiten SA sollte Sie wieder hin habe ich abgelehnt. Aber ich könnte mir vorstellen, daß das dort von Haus zu Haus verschieden ist.
 
Mit den Lähmungen solltest Du die nächsten Tage abwarten, da kann sich einiges auch wieder zurückbilden.
Um das Aspieren zu vermeiden, ist am sinnvollsten Sie auf denn Seiten zu lagern, damit der Schleim ablaufen kann und Sie Ihn nicht falsch Schluckt. Da Ihr aber nicht immer dabei sein könnt und Sie nicht ständig überwacht wird, ist es halt schwierig. Denn Infekt hat Sie, dagegen wird Sie Antibiotika bekommen. Sollte Sie Ihre Grundnahrung durch normales selbstständiges Essen nicht erreichen, wird man Dich nach 1 bis 1 1/2 Wochen fragen ob Ihr mit einer PEG einversanden seit. Ihr solltet vorher aber schon mit dem Logopäden mal gesprochen haben, wie Sie ißt und ob es ausreichend ist.
  
 
LG
 
Rüdi   

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »caveman« (03.04.2008, 08:26)
#3
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Hallo Micha,
 
Lyse kann sicher Thrombosen in wenigen Minuten lösen, man spricht von 90 Minuten. Da man sicher vorher noch untersuchen muss, ob es eine Thrombose war, die der Auslöser für den Schlaganfall war, wirst du dich gedulden müssen um genaues zu erfahren.
 
In Friedhelms Shop findest du einiges um die Kommunikation zu erleichtern.
Vielleicht kann deine Mutter auch mit einem Laptop umgehen.
 
Alle meiner Mitpatienten sprechen heute wieder ganz normal.
 
Liebe Grüße Manfred
#4
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Hallo alle zusammen,
sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe.
Die ganze Situation hat sich natürlich zwischenzeitlich sehr verändert.
Mutter ist nach einigen Tagen Intensiv dann für ca. 2 Wochen auf die normale Station umgezogen.
Nun liegt sie seit etwa einer Woche in Vallendar, aber dazu später.
Sie hat sehr viel geübt und nach etwa einer Woche auch wieder das erste Wort gesprochen.
Das war natürlich eine Freude für uns. Von da an ging es langsam mit kleinen Schritten weiter.
Ihr Zustand heute ist so, dass sie mit Konzentration einige Worte artikulieren kann, aber noch keinen Satz vollständig. Zählen aber z.B. klappt meistens.
Ihre rechte Seite kann sie ansatzweise bewegen, z.B. den Arm etwa 90° anheben und mit den Fingern leichte Sachen greifen.
Die großen Probleme sind nun von anderer Natur.
Mutter war schon immer sehr selbstständig und uneinsichtig. Nun wird die zu einem Problem, weil sie nicht versteht bzw. verstehen kann oder auch gar nicht realisiert dass sie nicht stehen kann.
Sie ist nun also das zweite mal eigenmächtig im Bad aufgestanden und gefallen. Heute ist sie so auf den Kopf gefallen, dass die Ärzte ein CT gemacht haben und sie einen neuen Bluterguss im Hirn hat.
Wir sind nun alle super sauer, da ein ähnlicher Vorfall vor 2 Tagen offensichtlich nicht zu Maßnahmen beim Pflegepersonal  geführt hat, dies auf alle Fälle zu vermeiden.
Auch haben wir eine Woche gebraucht den Schwestern klarzumachen, dass Mutter die Tabletten nicht freiwillig schluckt und sie diese kleinmachen müssen.
Alles in allem ist der Zustand in der Rehaklinik sehr unbefriedigend und wir möchten dies morgen versuchen abzustellen, zur Not Mutter da wegzuholen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder Tipps wie man vorgeht um wirklich ein verantwortungsbewusstes Verhalten der Ärzte und des Pflegepersonals zu errreichen?
Wir sind recht ratlos, aber wollen das mit einem Gepräch beim Chefarzt klären.

Vielen Dank für alle Tipps!!

Im Moment ist also eine Reha mit sehr intensiver und verantwortungsvoller personeller Betreuung wichtig.
Hat da noch jemand eine gute Erfahrung gemacht im Raum Köln <-> Koblenz.

LG, Micha


#5
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Hallo Micha,
 
ich kann nur aus allgemeiner Sicht was dazu sagen. Ich weiß, dass sich das Pflegepersonal bemüht, Patienten nach bestem Wissen zu pflegen. Nur, wenn deine Mutter stur und uneinsichtig ist, wird sie "links liegen gelassen".
 
Natürlich kann man Tabletten zerkleinern, aber z.B.nicht alle Kapseln. Das mit dem "Aufstehen" ist so eine Sache. Dene Mutter müsste rund um die Uhr eine Aufsicht haben, das können Pfleger nicht leisten, denn deine Mutter ist sicher nicht die einzige Patientin. Sie müsste angebunden werden und das wird in keinem Haus anders sein.
 
Deine Mutter muss sich schon etwas nach dem Pflegepersonal auch richten. Rede ihr also gut zu, dass sie das macht, was ihr Schwestern und Pflegepersonal raten.
Ein Gespräch mit dem Chefarzt, wird sicher etwas bringen, aber Garantie ist das keine, dass deine Mutter nicht mehr stürzt.
 
Rehab wäre ja sonst sinnlos, wenn deine Mutter macht was sie will!!!
 
Ärzte könnten auf die Idee kommen, dass deine Mutter in einem Pflegeheim, oder zu Hause besser aufgehoben ist.
 
Leider ist Personalmangel, wegen der Kosten überall das gleiche und wird auf ein Minimum beschränkt.Das wird sich durch deine Mutter nicht ändern.
 
Sprich mit den Ärzten und rede deiner Mutter gut zu, dann denke ich, wird sich auch eine gute Lösung finden.
 
Liebe Grüße Manfred
#6
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Hallo Micha,
 
ich hatte Dir die Situation ja schon vor ein paar Wochen geschildert. Du kannst versuchen Sie innerhalb des Hauses verlegen zu lassen, aber nicht in das Haus wo das Schwimmbad ist. :-(
 
Vom Personal sind die dort glaube ich überall dünn besiedelt, da konnte ich mich aber nicht beklagen. Was mir nicht gefiel war das Gandenlose Hochjagen der Medikamente wenn ein Problem kam und die Einstellung der Ärzte darüber. Kläre bei dem Gespäch wer Kostenträger der Reha Klinik ist. Mache dann einen Termin mit der KK und versuche dann mit einem aus Eurer sicht Medizinischen Notwendigkeits Bericht Sie da weg zu bekommen.
 
Uns hatten Sie damals alternativ irgend eine Reha noch angeboten an der Mosel, was ich ablehnte. Nach dem Zweiten SA sollte meine Mam auch dort hin, was ich abgelehnt habe. 
 
Viel Glück !
 
LG von Rüdi
:)
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »caveman« (22.04.2008, 08:50)
#7
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Hallo nochmal,
heute war ein recht anstrengender Tag...
Wir haben verschiedene Gespräche u.a. mit dem Chefarzt geführt.
Hoffentlich haben wir nun alle Beteiligten so sensibilisiert, dass ein weiterer Sturz nicht mehr passieren sollte.
Garantiert hat uns das natürlich niemand.
Ein gutes Gefühl haben wir jedoch nicht, es geht zu viel an wichtigen Informationen verloren.
Wir werden also evtl. einen Rehawechsel anstreben. Köln-Merheim ist da eine Option.
Weiss vielleicht jemand ob man dort jemanden ansprechen kann um sich im vorhinein die Klinik mal anzuschauen? Hat jemand Tipps zur Vorgehensweise beim gewünschten Rehawechsel?

Vielen Dank und Grüße,
Micha
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